Virtuelle Ausstellungskataloge
Das LBZ möchte seine Ausstellungen auch virtuell präsentieren. Die digitale Präsentation von Exponaten erlaubt einen Blick auf die historischen und mitunter äußerst empfindlichen Objekte. Schauen Sie vorbei und durchblättern Sie die digitalisierten Werke, von denen in der Ausstellung selbst jeweils nur eine aufgeschlagene Seite gezeigt werden kann.
Der Karneval hat viele Gesichter – so gibt es verschiedene Bezeichnungen die ihm in den Regionen gegeben werden. „Karneval“ stammt vom lateinischen „carne vale“ oder „carne levare“ ab, betont also den Verzicht auf Fleisch, während „Fasching“ den letzten Ausschank vor der Fastenzeit meint und „Fastnacht“ sich vermutlich direkt auf das Fasten bezieht. Der Brauch, den Winter auszutreiben und das kommende Frühjahr zu feiern, ist allerdings viel älter als das Christentum. Als Teil des kulturellen Gedächtnisses gibt es bestimmte Vorstellungen, die mit dem Karneval verbunden werden, die aber teilweise zum Klischee oder zum Mythos geronnen sind. In der Literatur ist Karneval Thema oder Motiv, Gegenstand der Beschreibung oder sogar Schreibanlass. All dies Grund genug für die Studierenden des Instituts für Germanistik der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz und das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) unter dem Titel „Der Karneval in der Kultur“ eine Ausstellung zu kreieren.
Hier finden Sie die vollständigen Ausstellungstexte sowie eine Auswahl von Exponaten.
Ausstellung zum 50. Todestag im Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek
Am 28. November 1970 starb der Schriftsteller Fritz von Unruh auf dem Familiengut Oranien in Diez an der Lahn. Die Rheinische Landesbibliothek möchte aus diesem Anlass den Autor und sein Werk mit einer Ausstellung wieder in Erinnerung rufen.
Der 1885 in Koblenz geborene Fritz von Unruh war in der Weimarer Republik ein erfolgreicher Schriftsteller und einer der Hauptvertreter des expressionistischen Dramas. Seine Theaterstücke wurden von Max Reinhardt inszeniert und an zahlreichen deutschen Bühnen aufgeführt. Aufgrund seiner Erfahrungen als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg entwickelte er sich zum überzeugten Militärgegner und Pazifisten und war in der späten Weimarer Republik einer der populärsten Redner bei Antikriegs-Veranstaltungen. 1931 schloss er sich der Eisernen Front an, einem Zusammenschluss aus Gewerkschaften, Sozialdemokraten, Arbeitern und dem „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“, die als Gegengewicht zur nationalsozialistischen und deutsch-völkischen „Harzburger Front“ gegründet wurde. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war er, der 1932 im Berliner Sportpalast in einer Rede vor den Nationalsozialisten und einem kommenden Krieg gewarnt hatte, in Deutschland nicht mehr sicher und floh über Italien, Südfrankreich und Spanien in die USA. Im Exil konnte er an seine früheren Erfolge als Schriftsteller nicht anknüpfen und betätigte sich neben dem Schreiben als Maler.
Fritz von Unruh war einer der ersten Exil-Schriftsteller, der 1948 der Einladung folgte, nach Deutschland zurückzukehren. Nachdem er zunächst großen Zuspruch erhielt, u.a. für seine „Rede an die Deutschen“ in der Frankfurter Paulskirche 1948, kippte aufgrund seiner Kritik an der politischen Restauration und der Wiederbewaffnung Deutschlands die Stimmung. Er sah sich Drohungen und Beschimpfungen ausgesetzt und auch die literarischen Erfolge blieben aus. 1955 zog er enttäuscht in die USA zurück, verbrachte aber ab 1962 seine letzten Lebensjahre wieder in Deutschland in Frankfurt am Main und in Diez.
Die Rheinische Landesbibliothek konnte im Rahmen ihrer Sammeltätigkeit neben den Erstausgaben seiner Werke auch eigenhändige Briefe des Autors antiquarisch erwerben, sowie einen Brief von Thomas Mann an den Verleger Rudolf Schick in New York von 1946, in dem er Fritz von Unruh als Autor empfiehlt.
