Geschichte – Freundschaft – Zukunft

Die Städtepartnerschaft, die am 5. Mai 1958 nach fünfjährigen Verhandlungen zwischen beiden Städten geschlossen werden konnte, ist eine der ersten in ganz Europa und führte als in Mainz geborene Idee der Versöhnung, der Verständigung und der Kooperation bis heute zu ca. 2400 Partnerschaften zwischen Kommunen, Institutionen und Vereinen in Deutschland und Frankreich. Die Initiative ging 1953 von Mainz und seinem Oberbürgermeister Franz Stein aus.

Die Wahl für Dijon, Hauptstadt Burgunds, war bestimmt von der vergleichbaren Prägung als Weinregion, auch von dem historischen Bezug zum Reich der Burgunder, das sich im frühen Mittelalter nicht weit von Mainz entfernt um Worms herum erstreckte. In Dijon trat Kanonikus Félix Kir, ein über die Grenzen seiner Stadt hinaus bekannter Politiker, vehement für das Zustandekommen der Partnerschaft ein. Als Zeichen der Wertschätzung in der Bevölkerung mag dienen, dass ein – recht wohlschmeckender – Cocktail nach ihm benannt wurde.

Die Idee einer kommunalen Partnerschaft reifte in den 50er Jahren. Hintergrund war die eine weitblickende und zukunftsweisende Politik der Zusammenarbeit, die von de Gaulle in Frankreich und von Konrad Adenauer in Deutschland intensiv betrieben wurde. In der Vision eines geeinten Europas sollte sie in den folgenden Jahrzehnten nach und nach Gestalt annehmen. In Mainz glaubte man nicht richtig gehört zu haben, als General de Gaulle schon im Oktober 1945 bei einem Truppenbesuch in der Stadt verkündete, er käme als Freund und Nachbar, als Europäer.

Die Ausstellung wurde von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung des Stadthistorischen Museums konzipiert. Sie ist in enger Zusammenarbeit mit den Stadtverwaltungen in Mainz und Dijon sowie mit den Stadtarchiven entstanden. Erstmals wurde die Geschichte und Entwicklung der Städtepartnerschaft umfassend aufgearbeitet.

In ansprechend lockerer Form wird auf 13 großformatigen Tafeln der – erstaunliche und kaum bekannte – Umfang der freundschaftlichen Beziehungen und Begegnungen in den vergangenen 65 Jahren dargestellt und mit vielen Abbildungen versehen, gegliedert nach den Themenbereichen: Begegnungen, Chancen für die Jugend, Sport, Presse und Kultur.

Eingeleitet wird die Ausstellung mit einem Abriss der Vorgeschichte und des historischen Hintergrunds der Partnerschaftsbewegung sowie einer Chronologie der Städtepartnerschaft zwischen Mainz und Dijon. Hervorgehoben ergänzt wird die Thematik am Ende mit einem Film in Endlosschleife, der in Animationen Aspekte der weiteren, zukünftigen Entwicklung anreißt.

Eine weitere Ergänzung erhält die Ausstellung im Zuge ihrer Laufzeit durch mehrere Veranstaltungen im Haus Burgund:

• 1. Juni 2023: Vernissage
• 3. Juni: Präsentation und Kurzführungen zur Museumsnacht
• 27. Juni: Besuch und Führung einer dt.-frz. Schülergruppe
• 27. Juni: Intergenerationeller Dialog
• 11. September: Besuch einer Gruppe aus Dijon
• 21. September: Vortrag über die Zukunft von Partnerschaften

Haus Burgund Mainz

Große Bleiche 29

55116 Mainz

Montag – Donnerstag 9.00–13.00 Uhr und 14.30-18.00 Uhr

Freitag 9.00–13.00 Uhr