Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
Zurück zur Seite über die Jüdische Geschichte/Synagoge
in Gailingen
Gailingen am
Hochrhein (Kreis
Konstanz)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte des Ortes
Seite 2: Berichte über Einrichtungen am
Ort: das Israelitische Krankenhaus und das "Friedrichsheim"
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Gailingen wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. Neueste Einstellung am 16.12.2014.
Ein Teil der Texte muss noch abgeschrieben werden - bitte zum Lesen
die Textabbildungen anklicken!
Übersicht:
Bericht
über das Israelitische Krankenhaus in Gailingen
Beschluss
in der jüdischen Gemeinde Gailingen, ein Israelitisches Krankenhaus zu gründen (1884)
Anmerkung: Die Idee, das Krankenhaus zu gründen, kam nach nachstehendem Bericht
im Zusammenhang mit den Feiern zum 100. Geburtstag von Moses Montefiore
(1784-1885); demnach sollte das Krankenhaus in Gailingen auch - nach dieser
ersten Idee - "Moses-Montefiore-Krankenhaus" o.ä. heißen.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
17. November 1884: "Mainz, 12. November (1884). Über die
Montefiorefeier gehen uns fortwährend von den verschiedensten Gegenden
zahlreiche Berichte ein, von denen wir jedoch nur dann Notiz nehmen
können, wenn sie etwas Tatsächliches enthalten. In Wien hat der
Bürgermeister mit 82 Stadtverordneten ein Beglückwünschungs-Telegramm
nach Ramsgate abgeschickt. - In Gailingen (Baden)
hat man nach einer begeisterten Ansprache des Herrn Rabbiners Dr.
Löwenstein beschlossen, ein jüdisches Hospital, welches den Namen des
Jubelgreises führen soll, zu gründen, und sind sofort namhafte Summen zu
diesem Zwecke gezeichnet worden." |
Aufruf
für Spenden für den Bau eines Israelitischen Krankenhauses (1885)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
5. März 1885: "Aufruf!
Gailingen (Baden), im Februar 1885. Zu Ehren unseres
allverehrten würdigen Glaubensgenossen Moses Montefiore und einem längst
gefühlten Bedürfnis entsprechend, hat die hiesige Israelitengemeinde den
Beschluss gefasst, ein israelitisches Krankenhaus am hiesigen Orte zu
errichten.
Wohl sind wir uns dessen bewusst, dass die Ausführung dieses Planes
große Opfer erheischt; allein im Vertrauen auf Gottes Beistand und auf
die Unterstützung unserer Glaubensgenossen hoffen wir, recht bald unser
Projekt realisiert zu sehen. Schon sind erhebliche Summen in der hiesigen
Gemeinde zu diesem Zwecke gezeichnet worden; allein dieselben genügen bei
weitem noch nicht, um auch nur den bescheidensten Anforderungen zu
entsprechen.
Wir erlauben uns daher, an alle edlen Menschenfreunde und
Glaubensgenossen, die den hohen Wert derartiger humanitärer Anstalten zu
schätzen wissen, die freundlichste Bitte zu richten, unserem Vorhaben
ihre geneigte Aufmerksamkeit und Unterstützung zuwenden zu wollen. Wir
zweifeln nicht daran, dass diesem Appell an die Wohltätigkeit nicht nur
bei denjenigen, die an dem Wohle der Gemeinde Gailingen ein spezielles
Interesse haben, sondern auch anderwärts die verdiente Aufnahme zuteil
werde und ersuchen Sie dringend, unser Streben im Kreise ihrer Bekannten
nach Kräften unterstützen zu wollen.
Geldbeiträge wollen gefälligst einem der Unterzeichneten übermittelt
werden. Mit aller Hochachtung
Dr. Löwenstein, Bezirksrabbiner - Baruch Haarburger,
Israelitischer Gemeindevorstand.
Auch wir sind gern bereit, Gaben entgegenzunehmen und weiterzubefördern.
