Zukunftsmarkt Umwelttechnologie
Mit Umwelttechnologien Marktchancen nutzen
Die globalen Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourcenknappheit und der Umweltverschmutzung erfordern den zügigen und zielgerichteten Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, die auf Erneuerbare Energien und Ressourceneffizienz ausgerichtet ist und gleichzeitig nachhaltiges Wachstum und Arbeitsplätze schafft, die Green Economy. Umwelttechnologien spielen dabei eine Schlüsselrolle und stehen für einen branchenübergreifenden Wachstumsmarkt, der eine Vielzahl unterschiedlicher Technologien, Produkte und Dienstleistungen umfasst, die darauf abzielen, den Verbrauch der natürlichen Ressourcen zu reduzieren, damit Produktionskosten zu senken und gleichzeitig die Umweltmedien zu schonen bzw. wiederherzustellen.
Auch in Rheinland-Pfalz kommt der Umwelttechnikbranche eine herausragende Bedeutung zu. In den vergangenen fünf Jahren verzeichnete die Branche Wachstumszahlen zwischen 11 und 16 Prozent – fast das Doppelte des Bundesdurchschnitts. Die Branchenunternehmen erwarten auch für die nächsten fünf Jahre ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 11 bis 12 Prozent jährlich und planen, ihre Belegschaft in den kommenden fünf Jahren um durchschnittlich 7 Prozent aufzustocken.
Angesichts des globalen Wettbewerbs besteht die zentrale wirtschaftspolitische Herausforderung in der Sicherung und dem weiteren Ausbau dieser günstigen Ausgangsbedingungen. Das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium hat sich daher zum Ziel gesetzt, die Umwelttechnikbranche in Rheinland-Pfalz bestmöglich im Sinne des Cluster-Ansatzes „Kräfte bündeln“ zu unterstützen und gemeinsam mit Umwelttechnik-Unternehmen im Land die Gründung des Umwelttechnik-Netzwerks Ecoliance Rheinland-Pfalz e.V. initiiert.
Ecoliance - Zentrale Plattform für die Umwelttechnik in Rheinland-Pfalz
Auf den Weltmärkten genießen Umwelttechnologien made in Germany und insbesondere made in Rheinland-Pfalz einen hervorragenden Ruf. Immer öfter werden Komplettlösungen gefordert, die nur im Verbund erbracht werden können. Einsatzfähige Komplettlösungen auf diesem Gebiet verlangen die Bündelung der Kompetenzen, vernetztes Denken und im Idealfall die Zusammenarbeit der Besten. Genau das ist die Mission des Umwelttechnik-Netzwerks Ecoliance Rheinland-Pfalz, das 2014 mit Unterstützung des damaligen Wirtschaftsministeriums gegründet wurde.
Das Netzwerk fungiert als zentrale Plattform für die Umwelttechnologie in Rheinland-Pfalz und ist ein Zusammenschluss führender Köpfe der Umwelttechnikbranche. Ecoliance unterstützt seine Mitglieder dabei, die richtigen Partner für die Entwicklung und erfolgreiche Umsetzung ihrer Ideen zu finden. Darüber hinaus ermöglicht das Netzwerk, an Pilotprojekten in Zukunftsmärkten zu partizipieren. Weiterhin berät und unterstützt Ecoliance die Mitglieder bei deren Internationalisierung und bei der Beschleunigung ihrer Innovationsprozesse. Mitglieder von Ecoliance sind Unternehmen aller Betriebsgrößen – sowohl produzierende Unternehmen als auch unternehmensnahe Dienstleister, Universitäten, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kammern, Verbände und Netzwerke.
Ecoliance Rheinland-Pfalz versteht sich als Netzwerk der Macher. Im Vordergrund steht die gemeinsame, aktive Arbeit an anwendungsorientierten, ganzheitlichen Lösungen sowie die bestmögliche Nutzung von Ressourcen. Dazu hat Ecoliance Rheinland-Pfalz Facharbeitskreise in bislang vier besonders aussichtsreichen Zukunftsmärkten in Rheinland-Pfalz gebildet, um die Netzwerkarbeit möglichst effektiv zu gestalten: Wasser/Abwasser, Kreislaufwirtschaft/Recycling, Gebäudetechnik/Gebäudeenergieeffizienz sowie Dezentrale Energiesysteme. Dabei steht die bereichsübergreifende und interdisziplinäre Arbeit im Vordergrund.
