Nachhaltige Beschaffung
Nachhaltiges Handeln gewinnt angesichts der zunehmenden globalen Verflechtung bei weltweit wachsender Ungerechtigkeit weiter an Bedeutung. Neben ökologischen Aspekten zur Bewahrung der Umwelt für künftige Generationen spielen vor allem Fragen wie die ansteigende Verarmung in den Ländern des Südens oder wachsende Flüchtlingsbewegungen eine große Rolle.
Fairer Handel ist ein Aspekt in diesem Zusammenhang. Dies ist ein kontrollierter Handel, bei dem den Erzeugern für die gehandelten Produkte mindestens ein festgelegter Mindestpreis bezahlt wird, der über dem jeweiligen Weltmarktpreis liegt. Dies garantiert den Produzenten ein höheres und verlässlicheres Einkommen. In der Produktion sollen außerdem internationale sowie von den Organisationen vorgeschriebene Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden.
Nur eine Änderung unseres Markt- und Konsumverhaltens kann auf Dauer zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen in den Ländern des Südens führen, der faire Handel ist der Schlüssel dazu, denn er leistet einen Beitrag gegen unmenschliche Arbeitsverhältnisse, schlimmste Formen der Kinderarbeit und sozial ungerechte Handelsbedingungen. Damit stellt er ein wichtiges entwicklungspolitisches Instrument dar. Dabei geht es auch um ein neues Verständnis von Entwicklungspolitik: eine weltweite nachhaltige Entwicklung erfordert über die bisherigen Hilfsprojekte hinaus auch Veränderungen bei uns im Land (z.B. durch ein anderes Konsumverhalten und eine stärkere Berücksichtigung fair gehandelter Produkte).
Die Landesregierung unterstützt den Fairen Handel in vielerlei Hinsicht:
• Wir arbeiten eng mit verschiedenen Weltläden zusammen und unterstützen deren entwicklungspolitischen Bildungsprogramme.
• Wir unterstützen Fortbildungen für die Mitarbeiter in Weltladen.
• Wir finanzieren ein Bildungsprogramm des entwicklungspolitischen Landes-netzwerks ELAN zur nachhaltigen Beschaffung für
Schülerinnen und Schüler.
Im Zuständigkeitsbereich der Landesregierung bemühen wir uns, die Grundsätze einer nachhaltigen öffentlichen Beschaffung anzuwenden. Darüber hinaus führen wir ein landesweites Schulungsprogramm für kommunale Beschafferinnen und Beschaffer zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung durch. Ziel ist es, fair produzierte und fair gehandelte Produkte zu einem wesentlichen und selbstverständlichen Bestandteil unseres täglichen Lebens zu machen.
Wir tun das nicht nur im Interesse der Menschen in den Ländern des Südens sondern auch und vor allem in unserem eigenen Interesse. Denn ungelöste Probleme in den Ländern des Südens führen unweigerlich zu Problemen in den Ländern des Nordens, sei es im Zusammenhang mit dem Klimawandel, sei es das Problem der weiter wachsenden Flüchtlingsströme.
Nur wenn wir ein Umdenken, was den Umgang mit unserem Planeten betrifft, in Gang setzen, können wir die Zukunft aller Länder in der Einen Welt sichern.