Inschriftenkatalog: Stadt Essen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 81: Stadt Essen (2011)
Nr. 65 Domschatzkammer 14. Jh.
Beschreibung
Kelch.1) Kupfer vergoldet, getrieben, gegossen, graviert. Auf dem runden Fuß befindet sich eine gravierte Kreuzigungsdarstellung mit Kreuztitulus und gegossenem, aufgenietetem Kruzifix.2) Die gravierte Zarge ist mit kleinen Rosetten verziert, der runde Schaft mit kreuzschraffierten Bändern und kleinen Rosetten. Der achtteilige Nodus ist mit durchbrochenen Maßwerkzungen und acht rautenförmigen, mit Blüten verzierten Rotuli gestaltet. Die schlichte Kuppa ist becherförmig.
Maße: H. 16 cm; Dm. 13,8 cm (Fuß), 11 cm (Kuppa); Bu. 0,1–0,2 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
I N R I3)
Anmerkungen
- Inv.-Nr. 49. Bei einer Inventarisierung 1797 wurde auf und unter dem Fuß die Zahl 9 eingeschlagen, vgl. Pothmann, Kirchenschatzverzeichnis, S. 29.
- Unter dem Fuß befindet sich die wohl im 19. Jh. gravierte Inschrift Calix M(aioris) [?] Ecel(es)iae [!] Essend(ensis).
- Io 19,19.
- Kat. Bonn/Essen 2005, S. 214, Nr. 60 (V. H[enkelmann]).
- Pothmann, Kirchenschatzverzeichnis, S. 29; vgl. auch Nr. 88. Zum Altar vgl. Nr. 16.
Zitierhinweis:
DI 81, Stadt Essen, Nr. 65 (Sonja Hermann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di081d007k0006501.
Kommentar
Während der runde Fuß und der runde Schaft Formen des 13. Jahrhunderts haben, weist der Nodus die vor allem im 14. Jahrhundert verbreitete Form mit Rotuli und Maßwerkzungen auf. Der Kelch wurde vermutlich im Rheinland, eventuell in Köln, hergestellt.4) Das Schatzverzeichnis von 1797 verzeichnet die Zugehörigkeit des Kelchs zum Offizium der heiligen Märtyrer Crispin und Crispinian in der Krypta „zum Gebrauch der Diaconen“.5)