Damit alle wieder dort hinkommen, wo sie hin wollen
Durch die Naturkatastrophe wurden Straßen zerstört, Brücken weggerissen und Schienen verbogen. Orte, die von der Außenwelt abgeschnitten waren, sind inzwischen wieder erreichbar.
An den klassifizierten Straßen der Baulastträger Bund, Land sowie der betroffenen Kreise wurden in den betroffenen Regionen 12 Brücken zerstört (Ausfall Gesamtbauwerk oder Ausfall Hauptbauteile) und weitere 40 Brücken wesentlich beschädigt. Darüber hinaus gab es weitere Schäden, die im Rahmen der baulichen Unterhaltung beseitigt werden können. Aktuell sind 6 Behelfsbrücken auf diesen Straßen eingesetzt. Auch zahlreiche kommunale Brücken an den nicht klassifizierten Straßen und Wirtschaftswegen sind beschädigt oder zerstört.
Bahnstrecken
So musste der Zugverkehr auf der linken Rheinstrecke vorübergehend und auf der Ahrtalstrecke und Eifelhauptbahn eingestellt werden. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Seit November 2021 fahren wieder – weitgehend eingleisig und mit signaltechnischen Behelfsmaßnahmen – Züge auf dem Teilstück von Remagen nach Ahrweiler, seit Mitte Dezember 2021 konnte das Teilstück bis Walporzheim in Betrieb genommen werden.
Auch die Eifelstrecke zwischen Trier und Köln wurde zerstört. Ein kurzes Teilstück von Trier-Ehrang bis Auw an der Kyll soll ab Januar 2022 im Rahmen eines vereinfachten Betriebsprogramms im Schienenpersonennahverkehr wieder genutzt werden.
Die vollständige Wiederaufnahme des Zug- betriebs auf allen Strecken wird längere Zeit in Anspruch nehmen. Aktuell wird davon ausgegangen, dass bis Ende 2023 die gesamte Eifelstrecke wieder in Betrieb genommen werden kann.
Gemeinsam mit der DB Netz AG werden darüber hinaus Vorbereitungen für digitale Stellwerke und die Elektrifizierung beider Strecken getroffen. Ferner wurde die Kasbachtalbahn im Landkreis Neuwied durch Unterspülungen beschädigt.
Straßen und Radwege
Viele Straßen waren im Ahrtal und in der Eifel nach der Naturkatastrophe nicht mehr befahrbar. Zunächst wurden im klassifizierten Straßennetz alle Straßen, Brücken und Stützmauern vom LBM in den Bereichen Cochem-Koblenz, Trier und Gerolstein auf Schäden geprüft.
Oberste Priorität hatte zunächst, die zerstörten Straßen provisorisch wieder passierbar und verkehrssicher zu machen. Mit Blick auf den Winter wurde an einigen Stellen, an denen sie fehlte, eine Asphaltdecke aufgetragen. Im Landkreis Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis konnten im Oktober 2021 die letzten gesperrten Straßen wieder für den Verkehr freigegeben werden. Alle rund 80 zerstörten Straßenabschnitte im Bereich des LBM Gerolstein sind damit wiederhergestellt.
Ebenso sind im Bereich des LBM Trier von den 55 Straßensperrungen fast alle wieder aufgehoben.
Auch im Ahrtal sind viele Straßen für den Verkehr wieder freigegeben oder zumindest für den Anliegerverkehr befahrbar.
Ebenfalls wurde die Autobahn 61 inzwischen wieder freigegeben.
Um den Wiederaufbau der klassifizierten Straßen im Ahrtal zu koordinieren und möglichst schnell voranzubringen, hat der LBM ein Projektbüro in Sinzig eingerichtet. Die Planungen beim Bau von Straßen, Brücken und Stützwänden an Böschungen werden mit den betroffenen Kommunen abgestimmt.
Eine Abstimmung erfolgt auch mit den Versorgern von Internet, Wasser, Gas und Strom, sodass diese im Vorlauf der Asphaltierungsarbeiten ihre Leitungen verlegen können.
70 Kilometer Radwege sind allein im Ahrtal nicht mehr befahrbar. Für den Wiederaufbau des Ahrtalradweges soll ein Konzept durch den LBM erstellt werden.
Brücken
Alle Brücken der klassifizierten Straßen im Gebiet der Naturkatastrophe wurden durch den LBM überprüft.
Unmittelbar nach der Naturkatastrophe waren zahlreiche Brücken im Ahrtal stark oder komplett zerstört. 15 temporäre Brücken wurden laut Technischem Hilfswerk bis Ende Oktober 2021 im Ahrtal aufgebaut. Die zuvor errichteten Bundeswehr-Brücken wurden gegen zivile Behelfsbrücken für den Straßenverkehr ausgetauscht, um längerfristige Provisorien zu erhalten.
Im Bereich des LBM Gerolstein, also in der Vulkaneifel und im Eifelkreis Bitburg-Prüm, sind alle Brücken wiederhergestellt. Zum Teil wurden hier Behelfsbrücken aufgebaut.
Öffentlicher Personennahverkehr
Die Busverbindungen sind weitgehend wiederhergestellt, und Schienenersatzverkehre wurden eingerichtet.
Der Schülerverkehr wurde zum Schuljahresbeginn 2021/2022 an die neuen Unterrichtsorte angepasst.
(Stand: Januar 2022)