Die Expedition des 'Israelit'." |
Frau
Bär spendet für das Krankenhaus eine größere Summe (1885)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
22. Oktober 1885: "Gailingen, 14. Oktober (1885). Ein Akt echt
jüdischer Wohltätigkeit, der sich in jünger Zeit vollzogen, ist so
erhebend, dass die geschätzten Leser dieses Blattes sich gewiss mit dem
Einsender dieses freuen, von demselben Kenntnis zu erhalten. Die hiesige
Gemeinde erhielt nämlich für das hier projektierte israelitische
Krankenhaus von Frau Isidor Bär Witwe in Bruchsal
zu Ehren ihres verstorbenen Gatten die hochherzige Gabe von fünftausend
Mark. Dieses edle Geschenk, das ganz aus eigener Initiative der
hochherzigen Geberin hervorgegangen, wird hierdurch sowohl, wie durch das
rührende Motiv, das demselben zugrunde liegt, ein doppelt wertvolles. Wir
sprechen daher hiermit wiederholt dieser würdigen Frau öffentlich
unseren Dank aus und wünschen derselben Gottes Lohn für solche wahrhaft
jüdische Tat. Solche Frauen ehren sich und die jüdische Gesamtheit.
Der von uns bis jetzt gesammelte Grundstock für das beabsichtigte
Krankenhaus beträgt 20.000 Mark, woran die hiesige Gemeinde mit ca.
12.000 Mark partizipiert. Wir bitten edle Glaubensgenossen um fernere
Unterstützung, um mit Gottes Hilfe recht bald zur Ausführung unseres
Projekts schreiten zu können." |
Anzeige
des Israelitischen Krankenhauses (1892)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
25. Februar 1892: "Für das hiesige israelitische Krankenhaus
wird ein tüchtiger Hausmeister (Israelit), der nicht über 40
Jahre alt sein darf, kleine Familie besitzt und mit der Krankenpflege
bereits vertraut, gesucht.
Offerten unter Beifügung eines ärztlichen Zeugnisses über den
Gesundheitszustand, sowie eines Zeugnisses über sittlich-religiöse
Führung und guten Leumund in amtlich beglaubigter Abschrift nebst Angabe
über die bisherige Tätigkeit wolle man längstens bis zum 1. März
dieses Jahres an unterfertigter Stelle einreichen, bei welcher auch die
näheren Bedingungen zu erfahren sind.
Verwaltungsrat des israelitischen Krankenhauses. Gailingen (Baden)."
|
Das
Israelitische Krankenhaus wird gebaut (1892)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
7. März 1892: "Gailingen, im Adar. (Rede zu den Kindern Israel,)
dass sie mir Hebe bringen, von jeglichem, den sein Herz dazu treibt
(2. Mose 25,2). Diese Worte der heiligen Schrift kommen mir beim
Niederschreiben dieser Zeilen unwillkürlich in den
Sinn.
Wie verschiedenen Lesern Ihres geschätzten Blattes bekannt ist, fasste
unsere Gemeinde, die schön öfters die traurige Erfahrung machte, dass
jüdische Kranke und Obdachlose aus hiesigem Orte in nichtjüdischen
Spitälern untergebracht werden mussten, vor einigen Jahren den edlen Beschluss,
hierselbst ein jüdisches Spital zu errichten.
Dieser Beschluss geht nun seiner Ausführung entgegen und gar bald wird
unsere Gemeinde um ein Wohltätigkeitsinstitut, wie es nicht schöner und
herrlicher gedacht werden kann, reicher sein. Jedoch werden auch mit der
Fertigstellung dieses Baues bereits alle Mittel erschöpft sein, die
unserer Gemeinde zur Verfügung stehen. Wir fühlen uns daher veranlasst,
an alle edle Herzen die innigste Bitte zu richten, uns zur Beschaffung der
nötigen Einrichtungsgegenstände und Betriebsmittel nach Kräften
behilflich sein zu wollen. Wir erlauben uns, an die Hochherzigkeit unserer
verehrten Glaubensgenossen zu appellieren, dieser so wohltätig und
segensreich wirkenden Anstalt ihr Wohlwollen angedeihen zu lassen, damit
dieselbe ihrem hohen Zwecke und Ziele zugeführt werden kann. Gilt es doch
auch hier, dem Ewigen, (hebräisch und deutsch aus Psalm 147,3), 'der da
heilt jedes zerbrochene Herz und gern verbindet seine Wunden' ein kleines
Heiligtum zu errichten, wozu wohl ein Jeder mit Freuden sein Scherflein
beiträgt.