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Am 29. Juni 1970 starb Stefan Andres in seiner Wahlheimat in Rom. Anlässlich seines 50. Todestages erinnert das Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek mit einer Ausstellung an den berühmten Schriftsteller aus dem Moselland.
Stefan Andres (1906-1970) wuchs in Schweich an der Mosel auf und lebte, nachdem er die Zeit von 1937 bis 1949 in Positano (Italien) verbracht hatte, von 1950 bis 1961 in Unkel am Rhein. Er war in den 1950er Jahren einer der meistgelesenen deutschen Autoren. Seine bekanntesten Werke sind die Novellen „ El Greco malt den Großinquisitor“ (1936) und „Wir sind Utopia“ (1942). Andres setzte sich in der Nachkriegszeit gegen die Stationierung von US-Raketen in Deutschland und gegen das Wettrüsten ein und engagierte sich für eine Verständigung zwischen Ost und West. 1961 kehrte er nach Italien zurück, wo er bis zu seinem Tod lebte. Sein Grab befindet sich auf dem Campo Santo Teutonico in Rom.
Aufgrund der Corona-Krise mussten neue Formen der Präsentation gefunden werden. So wird das Thema in Form einer Plakatausstellung an den Fenstern der Rheinischen Landesbibliothek und virtuell im Netz präsentiert.
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Ausstellung: „Für die Koblenzer Region erworben – Kulturschätze für das Land Rheinland-Pfalz 2004 – 2019“
Die Rheinische Landesbibliothek erwirbt als Regionalbibliothek für den ehemaligen Regierungsbezirk Koblenz seit ihrem Bestehen bei Auktionshäusern und Antiquariaten wertvolle alte Drucke, Autographen und anderes schriftliches Kulturgut mit historischem Bezug zu dieser Region.
Anlässlich des Jubiläums „15 Jahre Landesbibliothekszentrum“ werden in der Rheinischen Landesbibliothek die interessantesten Stücke, die in den letzten 15 Jahren erworben wurden, präsentiert. Dabei reicht das Spektrum von einer Inkunbabel aus dem Kloster Maria Laach, über historische Rheinlaufkarten und Spitzenstücken der Bibliothek Kaiserin Augustas bis zu der Mitschrift einer Vorlesung von Joseph von Görres.
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Ausstellung: „Für die Pfalz erworben – Kulturschätze für das Land Rheinland-Pfalz 2004 – 2019“
Kulturschätze aus der Region im Mittelpunkt. „Für die Pfalz erworben. Kulturschätze für das Land Rheinland-Pfalz (2004-2019)“ - so lautet der Titel der großen Jubiläumsaustellung der Pfälzischen Landesbibliothek in Speyer aus Anlass des 15jährigen Bestehens des Landesbibliothekszentrums.
Zu den berühmten Persönlichkeiten, deren Werke hier präsentiert werden, gehören „Liselotte von der Pfalz“ – die bekannteste Briefschreiberin der Welt, der Speyerer Musikverleger Philipp Heinrich Bossler, Johann Georg August Wirth – einer der Hauptredner des Hambacher Festes und der bedeutende impressionistische Maler und Grafiker Max Slevogt, sowie der berühmte Urwaldarzt Albert Schweitzer, der über lange Jahre mit dem Speyerer Pfarrer Emil Lind korrespondierte.
Die Ausstellung belegt die langjährige Arbeit der Speyerer Expertinnen und Experten: Als Teil des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz (LBZ) dokumentiert die Pfälzische Landesbibliothek nicht nur die laufend neu in der Pfalz erscheinende Literatur, sondern erwirbt mit dieser Perspektive auch Handschriften, ältere Drucke, Landkarten, Autographen und anderes mehr.
