Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)
Nr. 134 Baden-Baden, Stadtmuseum (Lichtenthaler Allee 10) 4. V. 15. Jh.
Beschreibung
Fragment einer Grabplatte für einen Unbekannten. Gegenwärtig im Depot. Herkunft unbekannt.1 Rötlicher Sandstein. Das hochrechteckige Fragment bildete ursprünglich die obere linke Ecke der Grabplatte, auf der am Rand der überwiegend verlorene Sterbevermerk (?) zwischen zwei rahmenden Ritzlinien umlief. Auf dem Bruchstück lediglich der Anfang der Jahresangabe und die abschließende Fürbitte erhalten.
Maße: H. 135, B. 47, Bu. 6 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.
⨥ Aṇṇọa) [– – – / – – – / – – – / – – –] der selen got genedig · syb)
Textkritischer Apparat
- Stark verwittert.
- Die Unterlänge des y nicht mehr erkennbar.
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 134 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0013403.
Kommentar
Die Kerben der Buchstaben wurden gleichbleibend schmal geschlagen. Die Oberlängen ragen bis auf den Schaft des t, der bereits knapp über dem Balken endet, etwa um ein Drittel aus dem Mittelband heraus. Der untere Bogen des g holt weit nach rechts aus und ist danach als Balken ausgeführt. Der Versal A besitzt einen gebrochenen Mittel- und einen beiderseits überstehenden Deckbalken. Als Worttrenner dient ein Dreieck (?) auf halber Zeilenhöhe. Einige Merkmale der Schrift, wie die gleichbleibend schmalen Kerben oder die Formen von A und g lassen sich ebenso auf den Grabmälern für Albrecht von Berwangen (1475–78), Hans Ulrich (1492) oder Jakob Dieffenbach (1485?) beobachten.2 Offenbar liegt hier ein Werkstattzusammenhang vor, nach dem sich die Spolie zeitlich einordnen läßt.