Wir ersuchen daher alle Freunde und Gönner unserer Sache, besonders die
ehrwürdigen Herren Rabbiner, Vorstände und Lehrer, dahin wirken zu
wollen, dass in ihren Gemeinden für dieses schöne Werk der Menschenliebe
Kollekten veranstaltet werden und sprechen wir schon im Voraus jedem
Einzelnen der verehrlichen Spender und Spenderinnen unseren herzlichen und
aufrichtigsten Dank aus.
Die Spenden bitten wir gefälligst an die Herren Bezirksrabbiner Dr.
Spitz, Dr. med. Heilbronn und Adolf Guggenheim gelangen zu
lassen, welche auch die Quittung hierüber verabfolgen werden. J.
Eisenmann." |
Einweihung
des Israelitischen Krankenhauses (1892)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25.
August 1892: "Gailingen, 18. August (1892). 'Aber euch wird
aufgehen, die ihr meinen Namen fürchtet, die Sonne des Heils und der
Genesung an ihren Flügeln' (Maleachi 3,20). Also lauten die goldenen
Worte, die über dem Portale unseres neu eröffneten israelitischen
Spitals prangen. Wiederum hat sich ein bekannter Satz unserer Weisen
(hebräisch und deutsch:) 'Israel ist nie verwaist' in des Wortes
schönster Bedeutung bewahrheitet. Es hat sich gezeigt, dass es zu allen
Zeiten hochherzige Menschen genug in Israel gibt, die jedes gute Werk mit
Freuden unterstützen. Mit Recht geziemt es sich daher, des Tages ganz
besonders zu gedenken, an welchem ein solch edles Werk, das nur durch den
Opfersinn unserer Glaubensgenossen gegründet wurde, seiner Bestimmung
übergeben wird. Gestatten Sie mir deshalb, dass ich den verehrten Lesern
Ihres geschätzten Blattes, die doch zum Teil dieser Anstalt ihre
Unterstützung zugewandt haben, den Verlauf eines solch herrlichen Tages
etwas näher schildere.
Früh 9 Uhr schon erfolgte unter reger Beteiligung zahlreicher Freunde und
Gönner unserer Anstalt die offizielle Übergabe des Gebäudes an den Verwaltungsrat
desselben. Herr Vorsteher Harburger, der sich um die Ausführung dieses
Baues ganz besondere Verdienste erworben hatte, hielt dabei eine kurze
Ansprache. Er hob hervor, dass alle, die zu diesem Unternehmen
beigesteuert haben, sich ein ewiges Denkmal gesetzt haben, das dauernder
und wertvoller ist, als ein Monument von Stein und Erz. Hierauf
besichtigte der Verwaltungsrat von dem Bautechniker begleitet, die
Lokalitäten der Anstalt und sprach sich über dieselben befriedigend aus.
Vom Anstaltsgebäude aus bewegte sich unter Begleitung von Musik und unter
Beteiligung der ganzen Einwohnerschaft, ohne Unterschied der Konfession,
ein imposanter Festzug nach der Synagoge. Dabei konnte man recht deutlich
beobachten, welch' feierliche Stimmung allerorts herrschte. Fast jeder war
bemüht, teils durch Beflaggung der Häuser, teils durch Anbringen
passender hebräischer und deutscher Inschriften, diesem Akte ein recht
festliches Gepräge zu verleihen. In der Synagoge hielt Herr
Bezirksrabbiner Dr. Spitz - sein Licht leuchte - nachdem mehrere
der Feier entsprechende Gesänge vorgetragen waren, die Festrede, die auf
alle Anwesenden einen tiefen Eindruck ausübte.
