Am 27. Juli 2021 hat das Welterbekomitée der UNESCO beschlossen, den Niedergermanischen Limes in die Liste des Welterbes aufzunehmen. Der gemeinsame Antrag der beteiligten Partner Niederlande, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war am 09. Januar 2020 beim World Heritage Center der UNESCO in Paris eingereicht worden.

In römischer Zeit war der Rhein die Grenze zwischen den Römern und den Germanen. Dieser Niedergermanische Limes hat eine Gesamtlänge von ca. 385 km. Er beginnt etwa 15 km südlich von Remagen in Rheinland-Pfalz, durchquert Nordrhein-Westfalen und die Niederlande und endet an der Nordseeküste bei Katwijk. Der Rhein markierte als „nasser Limes" die Grenze mit zahlreichen Kastellen und Legionslagern, die sich an seinem Ufer aufreihten. Etwa 20 km des Niedergermanischen Limes verlaufen auf rheinland-pfälzischem Gebiet. 

Das Kastell Remagen, welches an dieser Strecke liegt,ist das erste Kastell nördlich des Vinxtbachtals bei Bad Breisig, der Grenze zwischen den Provinzen Ober- und Niedergermanien. Aufgrund seiner Lage an einer wichtigen römischen Straße sowie am Übergang vom Rheinischen Schiefergebirge in den niederrheinischen Raum übernahm das Kastell eine Sperrfunktion. Der Militärstandort Remagen mit Zivilsiedlung und Gräberfeldern bestand von etwa 5 v. Chr. bis ca. 450 n. Chr.