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"Alpha und Omega – Die Kunst der Initiale im fürstlichen Bestand der Bibliotheca Bipontina" Ausstellung in der Bibliotheca Bipontina vom 18. Oktober 2018 bis 30. Januar 2019
Aus der antiken Tradition, nicht mit Interpunktion versehene Texte durch die Hervorhebung einzelner Buchstaben zu strukturieren, entwickelte sich eine besondere Form des Buchschmucks. – Den Beginn ganzer Texte, Kapitel oder Absätze zahlreicher Handschriften und Drucke markierte auch in neueren Zeiten häufig ein ästhetisch gestalteter Anfangsbuchstabe.
Das Landesbibliothekszentrum / Bibliotheca Bipontina zeigte aus dem Fundus ihrer herzoglichen Büchersammlung Beispiele unterschiedlicher Initialen. Illustriert wird einerseits die Entwicklung von den gemalten Bianchi Girari der Humanisten-Handschriften über die ganzseitige Holzschnittinitiale in Inkunabeln bis hin zum aufwändig gestalteten Anfangsbuchstaben, der die Ehrfurcht vor dem Wort Gottes in Bibeln der Reformationszeit unterstreicht.
Ein wichtiger Teil der Ausstellung ist andererseits, das Bildprogramm dieses Buchschmucks aufzuzeigen. Von zeitlichen aber auch regionalen Einflüssen bestimmt, unterscheidet sich die Gestaltung der Initialen. Rein ornamentale Formelemente werden neben solchen aus der Pflanzen- und Tierwelt benutzt. Hierbei, wie auch besonders bei der Wahl menschlicher Figuren und sogar ganzer Szenen zur Ausgestaltung von Initialen, steht der Wittenberger Buchdrucker Hans Lufft beispielhaft im Zentrum der Betrachtung. Drucke, in denen künstlerisch gestaltete Einzelbuchstaben allein mit dekorativer Funk-tion aus dem jeweiligen Vorrat von Zierelementen einer Werkstatt entnommen werden, stehen solchen gegenüber, bei denen die ge-wählten Initialen in ihrer Motivik bewusst auf den Inhalt des eingeleite-ten Textes abgestimmt sind.
Hier finden Sie die vollständigen Ausstellungstexte sowie eine Auswahl von Exponaten:
Alpha und Omega: Die Kunst der Initiale im fürstlichen Bestand der Bibliotheca Bipontina
Zierbuchstaben: Schmuck und Eigentumsnachweis
Die Hoch-Zeit der Initiale
Initiale und Buchdruck
Inkunabeln und Holzschnitt-Initialen
„Bewohnt, historisierend, gymnastizierend …“
Vom Schnörkel zu Szene
Flora, Fauna, Artefakte
Leben und Sterben
Lebenswelten – Arbeitswelten
Ein Blick in die Werkstatt des Bibeldruckers Hans Lufft
Initialalphabete aus der ersten deutschen Gesamtausgabe der Bibel von Martin Luther (1534)
Alphabete der Lufft-Bibel in der Ausgabe 1543
Ein fürstliches Geschenk
Initialen in Sekundärliteratur und Reproduktionen
Ausstellung 2017 zum Reformationsjubiläum
„Luther in Laach“ – das Thema unserer Ausstellung irritiert. Wann war denn Luther in Laach? Und warum gibt es bislang keine Erinnerungstafel an dieses Ereignis? Die Antwort ist einfach: Luther war nicht in Laach – er ist es immer noch. Wer „Luther in Laach“ kennenlernen möchte, wird ihm in der Bibliothek begegnen. In ihr ist er in seinen Werken weiterhin zugegen.
Die Ausstellung will den Besucher in einen Dialog mit Luther und ausgewählten Schwerpunkten seiner Theologie bringen. Sie präsentiert aber nicht nur das, was Luther sagt. Sie veranschaulicht auch, woher Luther das hat, was er sagt. Denn Luther steht selbst in einem Dialog: mit der Heiligen Schrift, mit Augustinus und Bernhard von Clairvaux, mit seinen Gegnern – und mit sich selbst.
Unsere Ausstellung zeigt den „Reformkatholiken“ Luther im Kontext des theologischen Diskurses der Kirche. Neben der (teilweise ganz überraschenden) katholischen Ursprünglichkeit der Theologie Luthers lenkt sie aber auch die Auf-merksamkeit auf die durchaus unterschiedlichen Wirkungen der Wittenberger Reformimpulse.
