Konstantin-Basilika: die Palastaula eines Machtkaisers


Es ist das Jahr 305 n. Chr. und Kaiser Konstantin ist in Trier auf dem Höhepunkt seiner Macht. Er gilt als Intrigant, er verliert keine Schlacht – und er richtet und bestimmt stahlhart über das Leben seiner Untertanen. Die Palastaula, die heutige Konstantin-Basilika, dient ihm als Regierungssitz und Thronsaal. Dort hält er seine Audienzen und empfängt seine Bittsteller.

Die Palastaula ist 27 Meter breit, bis zur Decke 33 Meter hoch und 67 Meter lang. Ihre Mauern 2,7 Meter dick und sie besitzt noch breitere Fundamente. Diese gewaltige Struktur trug dazu bei, dass sie heute, über 1715 Jahre später, zu 90% noch im Originalzustand erhalten ist. Kaiser Konstantin könnte quasi morgen seine Geschäfte in der Palastaula wieder aufnehmen und es müsste nicht einmal viel daran verändert werden. In Anbetracht der Höhen weiterer römischer Bauwerke in Trier aus jenen Tagen (Amphitheater 12m, Kaisertherme 19m, Porta Nigra 29m, Igeler Säule 23,5m, antiker Dom 25m) ist diese Größenordnung für römische Verhältnisse wohl eher normal. Architektonisch ist die Palastaula jedoch eine wahre Machtdemonstration des Kaisers.

Konstantin-Basilika Trier, Mosel

UNESCO-Welterbe Konstantinbasilika in Trier, Mosel

Die Wände der Palastaula sind zu Zeiten Kaiser Konstantins mit Mosaiken verziert, der Boden mit weißem und schwarzem Marmor ausgelegt. Der Weg von der Eingangshalle bis zum Kaiserthron beträgt lange 75 Meter. Für jeden seiner Bittsteller muss sich dieser Weg endlos anfühlen. Doch keiner beschreitet ihn alleine: Für jeden Audienzler ist es Pflicht, einen Bürgen mitzubringen. Sollte ersterer ein Attentat auf den Kaiser ausüben und entwischen, so wird der mitgebrachte Bürge festgenommen und bestraft – eine einfache Logik.

Konstantin-Basilika in Trier, Mosel

Innenraum der Konstantin-Basilika in Trier, Mosel

Konstantin-Basilika Trier, Mosel

Blick auf das UNESCO Welterbe Konstantin-Basilika in Trier, Mosel

Seine Audienzen selbst hält Kaiser Konstantin vornehmlich hinter einem Segeltuch ab – somit ist er immer nur als Schatten wahrnehmbar. Auch der Weg hinaus aus der Palastaula gestaltet sich schwierig: Niemals darf dem Kaiser der Rücken zugewandt werden, was bedeutet, dass die vollen 75 Meter bis zum Ausgang rückwärts zurückgelegt werden müssen!

Nur frieren muss niemand, denn Kaiser Konstantin lässt die Palastaula komplett beheizen. Ein Schelm, wer nun Böses denkt über den Verbrauch der Heizkosten der Römer. Diese nutzen damals nämlich clevererweise bereits eine Fußbodenheizung. Mit normalen Öfen würde die warme Luft nach oben steigen und kalt wieder herab sinken. Der Kaiser hätte kalte Füße. Mit der Alternative der Fußbodenheizung sammelt sich die Wärme oberhalb des Bodens – das ist angenehm und energiesparend.

Exponat "Der Fuß des Kaisers Konstantin" in Trier, Mosel

Exponat "Der Fuß des Kaisers Konstantin" bei den Kaiserthermen in Trier, Mosel

Innenraum der Porta Nigra Trier, Mosel

Im Innenraum der Porta Nigra in Trier, Mosel

Wagen wir nun wieder den Sprung in das 21. Jahrhundert. In den vielen vergangen Jahren nach Kaiser Konstantin diente die Basilika zunächst als Siedlungsraum der Franken und als Verwaltungszentrum der Trierer Erzbischöfe. Heute ist sie der größte erhaltene Einzelraum des antiken römischen Reiches und wird als evangelische Kirche genutzt. Wer zu Gottesdiensten oder Konzerten die heutige Konstantin-Basilika besucht, kommt in den Genuss der Orgel mit ihren 2700 Pfeifen, die dank der Akustik des Raumes in voller Pracht erklingen.

Die Konstantin-Basilika sowie all die weiteren beeindruckenden römischen Bauwerke in Trier haben die Zeit überdauert. Sie sind Zeugen eines machtvollen, längst untergegangenen Reiches, welches Land und Leute an der Mosel geprägt hat. Tauchen Sie ein in die alte Stadt Trier – ein Besuch lohnt sich immer wieder.

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