Mittags vereinigten sich die Festteilnehmer zu einem gemeinschaftlichen
Festessen im Café Biedermann dahier, wobei Reden mit Toasten |
in
lebhaftester Weise abwechselten. Zuerst ergriff Herr Dr. med. Heilbronn
das Wort. Er beleuchtete in seiner Rede eingehend und schwungvoll die
sanitären Vorzüge einer solchen Anstalt. Hierauf sprachen die Herren
Rabbiner Dr. Löwenstein aus Mosbach und Dr. Spitz von hier. Ersterer, der
mit Herrn Vorsteher Harburger zu den eigentlichen Begründern dieser
Anstalt gehört, wies unter der Schriftstelle (5. Mose 8,17) 'Und du
sagtest in deinem Herzen: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir
all dies Vermögen geschafft' darauf hin, dass wir Gott, der
uns Kraft und Ausdauer verliehen hat, das begonnene Werk ohne Hemmnisse
und Störungen zu vollenden, ganz besonders danken müssen. Letzterer
feierte alle edlen Spender und Spenderinnen, die uns mit Wort und Tat
hilfreich zur Seite standen. Herr Vorsteher Harburger widmete sein Hoch
unserem geliebten Landesfürsten - möge seine Herrlichkeit erhöht
werden - und dem Großherzoglichen Hause. Mit dem Vortrag des
Mincha-Gebetes fand auch dieser Akt seinen feierlichen Abschluss. Nicht
unerwähnt möge bleiben, dass für das 'Benschen' über 500 Mark gelöst
wurden, welcher Betrag der Spitalkasse zufiel. Mit dem Eintritt der Nacht
endlich fand im oben erwähnten Café ein Bankett statt, an welchem alle
Ortsbürger teilnahmen. Bei dieser Feier zeichnete sich besonders unser
jüdischer Gesangverein aus, der einige prachtvolle Lieder vortrug, sowie
Herr Wilhelm Moos, der in einer glänzenden Rede den Veranstaltern des
Festes, die so warmes Interesse zeigten an dem Gedeihen des Instituts, im
Namen der Gemeinde seinen besonderen Dank abstattete. Unter innigem Dank
zum Allvater, für seine Gnade, die er unserem Unternehmen angedeihen
ließ, schließe ich meinen bericht über die so glänzend verlaufene
Feier." |
|
Links:
Das Israelitische Krankenhaus in Gailingen. Außenansicht vor 1931.
Quelle: Hauptstaatsarchiv Stuttgart EA 99/001 Bü. 305 Nr.
592. |
Anzeige des Israelitischen Krankenhauses (1894)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
2. August 1894: |
Zehnjähriges
Bestehen des Israelitischen Krankenhauses (1902)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
21. August 1902: |
Vierter
Bericht über das Israelitische Krankenhaus in Gailingen (1903)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Juli
1903: |
Über
das israelitische Krankenhaus in Gailingen (1903)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 6. August 1903: |
|
Auszeichnung
für Dr. Heilbronn (1913)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 17. Januar 1913: "Dem Direktor des israelitischen Krankenhauses
Dr. med. C. Heilbronn in Gailingen wurde von dem Großherzog von Baden das
Ritterkreuz 2. Klasse mit Eichenlaub vom Orden vom Zähringer
Löwenverliehen." |
Anzeige
des Israelitischen Krankenhauses (1922)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
19. Oktober 1922: |
Ein
neuer Anbau des Israelitischen Krankenhauses wird erstellt (1931)
Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung"
vom 15. Juni 1931: |
Anzeige des
Israelitischen Krankenhauses (1931)
Anzeige in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung"
vom 15. Juni 1931: |
Einweihung
des Anbaus am Israelitischen Krankenhaus (1931)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
3. September 1931: |
Über
das Israelitische Krankenhaus in Gailingen (Beitrag von Oberlehrer Berlinger aus
Buttenhausen, 1931)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. September 1931: |
Anzeige
des Israelitischen Krankenhauses (1933)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Oktober
1933: |
Berichte
über das "Israelitische Landesasyl Friedrichsheim"
Stand
der Planungen für das "Friedrichsheim" (1896)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
30. Juli 1896: |
Auf
der Suche nach einem geeigneten Standort für das "Friedrichsheim"
(1896)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
9. November 1896: |
Ein
Leser des "Israelit" engagiert sich für den Standort Diersburg
(1896)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
19. November 1896: |
1.