Hierdurch soll der Weg für nachhaltige Innovationen geebnet werden, die Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft geben und gleichzeitig Wachstum und Beschäftigung im Land fördern.
Nähere Informationen hierzu über: www.ecoliance-rlp.de
Grünes Licht für Ecoliance-Gründung einer Innovationsgesellschaft; Neuer Vorstand führt Greentech-Akteure in Rheinland-Pfalz in die Zukunft
Wichtige Entscheidungen für die Zukunft haben die rund 60 Umwelttechnik-Mitglieder des Ecoliance-Netzwerks am vergangenen Mittwoch in Kaiserslautern getroffen. Neben Vorstands- und Beiratsneuwahlen stand die Entscheidung über die Gründung einer eigenen Innovationsgesellschaft an, welche die grüne Geschäftsmodellentwicklung im Land voranbringen soll.
Ecoliance e.V. ist das 2015 gegründete Umwelttechnik-Netzwerk im Land. Es vernetzt Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung mit dem Ziel, klimaneutrales und nachhaltiges Wirtschaften über die Entwicklung und Nutzung von Umwelttechnologien zu erreichen. Schwerpunkte der Aktivitäten sind in den Bereichen Wasser/Abwasser, erneuerbare Energien, dezentrale Energiesysteme und Kreislaufwirtschaft. Ecoliance e.V. unterstützt beim Aufbau von Forschungs- und Entwicklungskooperationen oder beim Eintritt in neue, internationale Märkte. Das Netzwerk beschäftigt sich auch mit der Digitalisierung in der Umwelttechnik, mit der Fachkräftesicherung in dieser systemrelevanten Branche und der Unterstützung von Start-up-Unternehmen.
Die 9. Mitgliederversammlung des Umwelttechnik-Netzwerkes Ecoliance Rheinland-Pfalz e.V. am 29. September 2021 beim Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM war spannend. Zunächst stellten die Forschenden der Hochschule Trier vom Umwelt-Campus Birkenfeld ihre Ergebnisse zu den Potenzialen der Umwelttechnik in Rheinland-Pfalz vor. Deutlich wurde, dass es ein gutes Netzwerk an Akteuren im Land gibt, die bereit sind, Klimaschutz und wirtschaftlichen Wohlstand mit den sozialen Aspekten der Arbeitswelt von Morgen zu verbinden. Staatssekretärin Katrin Eder aus dem rheinland-pfälzischen Umwelt-Ministerium betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung der grünen Innovationen für den Umbau der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität. „Wir brauchen starke Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, die zusammendenken, wie unser Land Wohlstand und Klimaschutz verbinden kann. Dass das Umwelttechnik-Netzwerk Ecoliance e.V. jetzt den Weg in eine praktisch orientierte Innovationsgesellschaft für eine klimaneutrale Wirtschaft einschlägt, freut mich sehr. Es ist dieser Pioniergeist, der uns voranbringt.“ Sie wünschte dem Vorhaben alles Gute und stellte Unterstützung in Aussicht.
Die Entwicklungsschritte im Umwelttechnik-Netzwerk Ecoliance e.V. werden von einer Neuaufstellung des Vorstands begleitet. Mehr Unternehmer als jemals engagieren sich jetzt für Ecoliance e.V.: Jürgen Priesters vom Recycling- und Sortierunternehmen TOMRA, Wolfgang Bühring, Geschäftsführer der Stadtwerke Speyer und ehrenamtlicher Landesvorsitzender des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) sowie Herbert Zahnen, Geschäftsführer der Zahnen Technik GmbH in Arzfeld erweitern den Vorstand um Arndt Müller, Vorstand der Stadtwerke Trier, Dr. Ricki Rosenfeldt Mitbegründer des Start Up nEcoTox GmbH in Annweiler und Prof. Dr. Henrik te Heesen von der Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld.
Die Vorstände sind sich einig, dass die forcierte Skalierung und Entwicklung grüner Geschäftsfelder am besten über ein Instrument wie eine Innovationsgesellschaft funktioniert. Die Ecoliance-Mitglieder haben den Vorständen und den Ideen zur Weiterentwicklung der Ecoliance grünes Licht gegeben. Auch der neu gewählte Beirat mit Staatssekretärin Katrin Eder an der Spitze unterstützt das Vorhaben. Dem Beirat gehören auch Michael Hauer, Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz und Heinz Flick Geschäftsführer der Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Hessen DVGW e.V., sowie weitere Mitglieder aus Wirtschaft und Hochschule an.