Neben den reformkatholischen Ansatz tritt zunehmend die konfessionelle Sichtweise, bei der sich das zunächst innerrömisch-katholisch verortete Luthertum mehr und mehr zu einer eigenständigen lutherischen Konfessionskirche entwickelt. Verhärtetes Konfessionsbewusstsein kann (auf lutherischer wie katholischer Seite) dabei zu einem Konfessionalismus führen, der nicht mehr dialogfähig ist. Der neuere, bereits 50jährige katholisch-lutherische Dialog versucht demgegenüber, ökumenische Perspektiven zu entdecken.
Die Exponate zeigen die Bedeutung der Sammlungsgeschichte der Bibliothek der Abtei Maria Laach. Das Leitmotiv der Ausstellung ist letztlich das Prinzip jeder Bibliothek: „Dialog“ – zwischen Büchern und Lesern, aber auch innerhalb der Bestände. Dialogisches Verstehen ist darum auch der Beitrag dieser Ausstellung zu einem ökumenisch verantworteten Reformationsgedenken.
Hier finden Sie die Audiodateien
Hier finden Sie die Dokumentation zur Ausstellung
Begleitbroschüre zur Ausstellung (pdf-Datei; 20,8 MB)
Ausstellung in der Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken vom 24. August bis 02. Februar 2018
Die „Rüstkammer des rechten Glaubens“, die Bibliothek des Pfalzgrafen Karl von Pfalz-Birkenfeld (1560-1600), enthält eine Sammlung der wichtigsten reformatorischen (Kontrovers-) Literatur sowie zahlreiche Bibeln. Sie gehört heute zum Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz in Zweibrücken. - Zeigte die Bibliotheca Bipontina zu Beginn der Luther-Dekade wie die Sozialisation des Pfalzgrafen und der Bibliotheksaufbau parallel zur Entstehung des Konkordienbuches (1580) verliefen, so steht nun einer seiner schönsten Bände im Mittelpunkt der Betrachtung, Luthers 1543 bei Hans Lufft in Wittenberg erschienene Bibelübersetzung mit ihrer Schöpfungsdarstellung.
Nicht nur die Ikonographie dieses zentralen Werkes, seine Prägung durch den Reformator und die Vorbildfunktion für spätere Darstellungen werden mit zahlreichen Exponaten belegt. Wichtig ist den Veranstaltern vor allem darzustellen, in welcher Tradition das Kosmos-Verständnis des Reformators stand, das hier in Holz geschnitten wurde.
Hier finden Sie den Eröffnungsvortrag von Bischoff Jobst Schöne (pdf-Datei) die vollständigen Ausstellungstexte von Dr. Sigrid Hubert-Reichling (Kuratorin) sowie eine Auswahl von Exponaten im Bild (Fotos: LBZ / Niemeyer).
- Einleitung
- Vitrinen 1-3 Der Kreis als kosmologisches Leitsymbol von Schöpfung und Heilsgeschichte bis zur Cranachbibel
- Vitrine 4 Die Reformation hat ein Gesicht: Bekannt sein und Bekenntnis
- Vitrine 5 Luthers Schriften in der "Rüstkammer des Glaubens" des Pfalzgrafen Karl von Pfalz-Birkenfeld ( 1560-1600)
- Vitrine 6 Die "Wittenberger" Tradition: Kreis-Symbolik in Genesis-Abbildungen
- Vitrine 7 Die deutsch-lateinische Bibel des Kurfürsten August von Sachsen
- Vitrine 8 Die Bibeln der Künstler in der "Frankfurter Schule"
- Vitrine 9 Popularisierung des Lutherwortes in Hausbibeln
- Vitrine 10 Humanisierung Gottes
- Vitrine 11 Gott ist das Wort
- Vitrine 12 Frühe wissenschaftliche Erklärungsansätze zur Schöpfungsgeschichte
- Vitrine 13 Kartographie und Bibel
- Vitrine 14 Die "Lufft-Bibel": Martin Luthers Gesamtausgabe aller biblischen Bücher in seiner Übersetzung
- Vitrinen 15-16 Kreis- und Schöpfungsdarstellungen vor Luthers erster Gesamtbibel 1534
Zur Ausstellung ist eine Begleitbroschüre erschienen (pdf-Datei, 17,24 MB)
Ausstellung in der Rheinischen Landesbibliothek vom 19. Juni bis 30. August 2013
Im Jahr 2010 überließ die Generaldirektion Kulturelles Erbe / Burgen, Schlösser, Altertümer dem Landesbibliothekszentrum die Bibliothek von Schloss Stolzenfels als Dauerleihgabe.
