Inschriftenkatalog: Stadt Xanten
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 92: Stadt Xanten (2017)
Nr. 176† St. Viktor, Kreuzgang 1565
Beschreibung
Grabplatte mit Grabbezeugung und Sterbevermerk des Johannes Winter. Ob es sich dabei um die völlig abgetretene zweite Bodenplatte von Osten im Nordflügel des Kreuzgangs (Joch U14/15) handelt, wie Engelskirchen vorgeschlagen hat, ist offen.1) Von Dorth überliefert nur den Text ohne Beschreibung des Trägers.
Inschrift nach von Dorth.
Joannes Winterus canonicus xant(ensis) hoc conditus sepulchro supremum expectat diem obiit anno 65a) die 5.b) april(is)
Übersetzung:
Johannes Winter, Kanoniker zu Xanten, erwartet, geborgen in diesem Grab, den Jüngsten Tag. Er verstarb im Jahr 65 am 5. April.
Textkritischer Apparat
- Jahresangabe als Minderzahl, gemeint ist 1565.
- 7. Bambauer/Kleinholz. Es handelt sich um einen Abschreibfehler, die Handschrift bietet das richtige Datum, das auch in der Successio überliefert ist (fol. 34r).
Anmerkungen
- In der Mitte der Platte, die von einem breiten Rahmen eingefasst ist, lässt sich ein Wappen schattenhaft erahnen, in den vier Ecken schräg gestellte Medaillons, zwei weitere unkenntliche Medaillons in den oberen Ecken. Die Indizien reichen für eine hinreichend wahrscheinliche Zuordnung nicht aus.
- Pels II, Deliciae (1734), p. 278.
- Zählungen nach Wilkes, Studien (1952), S. 36 und 127. Zur Kurie Winter s. Nr. 2 und 117–119.
- Pels II, Deliciae (1734), p. 278; Successio, fol. 33v–34r.
- „dedit lapidem sepulturae in ambitu” (Pels II, Deliciae [1734], p. 166).
Nachweise
- LAV NRW R, HS N III Nr. 2 (von Dorth, Notizen[1659–1674]), fol. 58v.
- Engelskirchen, Letzte Nachlese (1955), S. 202f.
- Bambauer/Kleinholz, Inschriften, Teil 2 (1980), S. 215.
Zitierhinweis:
DI 92, Stadt Xanten, Nr. 176† (Paul Ley), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di092d009k0017608.
Kommentar
Johannes Winter wurde am 10. März 1520 Inhaber einer Präbende des Apostolischen Stuhls.2) Nach den Kapitelsprotokollen wurde er am 11. April 1523 zugelassen. Nachdem er in den Präsenzrechnungen für die Jahre 1525–1534 als Inhaber der Kurie Kapitel 5 bezeugt ist, ließ er 1539 seine eigene Kurie Kapitel 25 errichten.3) Nach Pels und der Successio verzichtete Johannes Winter am 18. Januar 1563 zugunsten seines Neffen Konrad.4) Seine Grabplatte im Kreuzgang gab er selbst in Auftrag.5)