Jahresbericht des "Friedrichsheims" (1897)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
2. September 1897: |
|
|
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 24. September 1897: |
Anzeige
des "Friedrichsheims" (1898)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
29. September 1898: |
Über
die Arbeit des Friedrichsheims (1898)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
27. Juni 1898: |
2. Jahresbericht des "Friedrichsheims"
(1898)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 1. Juli 1898: |
Einweihung des
"Israelitischen Landesasyls Friedrichsheim" (1898)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 21. Oktober 1898: |
Mehrere
engagierte Frauen werden für ihre Arbeit für das "Friedrichsheim"
ausgezeichnet (1900)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
3. Mai 1900: |
4.
Jahresbericht
des "Friedrichsheims" (1901)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. April
1901: |
6. Jahresbericht des Friedrichsheimes (1904)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 13. Mai 1904: |
|
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
30. Mai 1904: |
8.
Jahresbericht der Friedrichsheims (1905)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 9. Juni 1905: |
14.
Jahresbericht des Friedrichsheimes (1911)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 5. Mai 1911: |
15.
Jahresbericht des Friedrichsheimes (1912)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 21. Juni 1912: |
16. Jahresbericht des Friedrichsheims
(1913)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15.
August 1913: "Freiburg (Breisgau), 8. August (1913). Der 16.
Jahresbericht des Friedrichsheims (Asyl für israelitische Sieche und arme
Greise) in Gailingen ist soeben erschienen und konstatiert mit
Befriedigung, dass die Entwicklung des Friedrichsheims im abgelaufenen
Jahre wiederum als günstig bezeichnet werden darf. Es konnten alle an den
Vorstand herangetretenen Anforderungen befriedigt werden. Der Anstalt sind
neue Gönner gewonnen worden. Die Summe der regelmäßigen
Mitgliedsbeiträge ist von 10.508 Mark im Vorjahr auf 11.931 Mark
angewachsen. Ein seltenes Fest wurde am 14. April 1912 in der Anstalt
begangen: die Insassin Esther Guggenheim von Altdorf feierte ihren
100. Geburtstag. Seine Königliche Hoheit der Großherzog ließen der
Jubelgreisin eine Denkmünze und Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin
Luise gnädigst überreichen. Herr Dr. Heilbronn gratulierte in
Anwesenheit der Mitglieder des Lokalvorstandes namens des Vorstandes. Eine
Deputation der Gemeinde Altdorf unter Führung des Herrn Vorstehers
Isaak Lang überbrachte die Glückwünsche der Heimatgemeinde. Mit einem
Ständchen des Gesangvereins Eintracht fand die Feier ihren Abschluss. Die
Greisin erfreut sich nicht nur großer körperlicher Rüstigkeit, sondern
auch geradezu bewundernswerter geistiger Frische und Regsamkeit; ihr
Gedächtnis hat nicht Not gelitten, sie hat sich ein lebhaftes Interesse
für ihre Freunde und Bekannten, insbesondere auch für ihren Heimatort Altdorf
bewahrt. In der am 6. Juni 1912 zu Gailingen stattgehabten
satzungsgemäßen Generalversammlung wurden die ausscheidenden Mitglieder
des Gesamtvorstandes wiedergewählt. An Stelle des nach Heilbronn
verzogenen Herrn Hermann Brunner von Adelsheim
wurde Herr Vorsteher und Bezirksältester Karl Reis in Sennfeld
gewählt. Die seit der letzten Generalversammlung vom Vorstand
vorgenommenen Ersatzwahlen wurden bestätigt. Die vom Vorstand
vorgeschlagene Änderung einiger Bestimmungen der Satzungen wurde von der
Generalversammlung genehmigt. Anlässlich der Generalversammlung fand eine
eingehende Besichtigung der Anstalt statt. Sämtliche Anwesende waren von
dem tadellosen Stand der Anstalt voll befriedigt. Der Bericht verzeichnet
mit Dank die Namen der Spender, die in hochherziger Weise im verflossenen
Jahre der Anstalt Gaben zugewiesen
haben." |
|
Ergänzung:
die in obigem Bericht genannte Esther Guggenheim ist am 16. Oktober 1913
im Friedrichsheim in Gailingen gestorben und auf dem dortigen Friedhof
beigesetzt worden. Links eine Seite aus dem Band 2 des Memorbuches von
Naftali Bar-Giora Bamberger: "Der jüdische Friedhof in
Gailingen" 1994 S. 335. Abgebildet ist eine Seite aus dem
Sterberegister der Gemeinde Guggenheim, auf dem der Tod der 101
Jahre alten Ester Guggenheim(er) bestätigt wird. Über die Herkunft von
Esther Guggenheim geb. Weil steht: "geboren zu Kippenheim,
Witwe, Tochter der verstorbenen, zuletzt in Altdorf wohnhaften Eheleute
des Handelsmannes Raphael Weil und Merle geborene Sack".