12. Internationale Kreislaufwirtschaftswoche am Umwelt-Campus Birkenfeld
Die Demokratische Republik und die Republik Kongo zu Gast beim IfaS: Hochrangige Delegationen aus dem Herzen Afrikas gaben sich die Ehre an der grünsten Hochschule Deutschlands
Neben dem Energieminister der Republik Kongo und dem stellvertretenden Vorsitzenden der Energie- und Infrastrukturkommission der Nationalversammlung der Demokratischen Republik Kongo besuchten weitere vier Bürgermeister aus Guinea, Kamerun und der beiden Kongo Republiken die grünste Hochschule Deutschlands, um die Ideen zum Thema Kreislaufwirtschaft von Prof. Dr. Peter Heck, Geschäftsführender Direktor des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) und Veranstalter, kennenzulernen.
Die jährlich im Oktober stattfindende Internationale Kreislaufwirtschaftswoche fand in diesem Jahr vom 25. bis 29. Oktober statt und bot auf die drängenden Fragen unserer Zeit ein großes Spektrum an Antworten und praktischen Beispielen. Unter dem Motto "Creating Value" ist sie eine der führenden Plattformen, welche gleichgesinnte Fachleute, Akademiker und Unternehmen aus der ganzen Welt zusammenbringt, um die neuesten Fortschritte in der Anwendung der Kreislaufwirtschaft zu präsentieren, zu demonstrieren und hierdurch einen Wissenstransfer zu gewährleisten.
Die Internationale Kreislaufwirtschaftskonferenz, die am Dienstag, den 26. Oktober, stattfand, stellte den Höhepunkt der Veranstaltungswoche dar. Eröffnet wurde sie von Professorin Dr. Dorit Schumann, die als Präsidentin der Hochschule Trier die Grüße und Wünsche der Hochschulleitung überbrachte. Stellvertretend für das rheinland-pfälzische Umweltministerium referierte Dr. Wolfgang Eberle, Leiter der Abteilung Klimaschutz, Umwelttechnologie und Kreislaufwirtschaft, über Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz in Rheinland-Pfalz.
„Das Gebot der Zeit ist: Resiliente ökonomische und soziale Strukturen zu schaffen – und das weltweit!“, so Prof. Dr. Peter Heck, IfaS, während seiner Eröffnungsrede. „Es gilt, widerstandsfähige und robuste lokale/regionale Volkswirtschaften aufzubauen, die den ökologischen und sozioökonomischen Schocks widerstehen können. Volkswirtschaften, die auf den Grundlagen biologischer Systeme aufgebaut sind.“, konstatierte er weiter.
Das Konferenzprogramm beleuchtete in über 20 Beiträgen das Thema Kreislaufwirtschaft aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Der Energieminister aus der Republik Kongo, Honoré Sayi, gab in seinem Vortrag Einblicke in die Geschäftsmöglichkeiten auf dem Energiesektor in seinem Heimatland. Dazu passende Finanzierungsmöglichkeiten für Energie- und Umweltprojekte in Afrika präsentierte Dr. Patrick L. Dorvil der Europäischen Investment Bank (EIB). Die Technologie und das Know-how hierzu könnten unter anderem Unternehmen und Hochschulen des rheinland-pfälzischen Umwelttechniknetzwerks Ecoliance Rheinland-Pfalz e. V. liefern, welches sich den Teilnehmenden im Rahmen der Konferenz ebenfalls vorstellte.
Am Rande der Konferenz konnten einige Kooperationsprojekte, wie der Bau von Solar-, Biogas- und Abwasseranlagen, weiter konkretisiert werden. Auf akademischer Ebene wurde die Kooperation des IfaS im Rahmen des Masterstudiengans „International Material Flow Management (IMAT)“ mit den Universitäten in Lubumbaschi (Demokratischen Republik Kongo) und Brazzaville (Republik Kongo) vereinbart.
Zum zweiten Mal in ihrer Geschichte wurde die Konferenz hybrid umgesetzt. Nahezu 100 Gäste aus 15 verschiedenen Ländern waren vor Ort anwesend. Durchschnittlich 100 Personen verfolgten die Veranstaltung online. So konnten Gäste aus insgesamt 40 Ländern, wie zum Beispiel Mexico, China, Indien, Fidschi, Guinea, Kamerun, Marokko, Singapur, Iran, Belgien, Italien und Griechenland, zur Veranstaltung begrüßt werden.
