Nanu, doch so hoch und so weit? Dein Blick wandert von deinen Füßen langsam über den Fahrradlenker hinunter ins tiefe Tal und bis zur anderen Seite in rund 360 Metern Entfernung. Heute morgen habt ihr euch auf den Geierlay-Radrundweg gemacht und steht jetzt vor der Brücke im Hunsrück, die über das Mörsdorfer Bachtal gespannt ist. Zuhause hast du zwar bereits gelesen, dass die Hängeseilbrücke Geierlay rund 100 Meter hoch über dem Boden schwebt; aber bei dem Gedanken, jetzt den ersten Schritt auf die Holzbohlen zu wagen, wird dir doch etwas mulmig zumute.
Wer sich über die Brücke traut, wird mit einem tollen Weitblick belohnt, Hunsrück
Traumhafte Aussicht von der Geierlay-Hängeseilbrücke, Hunsrück
Deine Begleitung wartet jedoch schon furchtlos ein paar Meter vor dir – ihr Lächeln zeigt dir, dass du keine Angst haben musst und sie motiviert dich, einfach loszugehen. Die Räder müsst ihr über die Brücke schieben, was dir aber auch ganz recht ist. Die ersten Meter auf den nur 85 cm breiten Holzplanken meisterst du mit noch etwas weichen Knien, doch schon nach ein paar Schritten bekommst du Vertrauen in die stabile Konstruktion mit den dicken Stahlseilen; heute ist es obendrein recht windstill und die Brücke bewegt sich kaum, sodass ihr den Ausblick ins dichtbewachsene Tal unbeschwert genießen könnt.
Die nächsten 100 Meter haben dir sogar richtig Spaß gemacht. Du bist ein wenig stolz auf euch beide und bittest einen der entgegenkommenden Wanderer, ein Foto von euch mitten auf der Brücke zu machen. Kurz danach geht es weiter und am Ende der Talüberquerung fühlst du dich inzwischen recht sicher auf den Beinen, dennoch fließt noch einiges an Adrenalin durch deinen Körper. Ihr verlasst die Brücke und der erste Schritt auf festem Boden fühlt sich für einen kurzen Moment irgendwie falsch an – zufrieden lässt du dich erstmal auf eine Bank am Wegesrand fallen und nimmst einen tiefen Schluck aus deiner Trinkflasche.
Kurze Pause bei einer Fahrradtour rund um die Geierlay, Hunsrück
Sonnenuntergang bei der Burg Kastellaun, Hunsrück
Nach einer kurzen Pause und einem lebhaften Austausch mit deiner Begleitung steigst du bestens gelaunt wieder auf dein Rad und ihr macht euch auf eurer Tour weiter nach Kastellaun, wo ihr heute Nachmittag noch etwas den Ort erkunden möchtet. Die historische Altstadt mit der mittelalterlichen Burgruine soll sehr sehenswert sein und auch das „Haus der regionalen Geschichte“ mit seinen kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten ist sicher einen Besuch wert. Da ihr in Kastellaun auch übernachtet, habt ihr genügend Zeit dafür und freut euch auf einen interessanten und spannenden Abend in der Burgstadt!
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