Abgebildet ist auch der Grabstein von Esther Guggenheim im jüdischen
Friedhof in Gailingen mit einer Wiedergabe und Übersetzung der
Grabsteininschrift. |
19.
Jahresbericht des Friedhofsheimes (1916)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 6. Oktober 1916: |
Ausschreibung
der Verwalterstelle des Friedrichsheimes (1926)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. April
1926: |
Direktor
Uhlfelder verlässt Gailingen (1926)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
18. Mai 1926: "Gailingen, 10. Mai (1926). Zu größtem
Bedauern besonders der Insassen des Friedrichsheimes beabsichtigt
unser Herr Direktor Uhlfelder mit Familie seinen Wirkungskreis in kurzer
Frist zu verlassen. Im Jahre 1922, in der schwersten Wirtschaftskrisis,
übernahmen Herr Direktor Uhlfelder und Frau mutig und hoffnungsvoll die
verdienstvolle, aber höchst schwierige Verwaltung des Friedrichsheimes,
und sie haben diese Aufgabe unverdrossen zur vollen Zufriedenheit
erfüllt. Ganz besonders aber muss hervorgehoben werden die praktische,
tatkräftige und pietätvolle Pflege der Kranken und Leidenden und der
Greise. Zu jeder Zeit und Stunde, auch in der Nacht, wann immer es halt,
war Herr Direktor blitzschnell zur Stelle. Ebenso war auch unsere Frau
Direktor stets bemüht, den Kranken durch Verabreichung von Stärkungsmitteln
und guten Speisen die Schmerzen und Beschwerden zu lindern und auch sonst
nach dem Rechten zu sehen. Beide standen uns auf allen Gebieten beratend,
hilfreich und aufklärend zur Seite. Der wärmste Dank der Patienten des
Friedrichsheims begleitet Direktor Uhlfelder und seine Familie in ihren
neuen Wirkungskreis." |
Julius
Steckelmacher wird Verwalter (Direktor) des Friedrichsheimes (1926)
Nachfolger von Direktor Uhlfelder wurde Julius Steckelmacher (geb. 29.
November 1879 in Mainz, Sohn des aus Boskowitz, Kreis Brünn im Kronland Mähren
stammenden Lehrers Moses Steckelmacher und seiner Frau Sara geb. Naumburger).
Julius Steckelmacher war seit 1903 Lehrer in Friedrichstadt.
Hier hat er mit großem Erfolg gewirkt. Seine pädagogischen Fähigkeiten, sein
umfassendes Wissen und sein verbindliches Wesen waren sehr beliebt. 1906 hatte
er sich in Friedrichstadt mit Bertha geb. Wolff verlobt, eine am 9. Mai
1885 in Friedrichstadt geborene Tochter von Emanuel Wolff (gest. 1908)
und seiner Frau Pesche genannt Betty geb. Behrend (gest.
1940).
Julius und Bertha Steckelmacher hatten zwei Töchter: Mirjam (geb. 1908)
und Hilde (Hildegard, geb. 1909). Bereits Anfang Januar 1910 starb Bertha
Steckelmacher.
