Wasserstraßen
Rheinland-Pfalz hat ein gut ausgebautes Netz von Wasserstraßen mit insgesamt rund 600 Kilometer Länge; davon rund 290 Kilometer auf den Rhein, 232 Kilometer auf der Mosel, 27 Kilometer auf der Saar und rund 56 Kilometer auf der Lahn.
Die Wasserstraßen und ihre technischen und baulichen Anlagen (Schleusen, Wehre, Schifffahrtszeichen) verwaltet der Bund als Eigentümer durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV). Die WSV ist zuständig für ihre Unterhaltung und den Ausbau. In Rheinland-Pfalz sind dies die Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter in Trier, Koblenz und Bingen sowie die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt - Außenstelle Mainz.
Derzeit werden die zehn deutschen Moselschleusen, um jeweils eine zweite Schleusenkammer erweitert. Dies soll die Transportkapazitäten auf der Mosel erhöhen und Wartezeiten der Schiffe an den Schleusen verkürzen.
Rheinland-Pfalz hat für den Bundesverkehrswegeplan 2030 beim Bund zudem eine Vertiefung des Rheins zwischen Mainz und St. Goar an bestimmten Stellen von 1,90 Meter auf 2,10 Meter beantragt. Damit soll für die Frachtschiffe auf dem gesamten Rhein auch bei niedrigen Wasserständen durchgängig eine einheitliche Mindestbeladung garantiert werden.
Binnenschifffahrt
Die Regeln werden von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes überwacht. Auf dem Wasser und in den Häfen kontrolliert die Wasserschutzpolizei den Schiffsverkehr. Sie leitet auch bei Schiffsunfällen vor Ort die ersten Rettungsmaßnahmen ein. Da der Rhein und die Mosel internationale Flüsse sind, werden die Schifffahrtsregeln zudem mit der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt sowie der Moselkommission abgestimmt und festgelegt.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Frachtschiffe
Unter den Binnenschiffen gibt es eine breite Palette an Schiffstypen und Größen, je nach Transportzweck und Flussgebiet.
Beim Energieverbrauch, bei Schadstoffemissionen, Verkehrssicherheit und Lärm bietet das Binnenschiff gegenüber der Bahn und dem LKW erhebliche Kosten und Umweltvorteile (SPC).
Die Interessen der Binnenschifffahrt vertritt unter anderem der
Fahrgast- und Freizeitschiffe
Rhein, Mosel, Saar und Lahn sind einzigartige Flusslandschaften und deshalb besonders beliebt für Ausflüge mit Fahrgastschiffen. Mehr und mehr bestimmen auch Flusskreuzfahrten mit Kabinenschiffen das Bild auf dem Rhein und der Mosel. Dazu kommen Sportboote, denen zahlreiche Sportboothäfen und Anlegestellen offen stehen. An vielen Orten gibt es Wassersportvereine.
Fähren
Nicht überall gibt es Straßenbrücken, die über die Flüsse führen. Hier leisten Personen- und Autofähren im Alltags- und Tourismusverkehr zuverlässige und unverzichtbare Dienste. Insgesamt verkehren je nach Jahreszeit bis zu 40 Personen- und Autofähren in Rheinland-Pfalz.
Die Fährunternehmen sind organisiert im
Länderkonferenz Rhein
Wasserstraßen, Binnenhäfen sowie das Schienen- und Fernstraßennetz machen damit den Rheinkorridor zur wichtigsten Logistik- und Wirtschaftsachse in Deutschland und in Europa. Die Verkehrsminister der Rheinanlieger-Länder Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen hatten deshalb am 18. November 2013 in Mainz erstmalig zur Länderkonferenz „Rhein - die Verkehrs und Logistikachse” eingeladen. Mehr als 200 Verkehrs- und Logistikexperten aus Politik, Verkehrs- und Logistikwirtschaft entlang des Rheinkorridors von Basel bis Rotterdam kamen zu dieser Konferenz.
Dabei haben die Länder dem Bundesverkehrsministerium die „Düsseldorfer Liste“ überreicht. Die Liste enthält 36 Projekte, die eine verstärkte Nutzung der Binnenschifffahrtswege und die schnelle Erreichbarkeit der Binnenhäfen zum Ziel haben. Davon sind zehn Ausbauprojekte an Wasserstraßen sowie je dreizehn zentrale Verbindungsprojekte zu Häfen über Schiene und Straßen.
Für Rheinland-Pfalz stehen dabei die zweiten Schleusenkammern an den Moselschleusen zwischen Trier und Koblenz sowie die Vertiefung der Fahrrinne auf dem Rhein zwischen Mainz und St. Goar ganz oben an.
Nach den Konferenzen am 15. Juni 2015 in Mannheim und am 14. November 2016 in Düsseldorf erfolgte die vierte Länderkonferenz Rhein am 25. Mai 2018 in Wiesbaden, auf der die vier Rheinanliegerländer beim Bund mehr Anstrengungen für einen leistungsfähigeren Rheinkorridor einforderten.
Am 24. September 2020 erfolgte in Mainz die 5. Veranstaltung, diesmal unter dem Leitthema „Rheinkorridor trifft Seidenstraße“.