Vier Gebäude aus dem Landkreis Mayen-Koblenz
erhalten Auszeichnung - Gemeinsam
setzen sich der Landkreis Mayen-Koblenz, die Stadt Koblenz und das Bau- &
EnergieNetzwerk Mittelrhein für energiesparendes Bauen und Sanieren ein. Mit
der ideellen Auszeichnung „Klimaschutz-Hausnummer“, die bereits zum fünften Mal
vergeben wurde, soll besonderes Engagement gewürdigt werden. Insgesamt ging die
Auszeichnung an vier Gebäude im Landkreis Mayen-Koblenz - zwei Wohngebäude und
zwei Büro- und Verwaltungsgebäude.
„Wir möchten Hausbesitzer und Unternehmer, die besonders energiesparend
gebaut oder saniert haben, mit der Klimaschutz-Hausnummer auszeichnen, um
dadurch andere zum Nachmachen zu motivieren. Mit der Hausnummer möchten wir
auch ,Danke‘ sagen – dafür, dass Menschen auch etwas mehr Geld in die Hand
nehmen und damit einen Beitrag zu mehr Klimaschutz leisten“, erläuterte
Burkhard Nauroth, Erster Beigeordneter des Landkreises Mayen-Koblenz, die Intention
der Auszeichnung.
Eine Auszeichnung ging an den Neubau der Firma WEM GmbH aus Urmitz. WEM
entwickelt, produziert und vertreibt seit 1999 ökologische Baustoffe sowie
Flächenheiz- und Kühlsysteme, vorwiegend aus Lehm. Im vergangenen Jahr wurde eine
neue Industriehalle mit rund 2.000 Quadratmeter sowie ein Bürogebäude mit 300 Quadratmeter
Nutzfläche auf zwei Etagen fertiggestellt. Für beide Gebäudeteile wurde ein
Energiestandard von KfW 55 eingehalten. „Konkret auf das Objekt bezogen heißt
das: Hier werden nur rund 48 Prozent der Primärenergie eines vergleichbaren
Neubaus nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung verbraucht“, erklärte der
Erste Kreisbeigeordnete.
Zur Trocknung der von der WEM produzierten Lehmplatten wird Wärme
benötigt, die durch ein Blockheizkraftwerk in Kombination mit einer Gastherme
bereitgestellt wird. Der Abluft aus dem Trockenofen wird über einen
mehrstufigen Prozess die Wärme entzogen. Die rückgewonnene Wärme wird dann
erneut in der Produktion sowie für die Gebäudeheizung über Flächenheizungen
verwendet. Ein großer Teil der benötigten elektrischen Energie wird über das
Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage erzeugt. Die gesamte Beleuchtung
erfolgt über energieeffiziente LED-Lampen.
Eine weitere Klimaschutzhausnummer erhielt das Büro- und
Verwaltungsgebäude der Massivhaus Mittelrhein GmbH in Mendig. Bereits seit 2002
stellt Massivhaus Wohnhäuser in massiver Bauweise her und legt hierbei besonderen
Wert auf energieeffizientes Bauen.
Der Neubau in Mendig wurde 2018 bezogen und im KfW 55 Standard erbaut. „Das
Heizen und Kühlen des Gebäudes erfolgt über Erdwärme und eine zentrale Be- und
Entlüftung mit einer Wärmerückgewinnung von rund 85 Prozent sorgt für frische
Luft im Gebäude mit nur geringen Wärmeverlusten. Außerdem trägt eine
Photovoltaikanlage zur Deckung des Bedarfes an elektrischer Energie des barrierefrei
errichteten Gebäudes bei“, führte der Erste Kreisbeigeordnete bei seiner
Laudatio aus.
Klimaschutzhausnummern
erhielten auch zwei Wohnhäuser der Hubaleck Immobilien GmbH in Weißenthurm. Die
beiden Wohngebäude haben jeweils zwei Wohneinheiten, die nebeneinander
angeordnet sind. Auch diese Häuser wurden mit einem energetischen Standard KfW
55 errichtet. Der Primärenergiebedarf ist über 50 Prozent günstiger als nach
der Energieeinsparverordnung gefordert. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt
mittels Solwasser-Wärmepumpe. Als Wärmequelle dienen Sondenbohrungen mit 99 Metern
Tiefe, die ganzjährig eine hohe Wärmequellentemperatur liefern und auch für die
Warmwasserbereitung sorgen. Alle Wohnungen sind mit einer kontrollierten
Lüftung als Außenwandgerät mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Der Wärmerückgewinnungsgrad
beträgt bis zu 94 Prozent. Außerdem verfügt das Gebäude über eine hervorragende
Dämmung mit zum Beispiel einer 20 Zentimeter starken Außenwanddämmung und über
30 Zentimeter Dämmung im Dachgeschoss sowie über dreifach verglaste Fenster.