Inschriftenkatalog: Stadt Xanten
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 92: Stadt Xanten (2017)
Nr. 121 Marienbaum, St. Mariä Himmelfahrt 1540
Beschreibung
Kreuzigungsgruppe (sog. Kalvarienberg), bestehend aus lebensgroßen, vollplastischen Figuren, Baumberger Sandstein. Ursprünglich auf dem Kirchhof des Klosters Marienbaum aufgestellt, später in eine rechts vom Kircheneingang errichtete Kapelle und vor 1892 in eine offene Halle an der Nordseite der Marienbaumer Kirche versetzt.1) 1945 wurde die Gruppe stark beschädigt. Christus an einem Taukreuz zwischen seiner Mutter Maria links und Maria Magdalena, dahinter Johannes rechts. Am Fuß des Kreuzes ist die Jahreszahl in drei Zeilen eingehauen.
Maße: Bu. 5–6 cm.
Schriftart(en): Kapitalis mit Minuskelbuchstabe.
m / CCCCC / XL
Anmerkungen
- Scholten, Marienbaum (1909), S. 12; Clemen, KDM Kreis Moers (1892), S. 36f.
- Kamphausen, Plastik (1931), S. 36; ders., Kalvarienberg (1931), S. 10.
Nachweise
- Kamphausen, Plastik (1931), Abb. 40.
Zitierhinweis:
DI 92, Stadt Xanten, Nr. 121 (Paul Ley), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di092d009k0012103.
Kommentar
Der erste Ziffernbuchstabe der Jahreszahl ist an die gotische Minuskel angelehnt, allerdings sind die unteren Schaftenden nicht nach rechts, sondern nach links umgebogen. Auch die oberen Enden sind zwar eckig gestaltet, aber nicht nach den Usancen der gotischen Minuskel einfach nach links gebrochen und ohne Verbindung zum benachbarten Schaft, sondern an diesen anschließend und mit doppelter Brechung. Die Kapitalisbuchstaben sind mit breiter Kerbe eingehauen. Schäfte und Bögen sind in gleichbleibender Strichstärke ausgeführt und enden stumpf ohne Sporen oder gar Serifen. In der zweiten Zeile werden die Buchstaben von links nach rechts stetig kleiner.
Die Kreuzigungsgruppe ist vier Jahre nach Vollendung der Berendonckschen Stationsbilder (Nr. 114) entstanden und der vor dem Südportal des Domes aufgestellten Kreuzigungsgruppe nachempfunden. Sie ist eine niederrheinische Arbeit.2)