Inschriftenkatalog: Stadt Xanten
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 92: Stadt Xanten (2017)
Nr. 153 LVR – Archäologischer Park/RömerMuseum 1554
Beschreibung
Grabstein für Rutger Hagens. Baumberger Sandstein. Der Stein befand sich an dem 1867 abgebrochenen kleinen Anbau, dem sog. Bauhaus, am südlichen Turm des Xantener Domes und ist heute im Magazin des RömerMuseums untergebracht.1) In den profilierten, nach innen abgeschrägten, auf der Vorderseite und an den Kanten scharrierten Rahmen ist in Niederländisch mit deutschen Elementen ein Sterbevermerk mit Fürbitte eingehauen. Kleine Abbrüche an den Kanten, sonst guter Erhaltungszustand.
Maße: H. 32 cm; B. 35,8 cm; T. 6,5 cm; Bu. 1,5–1,7 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
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Textkritischer Apparat
- Richtig: HAGENS.
- Text bricht ab. Zu ergänzen: SEI.
Anmerkungen
- Inv.-Nr. RMX L 703.
- Kastner, Urkunden IV (2013), Nr. 3428, Transfix von 1589 Mai 5 und Transfix von 1591 Jan. 17.
- Pels II, Deliciae (1734), p. 137; Successio, fol. 13v–14r.
Nachweise
- Archiv der Dombauhütte, Abrieb Cuno, Nr. 16679 (1857/68).
- Engelskirchen, Nachlese (1939), S. 127, Nr. 19.
Zitierhinweis:
DI 92, Stadt Xanten, Nr. 153 (Paul Ley), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di092d009k0015305.
Kommentar
Die Kapitalis ist gleichmäßig gehauen. M hat schräge Außenschäfte und einen kurzen Mittelteil, die Bogenführung bei B, C, D und G verflacht an der Grund- und Oberlinie. Die Cauda des R ist mal gerade, mal geschwungen ausgeführt. Die Worttrennung erfolgt durch Quadrangel.
Rutger Hagens ist durch das Epitaph für Katharina Hagens im Kreuzgang († 1584, Nr. 196) als deren Ehemann bezeugt, in den Xantener Quellen ansonsten aber nicht nachweisbar. Bei einem Kanoniker und Lizenziaten desselben Namens, der 1581 eine Präbende erhielt, 1583 aber resignierte und in Urkunden von 1589 und 1591 als Schöffe genannt wird,2) könnte es sich um einen Sohn der beiden gehandelt haben.3) Ob einer der beiden mit dem Rutger Hagens identisch ist, der sich an der Galerie der Westchorhalle mit einem Graffito verewigt hat, ist nicht mit Sicherheit feststellbar (vgl. Nr. 259, W18).