© Hobbyfotowiki

Die Zippammer, Emberiza cia LINNAEUS, 1766

Lokaler Brutvogel (Jahresvogel), spärlicher Durchzügler

Bestand: 250-300 Reviere (2007-2012) 

  • Lebensraum
    • In Rheinland-Pfalz nur in wenigen klimatisch begünstigten Gebieten, bevorzugt südwärts gerichtete, steile, felsige Hänge  (oft an Talwänden entlang der Flüsse, vielfach Weinbergterrassen in Nähe), Voraussetzung für Vorkommen: Mosaik von Trockenbiotopen (Xerothermhabitate) an den Hängen mit schütter bewachsenen Felsheiden, Gesteinshalden, Steinbrüchen, etc.
    • Felsköpfe oder Felswände
    • Steile Weinbergterrassen: Insb. Rebenfreie Kopf- und Endstücke der Weinberge beherbergen Vielfalt samentragender Wildkräuter, Insekten und Spinnentieren
    • Mittel- und Randstreifen von Weinbergs-Wegen beliebt für Nahrungssuche, Samen des Vogelknöterich: Futterquelle im Herbst und Winter,
    • die felsigen, locker verbuschten Trockenrasenflächen und höhenbegrenzende Niederwaldvegetation : unentbehrlich für den Nahrungserwerb, Erreichbarkeit des Niederwaldes, Vorkommen von WeinbergsPfählern, verstreuten Busch- und Baumgruppen, Weinbergs-Mauern
    • Habitat-Elemente in rheinland-pfälzischen Weinbauregionen von Ahr, Mittelrhein, Mosel und Nahe
    • Reviere entlang der größeren Flüsse auf südwärts gerichteten Hangzügen
    • Vorkommen: Flusstäler von Mittelrhein und Mosel
    • Auffällig in den nördlichen Landesteilen: Parallelität zum Weinbau
    • 3,5 BP/10 ha Blumsley bei Winningen (MYK)
    • An der Untermosel (MYK) Vorkommen: rechtes Moselufer bei Niederfell, Kühr, Oberfell, Alken  und nördlich von Burgen an insgesamt sieben Örtl. , linke Moselseite insgesamt 68 Plätze zwischen Güls/KO und Moselkern/COC, insbesondere zwischen Winningen und Kobern, sowie entlang der Strecke Gondorf, Lehmen, Kattenes, Keherbachtal, Löf, Hatzenport bis zum unteren Elztal, früher: zudem in Nette-, Elz- und Pommerbachtal
    • Mittelrheintal: Vorkommen Rhens (MYK)
    • Besiedlungsdichte: 2,14 Reviere/10 ha an der Untermosel (Winningen)
    • In den strukturreichen Steilhängen an der Untermosel herrschen weit überdurchschnittliche Abundanzen im Vergleich zu der Mittelmosel
  • Bestandsentwicklung

    Rote Liste der in RLP gefährdeten Brutvogelarten (Stand 2007-2012) führt die Art der Kategorie 3 Gefährdet“ zu mit Bestand von 250-300 Reviere -> bestätigt den lang- und mittelfristig abzeichnenden Bestandsverlust.

  • Zwitschern zum Download

    Hier können Sie sich das Zwitschern der Zippammer herunterladen.

  • Zug und Rast
    • Einerseits Standvögel, ganzjährig im näheren Umfeld verweilen, andererseits auch Hinweise auf großräumigere Zugbewegungen
    • Im Winter oft an Winterfütterungen in Hausgärten im Umfeld der Brutplätze anzutreffen.
    • Im Winter kommt es oft zu Vergesellschaftung mit anderen Vogelarten
    • Im Herbst und Winter sogar bis zu  Gesellschaften von über 10 Ind., sonst eigentlich überwiegend Einzelvögel oder Kleingruppen mit 2-5 Ind.
    • Je nach Witterung schon im Januar: Gesang zu hören, Höhepunkt erreicht Gesangsaktivität von April  bis Anfang  Juni, endet meist im Juli
    • kälte-, sturm- und schneeerprobt
  • Alter

    Farbig beringte Population: über 8 Jahre, Durchschnittsalter: im 10-jährigen Mittel: 2,6 Jahre (weiblich), 2,0 Jahre (männlich)

  •  Fortpflanzung
    • Regel sind wohl zwei Bruten, Schlupf der Erst-Brut erfolgt meist Anfang Mai, der zweite im Juni, Nestbau ab Anfang/ meist Mitte April
    • In der Regel vier, selten fünf Eier, Brutdauer: ca. 12-14 Tage
  • Nahrung

    Während Brutperiode: überwiegend Insekten und deren Entwicklungsstadien sowie andere Wirbellose, Erst-Brut im Rheintal: fast ausschließlich Schmetterlingslarven (150-200 Raupen pro Tag und Nestling), zweite Brut in der Regel: Heuschrecken, im Winter fast ausschließlich Sämereien.

  • Gefährdung und Schutz
    • Ausräumung der Weinbergs-Terrassen-Landschaft durch Flurbereinigung in letzten Jahren -> erheblicher Rückgang der Zippammer-Bestände, gilt inzwischen als „stark gefährdet“,
    • Bestandsentwicklung: mittel- und langfristig negativ,
    • neben der Zerstörung des Lebensraums führen ungünstige Witterungsbedingungen zu Bestandseinbußen, z.B. anhaltend nasskalte Witterung während Fortpflanzungsperiode, sowie scharfer Frost und eine Schneedecke über längeren Zeitraum
    • Systematische und kontinuierliche Bestandserfassung sind dringend erforderlich

In diesem Internet-Angebot werden Cookies verwendet. Mit der weiteren Nutzung dieser Seite erklären Sie sich damit einverstanden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.