Inschriftenkatalog: Landkreis Holzminden
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 83: Landkreis Holzminden (2012)
Nr. 187† Stadtoldendorf, Markt 8 1611
Beschreibung
Haus. Fachwerk, früher Nr. 36. Die eingeschnitzte Inschrift A befand sich an der Schwelle des zweiten Obergeschosses, darunter auf einer Knagge ein jüngeres Datum.1) Eine weitere, 1883 noch vorhandene, um 1900 aber bereits zerstörte Inschrift B verlief über dem Tor.2)
Inschrift A nach Photo NLD Hannover, Inschrift B nach Kdm.
Schriftart(en): Kapitalis (A).
- A
HANS · VON · OLENa) · HAT · GOTT · VERTRAWET · VND · MICH · AN · DIESEN · ORT · GEBAWET · WOLBORCH · VXOR · EBEN · DESGLEICHEN · VNSER · HERE · GOT · SEGNE STETE VND · DORF · EWICHLICHEN ·
- B
Gott gebe Glück diesem Haus und Allen die da gehen ein und aus Und auch den Mein(en)b) den dies Haus gehöret anHans v(on) Olen Wolborg Uxor Anno 1611c)
Versmaß: Deutsche Reimverse.
Textkritischer Apparat
- HANS VON OLEN] Zu Beginn der Inschrift soll Eggeling zufolge Harmen Vogelsanck gestanden haben. Das Photo des NLD Hannover bestätigt dagegen die Lesung Steinackers.
- Mein(en)] Ergänzung in Kdm. als unsicher gekennzeichnet.
- 1611] Eggeling schreibt 16II.
Anmerkungen
- 1756. Beschreibung nach Photo NLD Hannover, Mappe Stadtoldendorf.
- Steinacker verweist auf „Voges Inventarisation von 1883“; Kdm. Kr. Holzminden, S. 210.
- Ausführungstechnik nach Photo NLD Hannover, Mappe Stadtoldendorf.
Nachweise
- Photo NLD Hannover, Mappe Stadtoldendorf (ohne Signatur).
- Kdm. Kr. Holzminden, S. 210.
- Eggeling, Chronik, S. 342.
Zitierhinweis:
DI 83, Landkreis Holzminden, Nr. 187† (Jörg H. Lampe und Meike Willing), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di083g015k0018706.
Kommentar
Inschrift A war in einer schlanken Kapitalis ausgeführt. Sie zeigt ein offenes D, der Querbalken des H weist eine Ausbuchtung auf, A ist mit gebrochenem Mittelbalken gestaltet. Die Buchstaben sind schlicht ausgeführt, lediglich I weist ausladende Sporen an beiden Schaftenden auf.3) Eggelings Wiedergabe der Jahreszahl (16II) läßt vermuten, daß die 1 in Inschrift B als Schaft ausgeführt war; vgl. Nr. 186 u. 188.
Inschrift A verbindet auf eine interessante Weise die Angabe des Bauherrn mit dem häufig als Hausinschrift angebrachten „Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut“.