Inschriftenkatalog: Stadt Xanten
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 92: Stadt Xanten (2017)
Nr. 172 Privatbesitz 1563
Beschreibung
Türsturz von der Kurie des Adolf Duden, Kapitel 15 (ehemals Kapitel 17).1) Der Sturz war früher im ersten Stock des Vorbaus verbaut und befindet sich heute in Privatbesitz.2) Bentheimer Sandstein. In der Mitte des Türsturzes ein durch eine schlichte Profilleiste gerahmtes, querrechteckiges Schriftfeld mit einer eingehauenen Bauinschrift, darüber ein kleines griechisches Kreuz, seitlich die Elternwappen des Bauherrn. Der Rahmen des Schriftfeldes und die Wappen sind leicht erhaben herausgehauen, Schrift, Kreuz und das Wappen Duden sind farbig gefasst. Guter Erhaltungszustand bei kleineren Abstoßungen.
Maße: H. 25 cm; B. 115 cm; Bu. 2 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
ADOLPHVS DVDEN / CANONIC(VS)a) XANCT(ENSIS)b) / POS(VIT)a) AN(NO)a) DO(MINI)b) 1563
Übersetzung:
Adolph Duden, Kanoniker zu Xanten, hat (dieses Gebäude) errichtet im Jahr des Herrn 1563.
Duden3), Wylich4) |
Textkritischer Apparat
- Kürzung durch zwei übereinander gesetzte Quadrangel.
- Kürzungen durch ein Quadrangel auf der Grundlinie.
Anmerkungen
- Das Haus grenzt östlich an das Michaelstor. Zu diesem Haus s. Wilkes, Studien (1952), S. 82–86.
- Ebd., S. 85, Anm. 10.
- In Blau 3 sechszählige, gefüllte gelbe Blüten mit 3 Blattlagen. Deutliche Spuren einer Fassung sind hier noch vorhanden.
- Sparren über Ring. Keine Spuren der ehemaligen Fassung.
- Wilkes, Studien (1952), S. 82.
- Zur Person des Adolph Duden siehe Nr. 195, Pels II, Deliciae (1734), p. 175, und Successio, fol. 14r.
- Dieselben Wappen sind bei von Dorth seitenvertauscht aufgezeichnet und „Jan van Wylich vn Anna Duden syn huisvrow“ zugeschrieben (LAV NRW R, HS N III Nr. 2 [von Dorth, Notizen, 1654–1674], fol. 49v, vgl. Bambauer/Kleinholz, Teil 2 [1980], S. 210). Dort beziehen die Wappen sich auf Anna Duden, eine Cousine des Adolph Duden, und ihren Mann Johan van Wylich, Sohn von Adolph van Wylich (Bastard) (vgl. Nr. 164).
Nachweise
- Wilkes, Studien (1952), S. 85, Anm. 10.
Zitierhinweis:
DI 92, Stadt Xanten, Nr. 172 (Paul Ley), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di092d009k0017202.
Kommentar
Adolph Duden hatte 1562 die Kurie 17 als Nachfolger seines verstorbenen Bruders übernommen5) und der Inschrift zufolge im folgenden Jahr um den Vorbau erweitert. Bereits 1564 aber verkaufte er die Kurie an Aegidius (II) de Platea (vgl. Nr. 123) und verzichtete auf sein Kanonikat, um zu heiraten.6) Bei den Wappen handelt es sich um die Wappen von Adolphs Eltern Alexander (Sander) Duden, 1521 Burggraf von Ringenberg, und Elisabeth von Wylich (Nr. 195).7)