Inschriftenkatalog: Stadt Xanten
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 92: Stadt Xanten (2017)
Nr. 138a Kreuzgang/sog. Kerzenkapelle 1. H. 16. Jh.
Beschreibung
Vier Fragmente einer Grabplatte unbekannter Herkunft. Rheinische Basaltlava. Drei der Fragmente (I-III)1) sind in Zweitverwendung als Stufe zum Innenhof im Westflügel des Kreuzgangs verarbeitet, das vierte liegt heute, als Stufe wiederverwendet, vor der Tür zur sog. Kerzenkapelle (IV).2) Den Schriftresten nach zu urteilen ist die Inschrift in der Reihenfolge III – IV – II – I zu lesen. Der umlaufende Sterbevermerk ist zwischen Linien eingehauen und stark abgetreten.
Maße: Fragment I: H. 60,5 cm; B. 75,5 cm. Fragment II: H. 60,5 cm; B. 70,5 cm. Fragment III: H. 60,5 cm; B. 55 cm. Fragment IV: H. 26 cm; B. 120 cm; Bu. 7,5–8,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.
[anno d]omini Millesmoa) / quing̣ẹṇṭẹṣị(m)o [- - -] // [- - -]sb) · o[bij]t / p[- - -] // [.]e[.. · ..]ịasc) · [….]/neckd) · [- - -] // [- - -] a(n)i(m)a · requ[- - -]
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 15(..) starb ... die Seele ruhe ...
Textkritischer Apparat
- Sic!
- Vielleicht der letzte Buchstabe des Monatsnamens?
- alias?
- Vermutlich die letzte Silbe eines Familiennamens.
Anmerkungen
- Die Nummerierung orientiert sich an der heutigen Lage der Stücke, gezählt wird von links nach rechts.
- Die „Kerzenkapelle“ ist ein Durchgang vom östlichen Kapitel in den Kreuzgang; in ihr haben ehemals die Domglöckner Kerzen gezogen und gelagert. Sie wird heute noch als Lager verwendet.
Zitierhinweis:
DI 92, Stadt Xanten, Nr. 138a (Paul Ley), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di092d009k00138a6.
Kommentar
Die späte gotische Minuskel hat gitterartigen Charakter, die Umbrüche an den Schaftenden und die Cauda des r sind zu Quadrangeln reduziert. Auch die Worttrenner sind als Quadrangeln gestaltet.