„Der Sommer geht weiter“, Wärme und Hitze machen vor allen Dingen pflegebedürftigen Menschen zu schaffen.

Der Pflegestützpunkt Bad Dürkheim gibt Tipps, wie man am besten damit umgeht.

 

Für Senioren und insbesondere für pflegebedürftige Menschen bedeuten heiße Sommertage oft Strapazen. Die natürliche Temperaturregulierung kann schnell gestört sein und der Kreislauf wird stärker belastet. Auch das Durstgefühl lässt bei älteren Menschen oft nach. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Hitzeerschöpfung oder eines Hitzschlags.


Wie man diese Gefahren erkennt und einige Tipps für den Alltag erfahren Sie hier:

  • Wenn Sie mit Daumen und Zeigefinger eine Falte am Unterarm bilden, und diese nicht verschwindet, ist dies ein Zeichen, dass die betroffene Person zu wenig getrunken hat. Weitere Hinweise sind ein trockener Mund und trockene Lippen.
  • Es empfiehlt sich vorübergehend aufzuschreiben, was getrunken wurde, um eine Flüssigkeitsbilanz zu haben.
  • Stellen Sie Getränke immer in Reichweite und nutzen Sie Trinkhilfen wie Strohhalme
  • Kann die Person selbst nicht mehr trinken, müssen Sie regelmäßig Getränke anreichen
  • Denken Sie daran, dass Menschen mit Demenz oftmals das Trinken vergessen und ein vermindertes Durstgefühl haben. Bieten Sie immer wieder Getränke mit Geschmack an
  • Durch zu wenig Flüssigkeit können die Symptome der Demenz, wie starke Verwirrtheit und Hinlauftendenz verstärkt werden.
  • Bei bettlägerigen Pflegebedürftigen ist auf eine luftige Kleidung zu achten, um Hitzestaus zu vermeiden, optimal aus Baumwolle oder Leinen, keine Nachtwäsche aus Synthetik.
  • Wechseln Sie feuchte Kleidung und Bettwäsche zeitnah, damit keine Hautirritationen entstehen.
  • Ein dünnes Baumwolllaken zum Zudecken reicht meist aus.
  • Kühlende Waschungen oder kalte Arm- und Fußwaschungen mehrmals täglich sorgen für etwas Abkühlung.
  • Auch kühlende Einreibungen mit Menthol können hilfreich sein.

Problematisch wird es, wenn die Hitze langanhaltend, also über mehrere Tage, besteht und auch nachts die Temperaturen kaum sinken.

Hilfreich kann es sein:

  • Den Tagesablauf anpassen
  • Aufenthalte im Freien, insbesondere in den Mittagstunden, vermeiden
  • Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung
  • Vermeiden Sie körperliche Belastungen wie Sport
  • Verschieben Sie nicht notwendige Termine
  • Wenn sie herzkrank sind, fragen Sie Ihren Arzt wie viel Sie am Tag trinken dürfen
  • Setzten Sie nicht einfach „die Wassertablette“ ab, sondern sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt

Sorgen Sie für Abkühlung:

  • Indem Sie vor allem nachts und in den frühen Morgenstunden die Wohnung lüften
  • Die Wohnräume abdunkeln, besonders wenn die Sonne direkt hereinscheint
  • Tragen Sie bequeme und vor allem luftdurchlässige Kleidung
  • Kühlen Sie Ihren Körper mit Hand- und Fußbädern ab (Bei Durchblutungsstörungen fragen Sie Ihren Arzt)
  • Wenn Sie den ganzen Tag in geschlossenen Räumen verbringen müssen, achten Sie auf genügend Frischluftzufuhr. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sorgt für Unbehagen
  • Falls möglich, suchen sie kühle Orte und Räumlichkeiten auf
  • Wenn Sie Nachbarn oder Freunde haben, die allein leben, bieten Sie Hilfe an oder vermitteln Sie Hilfe
  • Wenn Sie Symptome eines Hitzschlages oder Sonnenstiches beobachten, holen Sie medizinische Hilfe!

Ärztlicher Rat ist erforderlich bei Anzeichen wie starker Unruhe und Kreislaufbeschwerden, länger anhaltender Erschöpfung, Schwäche oder gar Verwirrtheit, Erbrechen und Durchfälle, bei Fieber, stark konzentriertem Urin (Dunkelfärbung), Kreislaufzusammenbrüchen und Muskelkrämpfen.


Kontakt zum Pflegestützpunkt:

Thymianweg 2

67098 Bad Dürkheim

Telefon: 06322 / 98 77 394 oder 06322 / 98 85 017

martin.franke@pflegestuetzpunkte-rlp.de

heike.hambsch@pflegestuetzpunkte-rlp.de

Der Pflegestützpunkt ist eine wohnortnahe und unabhängige Beratungsstelle für Menschen mit Pflegebedarf und deren Angehörige. Vertraulich und kostenfrei können alle Fragen, welche bei plötzlicher oder sich anbahnender Pflegebedürftigkeit auftreten, besprochen werden.

Der Pflegestützpunkt befindet sich in der Trägerschaft des Landes Rheinland-Pfalz, der Kranken- und Pflegekassen und des Landkreises.


(04.08.2022) 

 

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