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Friedhöfe in der Region"
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Friedhöfe im Kreis Kassel"
Breitenbach (Gemeinde
Schauenburg, Kreis
Kassel)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Hoof (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Ein jüdischer Friedhof in Breitenbach wird bereits in einer Kirchenrechnung von
1596 als "die Judengruft an der Straße" erwähnt. Auf Grund
dieser Erwähnung bereits Ende des 16. Jahrhunderts handelt es sich beim
jüdischen Friedhof in Breitenbach um einen der ältesten erhaltenen jüdischen
Friedhof in Hessen. Nach Berichten von 1835/37
bestand der Friedhof für die jüdischen
Gemeinden Hoof-Breitenbach und Elmshagen "seit
urvordenklichen Zeiten". Das Grundstück war den Gemeinden als
Begräbnisplatz von den Herren von Dalwigk zur Verfügung gestellt worden.
Dieser jüdische Friedhof lag angrenzend an den heutigen Friedhof auf dem
Richtung Hoof liegenden Grundstück. Er war nur auf einer
Seite mit einer Hecke eingefriedet, von den drei anderen Seiten aus frei
zugänglich. Beklagt wurde, dass "wenn die Wiese worauf der Totenhof liegt,
gewässert wird, die Gräber mit unter Wasser gesetzt werden". Aus diesem
Grund sollte die alte Friedhofsfläche aufgegeben beziehungsweise nicht weiter
belegt werden. Im November 1839 beschloss man, angrenzend an den bisherigen
Friedhof einen neuen anzulegen, der etwas höher und westlich mehr gegen
Breitenbach hin liegen sollte. Das neue Grundstück wurde eingefriedet und mit
einem Eingangstor versehen.
Der älteste datierte Grabstein ist aus dem Jahr 1849 (Edel Meierhof). 1857 ging das Friedhofsgrundstück in den Besitz der jüdischen
Gemeinde Hoof/Breitenbach über. Die letzten Beisetzungen auf dem Friedhof waren
vermutlich 1936 (Menko Schirling, bis 1934 Lehrer an der jüdischen Schule der
Gemeinde sowie Levi Rosenbach). Die Friedhofsfläche umfasst 20,52 ar.
In der NS-Zeit wurde der Friedhof geschändet; die Grabsteine wurden zum
größten Teil umgeworfen. Die Einfriedung wurde entfernt.
Nach 1945 wurde der Friedhof wieder instandgesetzt. 1947 wurden
die Grabsteine wieder aufgestellt und die Inschrift - soweit möglich - wieder
lesbar gemacht. 1975 wurden die Grabsteine in der Mitte des Friedhofes waagrecht
auf dem Erdboden abgelegt, damit die Mäharbeiten leichter vorgenommen werden
konnten. 1984 wurden die Grabsteine wieder aufrechtgestellt, doch konnte
die ursprüngliche Anordnung nicht wiederhergestellt werden. Die Grabsteine
stehen heute willkürlich ohne den Zusammenhang mit den Grabstellen.
Aus der Geschichte des jüdischen Friedhofes
Pflege des jüdischen Friedhofes (1931)
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen
und Waldeck"
vom 6. November 1931): "Hoof. Wenn auch der heutigen schweren Zeit Rechnung getragen werden muss, so hat es sich die hiesige jüdische Gemeinde doch angelegen sein lassen, ihren Friedhof in
einen besseren Zustand zu versetzen, zumal der Friedhof an einer verkehrsreichen Straße liegt und der Allgemeinheit ein Bild der Würde eines Friedhofes vor Augen führt. Vor mehreren Jahren wurde noch eine
größere Fläche dazu angekauft und wurden beide Friedhöfe zu einem vereinigt. Herzlichen Dank gebührt den Gemeindeältesten und
ihrer Mithilfe, welche sich in den Dienst dieser Hilfsbereitschaft gestellt haben und den auswärtigen Spendern, welche durch ihre finanzielle Hilfe die Ausführung ermöglicht haben.
M.H." |
Lage des Friedhofes
Der neue Friedhof liegt an der Korbacher Straße, von Breitenbach in Richtung Hoof auf der rechten Seite.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 15.6.2008)
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Blicke auf den
Friedhof |
Das Eingangstor |
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Hinweis- und
Gedenktafel: "Die rund um das Gräberfeld aufgestellten Grabsteine
stehen nicht
mehr auf den Gräbern. Sie wurden während der
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft frevelhaft
umgestürzt und
verstreut, später zusammengetragen. In Trauer und zum mahnenden Gedenken
neu aufgestellt von der Gemeinde Schauenburg im Jahre 1987." |
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Grabstein mit "segnenden
Händen"
der Kohanim |
Grabstein für Sander Wertheim
mit
"segnenden Händen" der Kohanim |
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Teilansicht |
Links Grabstein für "Edele,
Ehefrau
des Itzig Meierhof" (1790-1849) |
Teilansicht |
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"Ölzweig und
Eichbaum", vgl.
Titelbild auf Publikation unten |
Große "segnende
Hände"
der Kohanim |
Mohnkapseln - Symbol
des
Todesschlafes |
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Erhaltene
Grabeinfassungen |
Grabsteine für Max
Goldschmidt (1880-1927)
und Sigmund Goldschmidt (1876- ) |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
| Umfassende Literaturhinweise siehe bei Michael
Dorhs [Zsst.]: Bibliographie zur Kultur und Sozialgeschichte der
Jüdinnen und Juden im Bereich der alten Landkreise Hofgeismar, Kassel,
Wolfhagen und in der Stadt Kassel. Ausführliche Zusammenstellung. 195 S.
Eingestellt als pdf-Datei (Stand Dezember 2022). |
| Arnsberg I, 401-403. |
| Ölzweig und Eichenbaum. Von der Verwurzelung der
Schauenburger Juden. Eine Dokumentation des Geschichtsvereins Schauenburg
e.V.
Zu erhalten beim Geschichtsverein Schauenburg - Vorsitzender Manfred
Bollerhey, Mühlwiesenstr. 22 34270 Schauenburg. Tel.
05601-2115
E-Mail: m.bollerhey[et]t-online.de |
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