Es handelt sich um 226 Bände, davon 16 Buchobjekte mit Autographen, Handschriften, Zeichnungen und Plänen. Der Rest sind Druckwerke vornehmlich des 19. Jahrhunderts aus den Fachgebieten Genealogie, Geschichte, Kunstgeschichte, Architektur, Philosophie, Theologie und Belletristik.
Die Prüfung des Kataloges der „Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek im Koblenzer Schloss“ (2005 erschienen), verbunden mit einem Abgleich der Signaturen und Prüfung der Exlibris hat ergeben, dass es sich bei diesen Beständen um wichtige Teile der Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek Augustas handelt, die in Schloss Stolzenfels der Nachwelt erhalten geblieben sind. Die Ausstellung präsentiert einen Querschnitt durch die Bibliothek und die erhaltenen „Schätze“ dieser Sammlung.
Hier finden Sie die vollständigen Ausstellungstexte sowie eine Auswahl von ausgewählten Exponaten im Bild.
Ausstellung vom 12. Mai bis 30. August 2011 im LBZ anlässlich der Bundesgartenschau 2011
Die Mittelrhein-Region ist reich an historischen Gärten, seien es Gärten an Schlössern oder Burgen, Klostergärten, Rheinanlagen, Parkanlagen der Kurbäder oder Villengärten.
Die Gärten und die Landschaft des Mittelrheintales inspirierten besonders in der Zeit der „Rheinromantik“, aber auch später immer wieder Künstler, sich mit diesen Motiven zu beschäftigen und sie zeichnerisch, graphisch oder in Gemälden darzustellen.
Anlässlich der Bundesgartenschau in Koblenz zeigte das Landesbibliothekszentrum ausgewählte künstlerische Darstellungen der Rheinlandschaft und der Gärten in dieser Region aus seinem Bestand und aus dem Besitz anderer Koblenzer Institutionen.
Hier finden Sie die vollständigen Ausstellungstexte sowie ausgewählte Exponate im Bild:
Ausstellung im Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek vom 9. Oktober bis 30. November 2009
Hier finden Sie die vollständigen Ausstellungstexte sowie eine Auswahl von ausgewählten Exponaten im Bild.
- Mythos Baedeker
- Karl Baedeker 1801-1859
- Baedeker, der Reisende
- Baedeker als Sammler von Autographen
- Baedeker und der Kreis Heuberger
- Die Familien Baedeker und Landfermann
- Baedeker als Stadtratsmitglied
- Das Verlagshaus Baedeker in Koblenz
- Reiseführer des Verlagshauses Baedeker: Deutschsprachige und fremdsprachige Baedeker
- "...nicht nur Reiseführer": die Vielfalt der Verlagsproduktion
"Augenweide und Schutz": Einbände des 15. bis 17. Jahrhunderts. Aus den Beständen der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer. Ausstellung vom 01.12.2008 bis 31.01.2009
In der bis 1500 reichenden Inkunabelzeit dominieren Einzelstempel, die in vielen verschiedenen Formen belegt sind. Im 16. und frühen 17. Jahrhundert werden Einbände vorwiegend mit Rollen und Platten geschmückt. Neben blind in das Leder geprägten Stempeln stehen Prägungen in Gold, wozu die Gattung des Ottheinricheinbandes gehört.
Viele der in der Ausstellung gezeigten Bücher sind in Speyer oder in Neustadt gedruckt worden. Aus der Inkunabelzeit dominieren solide Klostereinbände mit Holzdeckeln aus bayerischen Klosterbibliotheken. Produkte des reformierten Druckers Matthäus Harnisch zeigen dagegen meist Einbände, die in lutherischen oder calvinistischen Territorien hergestellt worden sind. Hier ist der Stempelschmuck ikonographisch zugleich ein Bekenntnis zum Protestantismus.
