Durch die Mosel über Landesgrenzen hinweg verbunden und in direkter Nachbarschaft liegen die Partnerstädte Trier und Metz. Viele Gesichter hatte das Verhältnis der beiden Städte über die Jahrhunderte – mal miteinander, mal gegeneinander ist die Städtepartnerschaft heute ein Beispiel gelebter deutsch-französischer Freundschaft.
Für die Trierer bleibt Metz schon deshalb die kurze Anreise wert, weil man hier neben den Schönheiten der Stadt das Ambiente einer reichen Geschichte und das französische Savoir-vivre erleben und genießen kann. Kulinarisch ist die Region für ihre Quiches, Pasteten und den Lothringer Eintopf bekannt, aber auch süße Tartes, Wein und die in Metz besonders gefeierte Mirabelle bescheren den Besuchenden wahre Gaumenfreuden.
Wer durch die Stadt schlendert, findet sich inmitten eines Zusammenspiels unterschiedlicher Zeiten wieder. Gallorömische Ruinen, mittelalterliche Gassen und französische Plätze aus dem 18. Jahrhundert finden sich ebenso wie wilhelminische Fassaden im Kaiser-Viertel oder zeitgenössische Architektur wie das Centre Pompidou-Metz im modern aufstrebenden Quartier de l'Amphithéâtre. Die 800 Jahre alte Kathedrale Saint-Étienne mit ihrer eindrucksvollen Kirchenfenstersammlung zählt zu den Hauptattraktionen der Stadt, aber auch der Bahnhof von Metz, der zum wiederholten Male als schönster Bahnhof Frankreichs ausgezeichnet wurde.
Die lothringische Metropole ist durchzogen von zahlreichen Gärten und Grünanlagen. Diesen ist es zu verdanken, dass Metz 2020 auf den dritten Platz der grünsten Städte Frankreichs gewählt wurde. Umgerechnet kommen auf jeden Einwohner der Stadt 52 Quadratmeter öffentliche Grünfläche. Tausende Bäume säumen auch die Ufer der beiden Flüsse Seille und Mosel, die das Herz der Stadt durchströmen.
Seit 2019 ist Metz zudem offiziell UNESCO Kreativstadt. Weltweit gibt es 246 Städte, die dieses Siegel tragen. Von den insgesamt sechs französischen Kreativstädten ist Metz die einzige, welche die Auszeichnung im Bereich Musik erhalten hat. Die Stadt punktet hier mit zahlreichen Festivals und einer lebendigen zeitgenössischen Musikszene, vielen Chören, Bands und erfolgreichen Musikensembles. Mit dem Arsenal, den Trinitaires und der Boîte à Musiques bietet die Stadt drei Veranstaltungssäle, die für klassische Konzerte, Jazz und moderne Musik genutzt werden.
Die 120.000-Einwohnerstadt beherbergt zahlreiche Landesvertretungen und Bildungseinrichtungen. Als Heimatstadt des europäischen Vordenkers Robert Schuman und mit Deutschland, Belgien und Luxemburg gleich drei Nachbarländern in weniger als 70 Kilometern Entfernung weht der Wind Europas durch Metz.
Am 13. Oktober 1957 wurde die Jumelage durch den Metzer Bürgermeister Raymond Monden und den Trierer Bürgermeister Dr. Emil Zenz in der lothringischen Metropole feierlich ausgerufen. Erst im Zuge der Feierlichkeiten zum 60. Jubiläum der Städtepartnerschaft fiel auf, dass weder im Metzer noch im Trierer Rathaus eine entsprechende Urkunde zu finden war. Offenbar besiegelten beide Seiten ihre Freundschaft damals einfach und unbürokratisch per Handschlag.
Man beschloss daher, die offizielle Besiegelung nachzuholen. Im Rahmen einer Stadtratssitzung mit dem damaligen Metzer Bürgermeister Dominique Gros setzten die beiden Städte am 20. März 2020 zu der verspäteten Beurkundung der Partnerschaft an. Aufgrund der coronabedingten Grenzschließung im Frühjahr 2020 konnte die zweite Ratssitzung in Metz jedoch nicht mehr stattfinden. Somit unterzeichneten der seit 3. Juli 2020 amtierende Metzer Bürgermeister François Grosdidier und sein Trierer Amtskollege Wolfram Leibe jeweils ein Exemplar des offiziellen Dokuments bei einer Digitalkonferenz.