Methodik
Stichprobenauswahl und Qualitätssicherung
Die deutschlandweite Gesamtstichprobe besteht aus 831 Stichprobenflächen, die nach einer zweistufigen Schichtung aus den Stichprobenflächen des DDA (Monitoring häufiger Brutvögel) ausgewählt wurden. Die HNV-Stichprobeflächen sind jeweils 1x1 km groß, wobei der Anteil an der Agrarlandschaftsfläche zwischen 5 % und 100 % variieren kann. In Rheinland-Pfalz liegen insgesamt 55 Stichprobenflächen. Dies ermöglicht eine statistisch gesicherte Aussage in Rheinland-Pfalz und liefert den Beitrag zur Absicherung der Aussagen auf Bundesebene.
Die Erstkartierung des HNV Farmland-Indikators wurde 2009 von Bund und Ländern gemeinsam durchgeführt und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) koordiniert. Seit 2010 werden im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz durch vom Landesamt für Umwelt beauftragte Kartierer jährlich ein Viertel der in Rheinland-Pfalz liegenden HNV-Stichprobenflächen kartiert. Die Kartierungen beginnen Anfang-Mitte Mai, in Stichprobenflächen mit Weinanbau bereits ab Mitte April.
Das BfN übernimmt die Qualitätssicherung durch regelmäßig stattfindende Kartierungsschulungen, Doppelkartierungen zur Überprüfung der Kartierergebnisse, eine fachlich-technische Prüfung und eine visuelle Kontrolle von z. B. unpräzisen Abgrenzungen oder das Übersehen von Strukturelementen.
Kartierung der Stichprobenflächen
Bei der Untersuchung der jeweils 1 km² großen Stichprobenfläche werden alle Offenlandflächen vom Kartierer erfasst. Dabei werden Lebensräume nicht im Detail aufgenommen, sondern mit Hilfe einer vereinfachten Erfassungsmethodik die Größe und der ökologische Zustand der HNV-Flächen erfasst und bewertet. Die Erfassung der HNV-Flächen liefert den prozentualen Anteil des HNV-Farmlands an der Agrarlandschaftsfläche und ermöglicht Aussagen zur Qualität der HNV Farmland-Flächen.
Bei der Erfassung des Offenlandes wird zwischen folgenden Haupttypen unterschieden:
Nutz- und Lebensraumflächen
- Grünland
- Obstflächen
- Ackerflächen
- Rebflächen
- Brachflächen
- Sonstige Lebensräume des Offenlandes
Landschaftselemente
- Baumreihen, Baumgruppen, Einzelbäume
- Hecken, Gebüsche, Feldgehölze inkl. Gehölzsäume
- Komplex-Elemente wie Feldraine und Böschungen mit Gehölzen
- Naturstein- und andere Trockenmauern sowie Stein- und Felsriegel, Sand-, Lehm- und Lößwände
- Ruderal- und Staudenfluren sowie Säume, inkl. Hochgrasbestände
- Feuchtgebietselemente: Seggenriede, Röhrichte und Staudenfluren nasser Standorte
- Stehende Gewässer bis 1 ha Größe
- Gräben
- Bäche und Quellen
- Unbefestigte Feldwege / Hohlwege
Die erfassten Nutz- und Lebensraumflächen werden mit Hilfe von Kennarten, die Landschaftselemente zusätzlich anhand von Struktureigenschaften in 3 Qualitätsstufen eingeteilt:
I | äußerst hoher Naturwert |
II | sehr hoher Naturwert |
II | mäßig hoher Naturwert |
Im Anschluss an die Erfassung im Gelände werden die HNV-Flächen digitalisiert und eine quantitative und qualitative Auswertung für die Probeflächen durch das BfN vorgenommen. Die Ergebnisse finden Sie hier.