Die Ausstellung wurde bis zum 31. Januar 2009 in Speyer und ab Mitte Mai 2009 in der Rheinischen Landesbibliothek in Koblenz gezeigt. Begleitend ist in der Schriftenreihe des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz ein reich illustrierter Katalog erschienen, in dem jedes Exponat in Farbe abgebildet wird:
Bernhard Pauli, Sermones collecti de tempore ex diversis doctoribus, Handschrift, Papier, Tückelhausen (?), 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts
Signatur: Hs. 7
Es handelt sich bei Hs. 7 um eine Sammlung von Predigten zu den Festen des Kirchenjahres, die auf verschiedene Autoren zurückgehen. Auf Bl. 345v, mit dem der Hauptteil endet, nennt sich in der Schlußschrift als Kompilator und Schreiber Fr. Bernardus puech Scriptor. Eine Hand des 16. Jahrhunderts vermerkte auf dem Vorsatzblatt als Titel Sermones per F. Bernardum Pauli collecti. Zwei Besitzvermerke des 16. und 17. Jahrhunderts weisen auf die Kartause Tückelhausen unweit von Würzburg. Auf diesen Orden deuten auch drei Predigten des vor allem in Erfurt wirkenden Kartäusers Jacobus de Paradiso (1381-1465), die im Anschluss an den Hauptteil nachgetragen sind. Tückelhausen wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Prämonstratenserkloster begründet und ging im Jahr 1351 unter dem Namen Cella Salutis an den Kartäuserorden über. Nach der Aufhebung 1803 gelangten einige wenige Handschriften und Drucke, darunter auch Inkunabeln mit den Werken von Jacobus de Paradiso, an die Universitätsbibliothek Würzburg.
Missale Moguntinense, Speyer: Peter Drach der Jüngere, 1507
Signatur: 49.2329 Rara
Heller Schweinslederband über Holzdeckeln. Zwei Langriemenschließen sowie fünf Metallbeschläge pro Deckel. Blattweiser. Werkstatt Erfurt, Steifer Hirsch I
KERAS AMALTHAIAS ... [griech.]. Ioannis Stobaei Sententi? ex thesauris Graecorum delectae, quarum autores circiter ducentos & quinquaginta citat: et in Sermones siue Locos communes digest?, à Conrado Gesnero Doctore Medico Tigurino ..., Basel: Johannes Oporinus auf Kosten von Christoph Froschauer d.Ä., 1549
Signatur: 10.1001 Rara
Prutenicae tabulae coelestium motuum. Autore Erasmo Reinholdo Salveldensi, Tübingen: Ulrich Morhard, 1551
Orontii Finei Delphinatis, regii mathematicarum professoris, In proprium Planetarum Aequatorium, omnium antehac excogitatorum et intellectu et usu facillimum Canones, ab ipso Authore recens aucti et emendati, Paris: Hieronymus Gormontius, 1538
Signatur: Speyer, Gymnasium am Kaiserdom, DA 64
Dunkler Kalblederband über Holzdeckeln, Rücken ersetzt. Zwei Schließen und vier Messingbeschläge pro Deckel. Heidelberg/Weinheim: Werkstatt Jörg Bernhardt
Etwa 450 Exemplare des nach dem pfälzischen Kurfürsten Ottheinrich (geb. 1502, reg. 1556-1559) benannten Ottheinricheinbandes haben sich heute noch erhalten. Die Gestaltung wurde von ihm selbst vorgegeben. Der typische Ottheinricheinband besteht aus Kalbleder, das mit blinden Streicheisenlinien und Rollenstempeln verziert ist, hier eine Auferstehung-David-Paulus-Rolle außen und innen eine Blumengerankrolle mit Frauenbüste. Im Zentrum des Einbandes steht in Gold vorne das Porträtsupralibros von Ottheinrich sowie hinten sein Wappensupralibros. Dieses Plattenpaar wurde vor dem Heidelberger Regierungsantritt verwendet, danach zieren zwei weitere Plattenpaare die Einbände der