Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)
Nr. 196 Franziskanerklosterkirche Maria Himmelfahrt 1548
Beschreibung
Sterbeinschriften des Hans Reisolt und seiner Ehefrau Agatha, geb. Mercklin auf einem Epitaph. Innen, Nordwand, auf Höhe des fünften Pfeilers, ehem. am Franziskanerfriedhof (Ostermair). Hochrechteckige Platte, unten Inschrift, darüber in eingetiefter Fläche Flachrelief Auferstehung: Christus mit Siegesfahne über dem leeren Grab, vier schlafende, in Harnisch Helm und Pluderhose gekleidete Wächter um das Grab. Darunter links der Verstorbene im Mantel mit Hängeärmel, rechts die Verstorbene in Mantel mit Hängeärmel und Haube, kniend, die Hände gefaltet mit Rosenkranz, vor ihnen je ein Vollwappen. Die Bekleidung sehr sorgfältig ausgeführt, die Darstellung aber etwas ungelenk. Besonders auf der linken Seite ohne Textverlust abgewittert. Auf dem Stein Graffiti.
Maße: H. 123 cm, B. 86,5 cm, Bu. 2,8 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
Anno d(omi)ni 1548 · den 28 · May · starb der Ernuest Hanns Reisolt . der / Zeit Furstlicher Rat vnnd diener alhie · seins alters 66 Jar · Im / 1544 den letzten May starb die Erber vnd Tugenthafft Fraw / Agatha Mercklin sein ehliche hausfrau · den allen gott genedig sey ·
Reisolt1), Merckl2). |
Anmerkungen
- Durch eine Zinne geteilt.
- Balken von zwei sechsstrahligen Sternen beseitet.
- Vgl. Schmid, Notarius civium 53.
Nachweise
- Cgm 2267/1 p. 136; Ostermair, Genealogische Nachrichten 179; Koegerl, Garnisonskirche 70.
Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 196 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0019603.
Kommentar
Hans Reisolt (Reysoldt) war von 1532 bis 1544 Stadtschreiber in Regensburg, zunächst als Adjunkt, dann als Nachfolger seines gleichnamigen Vaters. Er verließ die Stadt auf Grund seiner konfessionellen Überzeugung, als sie sich der neuen Lehre anschloss3).