Fasziniert von den praxisnahen Vorträgen und Fachgesprächen nutzten die Gäste die weiteren Tage, um Kreislaufwirtschaft live vor Ort zu erfahren. Besucht wurden unter anderem das Biosolarenergiedorf Gimbweiler, die Energielandschaft Morbach, der Rhein-Hunsrück-Kreis, die ZAK in Kaiserslautern und die Stadtwerke Trier. Zu Gast beim internationalen Technologieführer im Bereich LED-Beleuchtung, die rheinland-pfälzische Firma Lanz Manufaktur Germany GmbH, waren die Teilnehmenden der Internationalen Kreislaufwirtschaftswoche am Mittwochabend auf Schloss Dhaun.
Am Donnerstag stand die 1. Internationale Upcycling Netzwerk Konferenz auf dem Programm, die umfangreiches praktisches Wissen zur ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft sowie der Schaffung von ökologischen und sozioökonomischen Werten vermittelte.
Am heutigen Freitag konnte die Veranstaltungswoche mit der Unterzeichnung einer Kooperationserklärung erfolgreich abgeschlossen werden. Die vier Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Afrika und das IfaS beschlossen die Errichtung eines multinationalen Afrikanetzwerkes zur Förderung der Kreislaufwirtschaft.
Die Internationale Kreislaufwirtschaftswoche ist eine Veranstaltung des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) und des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz, mit Unterstützung von Ecoliance Rheinland-Pfalz e.V. und dem INTERREG-Projekt GREATER GREEN.
Technologiebereiche
Süßwasser ist ein immer knapper werdendes Gut. Letztlich sind nur ein Prozent des Süßwassers aus Oberflächenwasser für den Menschen unmittelbar nutzbar. Im Juli 2010 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) sicheres Trinkwasser und sanitäre Versorgung zu universellen Menschenrechten erhoben. Jeder zehnte Erdenbürger kann bislang von diesem Recht jedoch keinen Gebrauch machen. Der effiziente und nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser ist allerdings nicht nur für Gegenden mit Wassermangel unabdingbar, sondern auch in wasserreichen Industrieländern: Die Aufbereitung von Trinkwasser und die Behandlung von Abwasser verbrauchen enorme Energiemengen. Die große Herausforderung der nächsten Jahrzehnte besteht darin, eine nachhaltige Wasserwirtschaft bei steigendem Verbrauch sicherzustellen. Möglich wird das nur durch leistungsfähige und innovative Umwelttechnik. Sie spielt eine wichtige Rolle entlang aller Stationen der Wassergewinnung und des -verbrauchs. Entsprechend wächst der Weltmarkt für Wassertechnologien. Experten gehen davon aus, dass das Volumen im Jahr 2020 bereits eine Billion US-Dollar jährlich ausmachen wird – ein Viertel des Umsatzes der globalen Bauindustrie.
Effektives Recycling schont Umwelt und Klima, denn es gibt einen engen kausalen Zusammenhang zwischen Abfallaufkommen und Klimaschutz: Bei der Deponierung von Abfällen entstehen Deponiegase. Das darin enthaltene Methan übertrifft die klimaschädliche Wirkung von CO2 um ein Vielfaches. Während das im Jahr 1972 in Kraft getretene Abfallbeseitigungsgesetz lediglich eine schadlose Abfallbeseitigung zum Ziel hatte, stehen heute zusätzlich die Vermeidung klimaschädlicher Gase und die Schonung der natürlichen Ressourcen im Fokus. Seit 2005 ist die Ablagerung nicht vorbehandelter Siedlungsabfälle nicht mehr zulässig, wodurch unkontrollierte Methanemissionen aus Abfällen deutlich reduziert werden. Die Umsetzung der EU-rechtlich verankerten Abfallhierarchie sieht eine Reihenfolge von Vermeidung, Vorbereitung zur Wiederverwendung, Recycling sowie sonstige Verwertung und Beseitigung vor und verlangt, dass diejenige Maßnahme den Vorrang haben soll, die den Schutz von Mensch und Umwelt unter Berücksichtigung des Vorsorge- und Nachhaltigkeitsprinzips am besten gewährleistet. Bis 2020 sollen 65 Prozent aller Siedlungsabfälle recycelt und 70 Prozent aller Bau- und Bauabbruchabfälle stofflich verwertet werden. Bei Bautätigkeiten fallen große Mengen an mineralischen Abfällen an, die nach entsprechender Aufbereitung als Sekundärbaustoffe in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können. Seit dem 1. Januar 2015 wird zudem die getrennte Sammlung überlassungspflichtiger Bioabfälle angestrebt. Rheinland-Pfalz möchte die Abfallwirtschaft mehr noch als Teil einer Rohstoffwirtschaft verstehen und leistet hierfür einen Beitrag, indem es nicht nur ein Landeskreislaufwirtschaftsgesetz, sondern auch einen Abfallwirtschaftsplan in zwei Teilen umsetzt.