In zweiter Ehe war Julius Steckelmacher verheiratet mit Jenny geb. Finck
(geb. 1880 in Bischhausen). 1910 erhielt
er einen Ruf nach Christiana in Norwegen. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges kam
Julius Steckelmacher für ein Jahr nach Friedrichstadt zurück, um in
Deutschland "dem Vaterlande zu dienen". Ende Oktober 1915
übersiedelte die Familie nach Felsberg bei
Kassel. Julius Steckelmacher war bis Ende 1917 im Kriegseinsatz und geriet
schließlich in englische Kriegsgefangenschaft. Im November 1919 kam er über
das Durchgangslager Hammelburg nach Felsberg zurück. 1926 wurde er Direktor
des Friedrichsheimes in Gailingen. Im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom
1938 wurde er in das KZ Dachau verschleppt. Nach der Entlassung konnte er auf
Grund der Bemühungen seiner Tochter Hilde nach Palästina / Israel emigrieren.
Er starb in Israel 1957.
Bericht
über das "Friedrichsheim" (1931)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
13. Mai 1931: |
Über
den Anbau an das "Friedrichsheim" (1931)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
4. Juni 1931: |
Einweihung
eines Anbaus an das "Friedrichsheim" (1931)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
11. Juni 1931: |
|
Rebekka
Rothschild geb. Picard feiert ihren 90. Geburtstag im "Friedrichsheim"
(1932)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4.
Februar 1932: "Gailingen, 15. Januar (1932). Das Friedrichsheim,
diese segensreich wirkende Anstalt im Badenerlande, war dieser Tage
Mittelpunkt einer Feier, die in den Schatten der Zeit wie ein freundliches
Licht erstrahlt. Im blumengeschmückten Speisesaale scharten sich
Insassen, Verwandte und Bekannte um eine Neunzigjährige: Frau Rebekka
Rotschild aus Randegg, die
Schwester der unvergesslichen Frau Rabbiner Picard seligen Andenkens. Erst
vor kurzem hat die Gefeierte ihr eigenes Heim verlassen, in dem sie mit
ungebrochener körperlicher und geistiger Elastizität waltete. Nun
gedenkt sie im Friedrichsheim, betreut von der rührenden Fürsorge ihrer
Nichte, Frl. Picard, ihren Lebensabend zu verbringen. In dankbarer
Zufriedenheit nimmt sie die zahlreichen Glückwünsche entgegen, vom
Badischen Oberrat, den Delegationen der jüdischen und christlichen
Frauenvereine von Randegg und Gailingen, dem Vorstand des Friedrichsheims
u.a.m., wenn sie auch einen Tropfen fühlbarer Bitterkeit nicht
wegzulächeln vermag. An ihrer Seite fehlt seit langem ihr Gatte, dessen
Name überall einen guten Klang hatte: der selige Leopold Samuel Rothschild.
Herr Rabbiner Dr. Bohrer in Gailingen, Verwalter Steckelmacher
und der Neffe der Jubilarin, Herr Epstein aus Zürich, ehrten sie
durch schöne Ansprachen. Schlicht und rührend dankte sie für all diese
Ehrungen. Diese sind wohlverdient, denn Frau Rebekka Rothschild hat in den
weitumfassenden Zeitraum ihres Lebensfeldes viel des Guten ausgesät. Sie
war stets ein Freund der Armen und ihr tägliches Gebet gilt in
Dankbarkeit und Ehrfurcht dem Schöpfer für die Fülle seiner Gnade.
Möge es noch ungezählt Jahre Erhörung finden." |
Zum
Tod von Zerline Bamberger, Heimbewohnerin im "Friedrichsheim"
(1936)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
4. Juni 1936: |
25-jähriges
Amtsjubiläum von Rechtsanwalt Kassewitz als Vorstandvorsitzender des
"Friedrichsheims" (1935)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
6. Juni 1935: |
Anzeigen des
"Friedrichsheims"
(1936/37)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
2. Juli 1936: |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
27. April 1937: |
|