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Bee Smart
Be(e) Smart
Be(e)Smart – die Bienen sind da
Endlich ist es soweit. Die „Digitalen Bienenkörbe“ der Hochschule Koblenz konnten an verschiedenen Standorten in der Verbandsgemeinde Pellenz aufgestellt und mit Bienenvölkern besetzt werden. Die gewonnenen Daten werden in Zukunft unterschiedlichste Informationen liefern.
Die Verbandsgemeinde Pellenz konnte dank Fördergeldern der „Smarten Region MYK10“ ein Digitalisierungsprojekt der besonderen Art starten. Der unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Schnick vom Fachbereich Ingenieurwesen der Hochschule Koblenz entwickelte „Digitale Bienenkorb“ ist eine Art Wetter-Frühwarnsystem. Denn Bienen reagieren äußerst sensibel auf sich verändernde Umweltbedingungen. Dieses Verhalten wird mit modernster Sensortechnik in den Bienenkörben erfasst. Im Forschungsprojekt werden mehrere Messdaten an unterschiedlichen Standorten digital dokumentiert und ausgewertet. Aus der Kombination der Daten können so im Laufe des Projekts immer verlässlichere lokale Prognosen bezüglich Hitze-, Dürre-, Trockenheit-, Sturm- und Flutphänomenen gewonnen und die Bienenkörbe zu einem lokalen Frühwarnsystem werden.
Die gewonnen Daten werden von der VG Pellenz allen Interessierten über die Homepage der VG Pellenz zur Verfügung gestellt. Sie können von Schulen, interessierten Bürgerinnen und Bürgern oder anderen Einrichtungen abgerufen werden. An den Schulen in der VG Pellenz sollen entsprechende und altersgerechte AGs oder Schulforschungsprojekte angeboten werden.
„Fachlich begleitet wird Be(e)Smart von erfahrenen Imkern aus der Region, denen ich ausdrücklich für ihren Einsatz und ihr jetzt schon eingebrachtes Know-how danken möchte. Gerade das Zusammenspiel von Natur und smarten Technologien ist das Besondere, einzigartige an diesem Projekt. Be(e)Smart soll dazu beitragen, die Bevölkerung für Natur und Digitalisierung
zu sensibilisieren und zu begeistern. Der Nutzen smarter Technologien wird dabei konkret erlebbar und fördert den digitalen Kompetenzaufbau über alle Generationen hinweg“, erläutert Bürgermeister Sebastian Busch.
Die Extremwetterlage in der Vergangenheit haben deutlich gemacht, welche Bedrohungen vom Klimawandel ausgehen können. Um die Vorhersagequalität und damit den Schutz der Bevölkerung zu verbessern, hat sich unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Schnick vom Fachbereich Ingenieurwesen der Hochschule Koblenz ein interdisziplinäres Team aus Anthropologen, Biologen, Ingenieuren, und Maschinenbauern zur Entwicklung eines Frühwarnsystems zusammengefunden. Herausgekommen ist der „Digitale Bienenkorb“. Dieser wurde nun zum Schulforschungsprojekt Be(e)Smart weiterentwickelt und um ein Bildungskonzept, das an der Hochschule Koblenz erarbeitet wurde, ergänzt.
Be(e)Smart – von der Natur lernen
Bei Be(e)Smart erforschen Lehrkräfte und Betreuende gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aktiv und mit modernster Sensortechnik das Verhalten von Bienen (Honigmenge, Anzahl der Ein- und Ausflüge, Flügelschlagfrequenz innerhalb eines Bienenkorbes, …). Dabei werden jeweils zwei, von Imkern betreute Bienenkörbe in der näheren Umgebung der Schule platziert. Mit Hilfe von Software werden die in den Bienenkörben gesammelten Daten mit bestehenden Wetterdaten (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Regenmenge, Luftdruck und Bodenfeuchtigkeit) in der Umgebung der Bienenkörbe abgeglichen. Aus der Kombination der Daten können so im Laufe des Projekts immer verlässlichere lokale Prognosen bezüglich Hitze-, Dürre-, Trockenheit-, Sturm- und Flutphänomenen gewonnen werden.
Digitalisierung – Chancen und Risiken
Quasi als „Nebenprodukt“ bietet sich die Möglichkeit, über Chancen und Risiken „moderner Technologien“ zu informieren und schon frühzeitig Aufklärung zu betreiben, wie es z. B. vom LfDI (Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz) vorgegeben wird. Denn Daten sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Doch was sind Daten? Woher kommen Sie? Was kann man mit ihnen tun? Welchen Nutzen können Sie haben? Können Daten, die wir aus der Natur gewinnen, helfen, zukünftige Klimaentwicklungen zu verstehen und aktiv zu bewältigen? All diese Fragen und noch viele mehr kann das Schulforschungsprojekt Be(e)Smart helfen zu beantworten.
Da es sich bei Be(e)Smart in der Pellenz um ein Pilotprojekt handele, sei man für jegliche Entwicklung offen. Daher sei auch der Input und Informationsaustausch aller Beteiligten äußerst wichtig. Ziel des Projekts sei es auch, Kinder für Natur und Technik zu begeistern und ihnen zu zeigen, dass Digitalisierung mehr als nur Handy sei, betont Professor Schnick.
Die Verbandsgemeinde Pellenz ist Teil der „Smarten Region MYK10“ des Landkreises Mayen-Koblenz. Im Zuge des Förderprogramms „Smart Cities“ des Bundesinnenministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie der KfW werden hier vor Ort zukunftsweisende analoge und digitale Strategien sowie innovative Lösungen für alle Daseinsbereiche entwickelt und erprobt.