Inschriftenkatalog: Passau I (Landkreis)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 80: Passau I (2011)
Nr. 63 Passau, Oberhausmuseum 15. Jh.
Beschreibung
Glocke aus Neukirchen am Inn, Pfk. St. Johannes Baptist, jetzt im Museumsdepot im Schachnerbau. Schulterinschrift zwischen zwei halbrunden Stegen, am unteren Ende der Flanke halbrunder Steg; Schrift erhaben. An der Flanke Beschädigung, Schrift teils abgearbeitet. An der Flanke Herkunftsvermerk Pfarrkirche / Neukirchen / am Inn aufgemalt1).
Maße: H. 70 (60) cm, D. 60 cm, Bu. 2 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.
· + gaspara) + waḷtạsarb) + melịchorc) · lwchasd) · marchwsd) · iohannis · matewse) · maria · hillff) + ·
Textkritischer Apparat
- Sic, g statt c oder k.
- Sic, w statt b.
- Sic, statt melchior.
- Sic, w statt u.
- Zierhaken am rechten Ende des t-Balkens, Kürzungsstrich für h?; w statt u.
- Worttrenner in Form einer Rosette; Worttrenner nach melichor in Form einer Glocke; Kreuze in Form eines Ankerkreuzes.
Anmerkungen
- Wie die Glocke von Neukirchen nach Passau kam und in welchem Zusammenhang die Aufschrift angebracht wurde, ist leider unklar. Eine Recherche im Glockenarchiv, für die ich mich recht herzlich bei Herrn Dr. Matthias Nuding, Historisches Archiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, bedanken möchte, blieb leider erfolglos.
Nachweise
- Kdm Passau 204.
Zitierhinweis:
DI 80, Passau I, Nr. 63 (Ramona Epp), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di080m014k0006301.
Kommentar
Eine aus dem Rahmen fallende Form bei der Schrift ist das h, bei dem der Schaft nicht ganz auf die Grundlinie reicht, der nach unten verlängerte Bogen hingegen auf der Grundlinie sitzt. Auffallend ist weiters die Orthographie der Wörter: es wird sehr häufig w für u oder b verwendet.