- Lebensraum
- In Rheinland-Pfalz nur in wenigen klimatisch begünstigten Gebieten, bevorzugt südwärts gerichtete, steile, felsige Hänge (oft an Talwänden entlang der Flüsse, vielfach Weinbergterrassen in Nähe), Voraussetzung für Vorkommen: Mosaik von Trockenbiotopen (Xerothermhabitate) an den Hängen mit schütter bewachsenen Felsheiden, Gesteinshalden, Steinbrüchen, etc.
- Felsköpfe oder Felswände
- Steile Weinbergterrassen: Insb. Rebenfreie Kopf- und Endstücke der Weinberge beherbergen Vielfalt samentragender Wildkräuter, Insekten und Spinnentieren
- Mittel- und Randstreifen von Weinbergs-Wegen beliebt für Nahrungssuche, Samen des Vogelknöterich: Futterquelle im Herbst und Winter,
- die felsigen, locker verbuschten Trockenrasenflächen und höhenbegrenzende Niederwaldvegetation : unentbehrlich für den Nahrungserwerb, Erreichbarkeit des Niederwaldes, Vorkommen von WeinbergsPfählern, verstreuten Busch- und Baumgruppen, Weinbergs-Mauern
- Habitat-Elemente in rheinland-pfälzischen Weinbauregionen von Ahr, Mittelrhein, Mosel und Nahe
- Reviere entlang der größeren Flüsse auf südwärts gerichteten Hangzügen
- Vorkommen: Flusstäler von Mittelrhein und Mosel
- Auffällig in den nördlichen Landesteilen: Parallelität zum Weinbau
- 3,5 BP/10 ha Blumsley bei Winningen (MYK)
- An der Untermosel (MYK) Vorkommen: rechtes Moselufer bei Niederfell, Kühr, Oberfell, Alken und nördlich von Burgen an insgesamt sieben Örtl. , linke Moselseite insgesamt 68 Plätze zwischen Güls/KO und Moselkern/COC, insbesondere zwischen Winningen und Kobern, sowie entlang der Strecke Gondorf, Lehmen, Kattenes, Keherbachtal, Löf, Hatzenport bis zum unteren Elztal, früher: zudem in Nette-, Elz- und Pommerbachtal
- Mittelrheintal: Vorkommen Rhens (MYK)
- Besiedlungsdichte: 2,14 Reviere/10 ha an der Untermosel (Winningen)
- In den strukturreichen Steilhängen an der Untermosel herrschen weit überdurchschnittliche Abundanzen im Vergleich zu der Mittelmosel
- Bestandsentwicklung
Rote Liste der in RLP gefährdeten Brutvogelarten (Stand 2007-2012) führt die Art der Kategorie 3 Gefährdet“ zu mit Bestand von 250-300 Reviere -> bestätigt den lang- und mittelfristig abzeichnenden Bestandsverlust.
- Zwitschern zum Download
Hier können Sie sich das Zwitschern der Zippammer herunterladen.
- Zug und Rast
- Einerseits Standvögel, ganzjährig im näheren Umfeld verweilen, andererseits auch Hinweise auf großräumigere Zugbewegungen
- Im Winter oft an Winterfütterungen in Hausgärten im Umfeld der Brutplätze anzutreffen.
- Im Winter kommt es oft zu Vergesellschaftung mit anderen Vogelarten
- Im Herbst und Winter sogar bis zu Gesellschaften von über 10 Ind., sonst eigentlich überwiegend Einzelvögel oder Kleingruppen mit 2-5 Ind.
- Je nach Witterung schon im Januar: Gesang zu hören, Höhepunkt erreicht Gesangsaktivität von April bis Anfang Juni, endet meist im Juli
- kälte-, sturm- und schneeerprobt
- Alter
Farbig beringte Population: über 8 Jahre, Durchschnittsalter: im 10-jährigen Mittel: 2,6 Jahre (weiblich), 2,0 Jahre (männlich)
- Fortpflanzung
- Regel sind wohl zwei Bruten, Schlupf der Erst-Brut erfolgt meist Anfang Mai, der zweite im Juni, Nestbau ab Anfang/ meist Mitte April
- In der Regel vier, selten fünf Eier, Brutdauer: ca. 12-14 Tage
- Nahrung
Während Brutperiode: überwiegend Insekten und deren Entwicklungsstadien sowie andere Wirbellose, Erst-Brut im Rheintal: fast ausschließlich Schmetterlingslarven (150-200 Raupen pro Tag und Nestling), zweite Brut in der Regel: Heuschrecken, im Winter fast ausschließlich Sämereien.
- Gefährdung und Schutz
- Ausräumung der Weinbergs-Terrassen-Landschaft durch Flurbereinigung in letzten Jahren -> erheblicher Rückgang der Zippammer-Bestände, gilt inzwischen als „stark gefährdet“,
- Bestandsentwicklung: mittel- und langfristig negativ,
- neben der Zerstörung des Lebensraums führen ungünstige Witterungsbedingungen zu Bestandseinbußen, z.B. anhaltend nasskalte Witterung während Fortpflanzungsperiode, sowie scharfer Frost und eine Schneedecke über längeren Zeitraum
- Systematische und kontinuierliche Bestandserfassung sind dringend erforderlich