Gelungenes
Förderprojekt aus dem Stadtkern Rennerod wurde in Sitzung des
Verbandsgemeinderates beispielhaft vorgestellt
Fast schon nach guter, alter
Tradition erfolgte im Rahmen der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates
seitens der Verwaltung eine Information über den aktuellen Sachstand des
Förderprogramms „Lebendiger Ortskern“, welches seit Beginn (01.01.2007) Jahr für
Jahr um viele Fördermöglichkeiten erweitert wurde und so stetig an
Attraktivität dazu gewonnen hat.
„Mittlerweile konnten
insgesamt 132 Wohnraumschaffungsmaßnahmen gefördert werden. Die Projekte
verteilen sich auf alle 23 Gemeinden der Verbandsgemeinde Rennerod. Die Summe
aller ausgesprochenen Förderzusagen beträgt dabei mittlerweile 716.750,00 €.
Davon konnten für bereits vollständig und abgerechnete Projekte rund eine halbe
Million Euro an die „Häuslebauer“ ausgezahlt werden. Diesem Fördervolumen
stehen Gesamtinvestitionen von über 16,5 Millionen Euro durch die privaten
Bauherren gegenüber. Das bedeutet je ausgezahltem Förder-Euro eine Investition
von rund 33,00 €. Die Investitionen kommen natürlich auch der heimischen
Bauwirtschaft zugute und ermöglichen es zukünftig den Kommunen in der
Verbandsgemeinde Rennerod die Ausweisung und Neuversiegelung von neuen
Wohnbauflächen zu reduzieren“, führte Bürgermeister Gerrit Müller in der
Ratssitzung aus. Er dankte allen Beteiligten des Förderprogramms sowie
insbesondere auch dem Abteilungsleiter der Bauverwaltung, Markus Schmiedl, und
seinem Team für die engagierte Arbeit in Bezug auf dieses Vorzeigeprojekt der
Verbandsgemeinde Rennerod
Aufgrund der umgesetzten
Wohnraumschaffungsmaßnahmen in den Ortskernen konnte vorhandene Infrastruktur
(neue Straßen, Wasserleitungen, Schmutzwasserkanal u.v.m.) genutzt und somit
viel Geld für Neubau und Unterhaltung eingespart werden. Ob es Gebühren und
Beiträge im Bereich der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung sowie im
Straßenneubau und Straßenausbau oder auch die erheblichen Kosten für Ausweisung
und Freilegung von Neubauflächen (Kosten der Bauleitplanung,
Außengebietsentwässerung u.v.m.) sind. Erhebliche Einsparungen, die es
ermöglichen, auch weiterhin Wohnraumschaffungsprojekte in den Ortskernen sowie
private Klimaschutzmaßnahmen finanziell zu unterstützen.
In
nur einem Jahr fast 500 Balkonkraftwerke und damit auch den Klimaschutz spürbar
gefördert
Die Reduzierung von
Neuversiegelungen alleine stellt bereits einen erheblichen Teil von Klima- und
Naturschutz dar. Seit dem Jahr 2021 unterstützt die Verbandsgemeinde Rennerod
auch zusätzlich private Klimaschutzmaßnahmen. Ein ganz besonderes Highlight stellen
dabei die seit dem 01.01.2023 geförderten Balkonkraftwerke dar.
„In etwas mehr von nur 1 Jahr
konnten sage und schreibe fast 500 Minikraftwerke zur Erzeugung von dezentralem
Strom gefördert (25% der Anschaffungskosten, max. 250,00 €) werden. Das ermöglicht
den Bürgerinnen und Bürgern einen Teil des eigenen Stromverbrauchs an den
eigenen 4 Wänden zu erzeugen und so die Haushaltskasse spürbar zu entlasten“,
machte Bürgermeister Gerrit Müller deutlich.
Rund 75.000 € hat die
Verbandsgemeinde Rennerod für die Unterstützung privater Klimaschutzmaßnahmen
aufgebracht. Demgegenüber wurden in diese Projekte 332.717,03 € investiert.
Allein durch die dezentrale Stromerzeugung der Balkonkraftwerke könnten über 90
Vier-Personen-Haushalte mit Haushaltsstrom versorgt werden. Das entspricht
einer CO2-Einsparung von fast 200 Tonnen. Mit Blick auf den durchschnittlichen
CO2-Ausstoß von Neufahrzeugen entspricht das einer Fahrleistung von rund
1.400.000 km oder bei einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von 10.000 km
dem Schadstoffausstoß von rund 140 Pkw (Datengrundlagen: u.a.
Kraftfahrtbundesamt u. Bundesumweltamt).
Diese Zahlen belegen
eindeutig, dass Klimaschutz und sparsamer bzw. verantwortlicher Umgang mit
öffentlichen Finanzmitteln durchaus vereinbar sind. Klimaschutz muss nicht
zwangsläufig teuer sein. Mit der Einsparung immenser Infrastrukturkosten durch
Reduzierung von Neuversiegelungen und Nutzung vorhandener Strukturen können
eingesparte Mittel wieder direkt in die Förderung des Klimaschutzes fließen.
Im zweiten Teil des
Tagesordnungspunktes stellte Hubertus Klering aus Rennerod das von ihm und
seiner Frau Anja Klering umgesetzte und geförderte Ortskernprojekt in Text und
Bild sehr anschaulich vor. Insbesondere die Fotodokumentation untermauerte
eindrucksvoll, wieviel Potential in vorhandener Bausubstanz steckt und was mit
Ideen und Fleiß im Sinne des Förderprogramms möglich ist. Besonderes mit seiner
persönlichen Gegenüberstellung von „für“ und „wider“ zeigte der Bauherr
deutlich auf, was ihn und seine Familie bewogen hat, eine
Wohnraumschaffungsmaßnahmen im “Ortskern“ einem Neubau auf der grünen Wiese
vorzuziehen.
Die Gesamtförderung der
Verbandsgemeinde Rennerod in Höhe von 7.750,00 € (Grundförderung i.H.v. 5000,00
€, barrierefreier Umbau i.H.v. 2.000,00 € sowie familienfreundliche
Zusatzförderung für 1 Kind unter 18 Jahren i.H.v. 750,00 €) habe dabei
natürlich auch eine zusätzliche Motivation dargestellt.
Aus Sicht der Verbandsgemeinde
Rennerod sind diese erfolgreiche Zahlen Motivation und zugleich Verpflichtung
für die Zukunft, diesen Weg weiter zu gehen und das Förderprogramm fortzusetzen
bzw. bei Bedarf sinnvoll zu ergänzen und weiterzuentwickeln.