Veterinäre weisen auf Gefahren im
Sommer hin - Wenn sich das Thermometer jenseits der 30-Grad-Grenze
einpendelt und die Sonne erbarmungslos niederbrennt, kann es für Hund, Katze,
Meerschweinchen und Co. gefährlich werden. Darauf weisen die Veterinäre der
Kreisverwaltung Mayen-Koblenz hin.
Fehlt ein kühles Schattenplätzchen, ist
die Frischluftzufuhr oder das Trinkwasserangebot nicht ausreichend, entsteht in
den kleinen Tierkörpern ein Wärmestau, der dann schnell die Symptome eines
Hitzschlags nach sich zieht. „Abgeschlagenheit,
Unruhe oder Taumeln sind erste Alarmzeichen,
die vom Tierbesitzer sofortiges Handeln verlangen. In einem solchen Fall muss
das Tier sofort in den Schatten, besser noch in einen kühleren Innenraum,
gebracht und mit frischem Trinkwasser und Frischluft versorgt werden“, so die
Veterinärin Dr. Simone Nesselberger. Bei Krämpfen, Atemnot
oder gar Bewusstlosigkeit besteht akute Lebensgefahr. Zeigt ein Tier diese Symptome,
sollte es mit feucht-kalten Tüchern bedeckt sofort zum Tierarzt gebracht
werden. Während des Transports ist es wichtig, auf ausreichende Luftzirkulation
zu achten.
Gefährdet sind vor allem ältere oder
herzkranke Hunde und Katzen wie auch hochträchtige und ganz junge Tiere. Sie
sollten nicht der sengenden Mittagshitze ausgesetzt werden. Auch bei robust erscheinenden Tieren ist es ratsam,
körperliche Aktivitäten immer auf
die kühleren Tageszeiten zu verlegen.
Die Veterinäre weisen zudem auf die
unterschätzte Hitzschlaggefahr bei Kaninchen, Meerschweinchen und Ziervögeln
hin. Gerade Ziervögeln, deren Käfige oder Freigehege im Laufe des Tages der
vollen Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, sollte permanent eine natürliche
Schattenquelle zur Verfügung stehen. „Die handelsüblichen kleinen Schutzhäuschen
aus Sperrholz sind als alleinige Schattenspender nicht ausreichend“, so Nesselberger.
Weit verbreitet ist zudem der Irrglaube, Kaninchen und Meerschweinchen
benötigen kein Trinkwasser. Dieser Irrtum kann im Hochsommer für die Tiere
tödliche Folgen haben.
Erhöhte
Hitzschlaggefahr droht allen Tieren, die bei hohen Außentemperaturen
im Auto transportiert werden müssen.
Autofahrten mit Haustieren erfordern
daher eine sorgfältige Vorbereitung. Für längere Fahrten sollten die kühleren Tages-
oder Nachtzeiten eingeplant werden. In das Reisegepäck gehören ein ausreichender
Vorrat an Trinkwasser und mehrere, möglichst helle Tücher, die bei Sonneneinstrahlung
angefeuchtet werden und als kalte Kompressen oder verdunstungsaktive
Käfigabdeckung dienen können. Ist der Wagen durch längeres Stehen überhitzt,
sind auch kürzere Autofahrten für
Tiere belastend und sollten vermieden werden. Grundsätzlich gilt: Ein Tier darf
niemals im geparkten Fahrzeug zurückgelassen werden – auch nicht für kurze
Zeit. Offene Fensterspalten sind bei hochsommerlichen Temperaturen kein
ausreichender Klimaschutz. „Da kommt es schnell zum Verstoß gegen das
Tierschutzgesetz. Dabei gilt: Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit schützt vor
Strafe nicht. Man sollte bedenken, dass die Hitze für die Tiere eine Qual ist“,
so Nesselberger abschließend.