Das große Ziel sind weitgehend geschlossene Kreisläufe, die dem Prinzip natürlicher Ökosysteme folgen, die keinen Müll produzieren, sondern alle Stoffe in wiederverwertbare Ressourcen verwandeln.
Die Energiewirtschaft hat einen großen Anteil am CO2-Ausstoß und somit gehört es zu den größten Herausforderungen im Kampf gegen die globale Erwärmung, eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bei gleichzeitig weltweit wachsendem Energiebedarf zu erreichen.
Neben dem massiven Ausbau an regenerativen Energiequellen muss jedoch auch die Nutzung fossiler Brennstoffe klimaverträglicher gestaltet werden. Die Nutzung regenerativer Energiequellen hat neben der Klimaverträglichkeit einen weiteren entscheidenden Vorteil gegenüber den fossilen Energieträgern: Sie bietet Versorgungssicherheit unabhängig von Exporten.
Eine Voraussetzung für die Dekarbonisierung des Energiesektors ist die Energiespeicherung. Die Speicherkapazität muss deutlich wachsen, um das für die Netzstabilität erforderliche Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und Stromnachfrage auszubalancieren. So werden Speichertechnologien in den nächsten Jahrzehnten eine zunehmend wichtige Rolle spielen.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien, die umweltschonende Nutzung fossiler Energien und die Energiespeicherung sind die entscheidenden Handlungsfelder für eine klimaverträgliche Energieversorgung. Sie bilden die Marktsegmente des Leitmarktes Umweltfreundliche Energien und Energiespeicherung, die sowohl in Deutschland als auch weltweit stark wachsen werden.
Rheinland-Pfalz will seinen Stromverbrauch bis zum Jahr 2030 bilanziell zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien decken.
Die größten Energieeinsparpotenziale liegen in Deutschland im Gebäudebestand, der auch nicht unwesentlich zum CO2-Ausstoß in Deutschland beiträgt. Das verdeutlicht den Stellenwert von Energieeinsparungen im Gebäudesektor in Bezug auf den Klimaschutz.
Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht vor, den Gebäudebestand bis 2050 nahezu klimaneutral zu machen. Um die Energieeffizienz von Gebäuden zu steigern, muss man vier Bereiche ins Auge fassen: Es gilt erstens zu verhindern, dass über die Gebäudehülle mehr Energie als nötig nach draußen entweicht. Instrumente dafür sind eine Dämmung der Wände sowie Hightech-Fenster, die keine Wärmebrücke bilden. Ein Haus verliert einen Großteil seiner Wärme aufgrund schlechter Dämmung. Deshalb gilt die Devise: Je dichter die Verpackung, desto besser. Zweitens muss die Technische Gebäudeausstattung (TGA) auf dem neuesten Stand sein: Moderne Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen sind wesentlich effizienter als vorhergehende Generationen. Zudem ist drittens die Betriebsphase ausschlaggebend: Eine moderne Heizungsanlage nützt nichts, wenn das Fenster über dem Heizkörper dauerhaft gekippt ist. Hier spielt neben der Aufklärung auch die Gebäudeautomation eine wichtige Rolle. Viertens kommt der Beleuchtung von Gebäuden eine große Bedeutung beim Energiesparen zu. Ein Großteil der Beleuchtungskosten kann eingespart werden, wenn auf ein zeitgemäßes Beleuchtungskonzept geachtet wird. Ein effizienter Umgang mit Energie ist neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien eine wesentliche Säule der rheinland-pfälzischen Energie- und Klimaschutzpolitik.