Inschriftenkatalog: Landkreis Holzminden
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 83: Landkreis Holzminden (2012)
Nr. 115 Hehlen, An der Fähre 5 nach 1589
Beschreibung
Wappenstein, farbig gefaßt.1) Der Wappenstein über einem Fenster der früheren Papiermühle zeigt im Relief ein Vollwappen vor einer Renaissancekartusche unter einem Sims mit Giebelchen. Unterhalb des Wappens in einer Kartusche die zweizeilige, erhaben in vertiefter Zeile ausgeführte Beischrift.
Maße: H.: 95 cm; B.: 60 cm; Bu.: 5 cm.
Schriftart(en): Fraktur.
Ilsa vo(n) Salder. / wittwe.a)
Saldern2) |
Textkritischer Apparat
- wittwe] Fehlt Kdm. Statt dessen: „die Jahreszahl 1596 darunter“ – unter dem Namen – „ist nicht mehr lesbar“.
Anmerkungen
- Die gegenwärtige, sehr bunte Farbfassung hat einen Vorläufer bereits um 1900; vgl. Kdm. Kr. Holzminden, S. 362.
- Wappen Saldern (Rose). Vgl. Siebmacher/Hefner, Wappenbuch, Bd. 6, Abt. 11, S. 50 u. Tafel 29.
- Vgl. Tacke, Papiermühlen, S. 6. 1617 als Gründungsjahr der Papiermühle gibt an, ohne Beleg: Lent, Hehlen, S. 19.
Nachweise
- Kdm. Kr. Holzminden, S. 362.
Zitierhinweis:
DI 83, Landkreis Holzminden, Nr. 115 (Jörg H. Lampe und Meike Willing), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di083g015k0011500.
Kommentar
Die Selbstbezeichnung Ilse von Salderns als Witwe zeigt, daß der Wappenstein nach 1589 angebracht sein muß; vgl. Nr. 113. Von den Mühlen beid ist im Tatenbericht des Fritz von der Schulenburg die Rede, den seine Witwe auf dem Epitaph im Schloß anbringen ließ (vgl. Nr. 143, auch Nr. 144). Die früher statt wittwe gelesene Jahreszahl 1596 ist sonst nicht belegt. Auch kann sie nur für die Erbauung der Mühle, nicht aber für den Betrieb als Papiermühle in Anspruch genommen werden, der erst ab 1619/20 durch Wasserzeichenfunde belegt ist.3)