Stadtdörfer in Rheinland-Pfalz
Als "Stadtdörfer" werden Ortsteile von kreisfreien und großen kreisangehörigen Städten bezeichnet, die in der Regel einen dörflichen oder ländlichen Charakter haben. Sie sind meistens mit der Stadt zu der sie gehören nicht baulich zusammengewachsen.
Da "Stadtdörfer" weder Zugang zu den Förderprogrammen der Dorferneuerung haben, noch in die Förderkulisse der Städtebauförderung passen, startete das Ministerium des Innern und für Sport im Jahr 2016 das Modellvorhaben "Stadtdörfer" in Landau in der Pfalz.
Das Interesse an dem Modellvorhaben war und ist groß. Deshalb wurden Anfang 2020 drei weitere Städte ausgewählt, die 2022 mit der Umsetzung der ersten konkreten Maßnahmen beginnen.
Teilnehmende Städte in der 2. Runde des Modellvorhabens sind:
- Koblenz mit den "Stadtdörfern" Arenberg-Immendorf, Arzheim und Güls,
- Ludwigshafen mit den "Stadtdörfern" Oppau und Edigheim und
- Trier mit den "Stadtdörfern" Kürenz, Heiligkreuz und Kernscheid
Auch auf den Teilnahmeaufruf für die 3. und letzte Runde des Modellvorhabens Stadtdörfer (Beginn Anfang 2021) gab es viel Resonanz. Gesucht wurden kleinere Stadtdörfer oder solche mit besonderen Herausforderungen bei der Innen- und Siedlungsentwicklung. In der 3. Runde werden zwei unterschiedliche Ansätze erprobt. In fünf Stadtdörfern findet ein moderierter Prozess statt. Hierfür wurden folgende Städte ausgewählt:
- Andernach mit den „Stadtdörfern“ Eich und Kell
- Mayen mit den „Stadtdörfern“ Alzheim und Hausen
- Neustadt a.d.W. mit dem „Stadtdorf“ Haardt
Den zweiten Ansatz erprobt derzeit die Stadt Worms, die mit allen 13 Stadtdörfern an einem Entwicklungsprozess auf Basis des Zukunfts-Check Dorf (ZCD) teilnimmt. Der ZCD wurde bereits vielfach in den rheinland-pfälzischen Ortsgemeinden angewandt.
Mit einem eigenen Stadtdörferprogramm sollen zukünftig alle Ortsteile von kreisfreien Städten und großen kreisangehörigen Städten die Möglichkeit erhalten Entwicklungsprozesse in Gang zu setzen und wichtige Projekte vor Ort zu realisieren.
Insgesamt stellt das Innenministerium für die Stadtdörfer bisher 3,5 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung.