Inschriftenkatalog: Landkreis Holzminden
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 83: Landkreis Holzminden (2012)
Nr. 147 Vahlbruch, St. Matthäus 1598
Beschreibung
Grabplatte für Johannes Schrader. Sandstein. Die Grabplatte ist am Turm, rechts des Eingangs befestigt. Die Inschrift A verlief an vier Seiten um die Platte; da die untere Schmalseite der Platte abgeschnitten ist, ist die Inschrift heute unvollständig. Im Innenfeld ein eingehauener Kelch mit darüberstehender Oblate, darunter die Inschrift B. Beide Inschriften sind eingehauen.
Maße: H.: 112,5 cm; B.: 72 cm; Bu.: 5,3 cm (A), 5 cm (B).
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
· ANNO CHR(IST)I 1598 / DIE 29 OCTOB(RIS) REVERENDUS DOMI(N)[US] / [– – –] / [I]N VERA INVOCATIONEa) DEI OBDORMIVIT
- B
ROM 14 / SIVE VIVIMUS SIVE / MORIMVR DOMINI SUMUS1)
Übersetzung:
Im Jahr Christi 1598 am 29. Tag des Oktober ist der ehrwürdige Herr (...) unter aufrichtiger Anrufung Gottes entschlafen. (A) Rö. 14: Ob wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. (B)
Textkritischer Apparat
- INVOCATIONE] Punkte über den I.
Anmerkungen
- Rm. 14,8.
- Meyer, Pastoren 2, S. 450: starb vor dem 12. November 1598.
Nachweise
- Kdm. Lkr. Hameln-Pyrmont, S. 479.
Zitierhinweis:
DI 83, Landkreis Holzminden, Nr. 147 (Jörg H. Lampe und Meike Willing), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di083g015k0014702.
Kommentar
Die sehr unregelmäßige Schrift gestaltet das A mit gebrochenem Balken und das O spitzoval; das Kürzungszeichen über CHR(IST)I ist nach oben ausgebuchtet. Die Cauda des offenen R ist leicht geschwungen und teilweise unter die Grundlinie hinausragend (REVERENDUS). Der untere Abschluß des runden U wird durch einen gebrochenen Balken gebildet, der linke Schaft ist teilweise leicht nach außen gebogen (VIVIMUS); U- und V-Schreibung wechseln.
Die Abbildung des Abendmahlkelches wie auch die Charakteriserung des Verstorbenen als REVERENDUS bezeichnen einen Geistlichen; vermutlich handelt es sich um Johannes Schrader (Sartor) aus dem nahegelegenen Schwalenberg (Grafschaft Lippe), der von 1574 bis 1598 Pastor in Vahlbruch war.2)