Kurfürstenzeit. Ebenfalls ein typisches Element ist das vorne aufgeprägte Bindejahr 1552. Es zeigt, dass der Sammelband im Jahr nach dem Erscheinen des Tübinger Drucks hergestellt wurde. Der Band enthält zwei astronomische Drucke, unter ihnen die ‚Prutenicae tabulae coelestium motuum’. Diese ‚Preußischen Tafeln der Himmelsbewegungen’ gehen auf Erasmus Reinhold (1511-1553) zurück, der von 1536 bis 1552 Astronomie und Mathematik an der Universität Wittenberg lehrte. Er war einer der ersten deutschen Wissenschaftler, der die bahnbrechenden Werke von Nikolaus Kopernikus rezipierte. Astronomische Literatur bildete einer der Schwerpunkte von Ottheinrichs Bibliothek. Der Band blieb bei der Wegführung der Heidelberger Bibliotheca Palatina 1623 nach Rom als Dublette am Neckar zurück und fiel an die im Zuge der Gegenreformation der Kurpfalz durch die neuen Herrscher berufenen Jesuiten. Als die Kurpfalz 1649 an die Nachkommen des ‚Winterkönigs’ Friedrich V. zurückgegeben wurde, mussten die katholischen Orden Heidelberg wieder verlassen. Auf diesem Weg gelangte der Band nach Mainz, wo er wahrscheinlich im Gefolge der französischen Revolution abhanden kam.
Secunda pars argumentorum et obiectionum de praecipuis capitibus doctrinae Christianae: Cum responsionibus: Quae sunt collectae ex aureis, & perpetua immortalitate dignißimis scriptis Philippi Melanchthonis … Authore Christophori Pezelio …, Neustadt/Hardt: Matthäus Harnisch, 1583
Ausstellung vom 23. November bis 20. Dezember 2007
Anlässlich ihres zwanzigjährigen Bestehens zeigte die Rheinische Landesbibliothek herausragende Stücke aus ihrer Handschriften- und Autographensammlung.
Um das kulturelle Erbe der Region für die Zukunft zu bewahren, sammelt die Rheinische Landesbibliothek nicht nur aktuelle landeskundliche Literatur, sondern auch ältere. Dies gilt in erster Linie für gedruckte Erzeugnisse, schließt aber auch handschriftliche Dokumente ein. Heute umfasst die Handschriften-Sammlung ca. 700 Objekte: Autographen, neuzeitliche Handschriften, Musikhandschriften und Urkunden. Gesammelt werden Dokumente, die von Personen stammen, die einmal ihren Lebensmittelpunkt in der Region hatten oder von Ereignissen handeln, die sich in der Region zugetragen haben.
In dieser virtuellen Ausstellung finden Sie Ausstellungstexte und Abbildungen einiger ausgesuchter Exponate.
Ausstellung vom 19. Mai bis 31. Juli 2007 im Landesbibliothekszentrum / Rheinische Landesbibliothek zum 60-jährigen Jubiläum des Landes Rheinland-Pfalz im Rahmen der landesweiten Ausstellung "verliebt? verlobt! verheiratet ... Rheinland-Pfalz: Die frühen Jahre"
Langsam aber sicher blüht das literarische Leben im Lande auf. Nach Jahren der Isolierung dürsten die Menschen geradezu nach freier, unzensierter Literatur. Die Autoren und Verleger kehren aus dem Exil zurück. Die Kulturpolitik der französischen Besatzungsmacht und die Bemühungen des neu gegründeten rheinland-pfälzischen Kultusministeriums legen den Grundstein für die künftige Entwicklung
Die Ausstellung zeigt das ganze Spektrum des literarischen Lebens in der Nachkriegszeit - die Verlage, die literarisch-kulturellen Zeitschriften, die Arbeit der Vereine und Institutionen. Und nicht zuletzt die Präsenz solcher Autoren wie Stefan Andres, Fritz von Unruh, Jakob Kneip und all jener, die die Literatur der frühen Jahre prägen.