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im Elsass"
Hagenthal-le-Haut
(Oberhagenthal, Dep. Haut-Rhin / Alsace / Oberelsass)
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Hagenthal-le-Haut bestand eine relativ große jüdische Gemeinde bis um
1890. Ihre Entstehung geht mindestens in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1784
wurden 271 jüdische Einwohner (in 52 Familien) gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie folgt: 1808 304 jüdische Einwohner, 1846 133, 1861 57. Die Zahl der
jüdischen Einwohner war durch die Auswanderung (insbesondere nach Nordamerika)
und die Abwanderung in die Städte schnell zurückgegangen. 1898 starb der letzte am Ort lebende Jude.
Die zahlenmäßig größten jüdischen Familien am Ort hießen
Schoppig,
Piquart und Weyl.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge
(s.u.), eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der
zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Gemeinsam mit Hagenthal-le-Bas
war ein Rabbiner angestellt.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
In Hagenthal wohnt schon seit über 20 Jahren kein Jude mehr
(1922)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 16. Februar
1922: "Straßburg. 'Le Juif' schreibt über die Auflösung
jüdischer Gemeinden: In Niederhagenthal wie im benachbarten Hegenheim
waren bis vor wenigen Jahren die Juden noch stark vertreten und hatten
eine Gemeinde, eigene Synagoge, Kantor, Metzger usw. Infolge des Krieges
ist nunmehr die Gemeinde aufgelöst und wohnt in Niederhagenthal kein
einziger Jude mehr. Die Synagoge, die noch vor 10.15 Jahren dicht gefüllt
zu sein pflegte, wird dieser Tage versteigert. In
Oberhagenthal, das früher über die Hälfte jüdisch war, wohnt schon
seit über 20 Jahren kein Jude mehr. Auch die Tage der
jüdischen Gemeinde in Schalbach scheinen gezählte zu sein, da
schon wieder einige Familien die Absicht haben, in nächster Zeit nach
Saarburg zu übersiedeln. So verschwindet eine Landgemeinde nach der
anderen. Im Kreise Saarburg bestehen jetzt nur noch vier jüdische
Gemeinden, Saarburg mit annähernd 80 Familien, Pfalzburg, Finstingen
und Lixstein. In Gosselmingen und Mittelbronn wohnen
noch wenige Familien, in Schalbach nach 9, während von der einst
so blühenden Gemeinde Imlingen nur noch eine einzige Familie
geblieben ist." |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Fahndung nach dem aus dem Gefängnis in Überlingen
ausgebrochenen David Meyer aus Oberhagenthal (1842)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 12. Oktober 1842 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "(1)
Überlingen. [Fahndung]. In der Nacht von gestern auf heute sind
die beiden unten beschriebenen Inquisiten Konrad Senft von Limbach
und David Meyer (vulgo Gabriel Levol) aus Oberhagenthal,
welch letzterer der berüchtigten israelitischen Gaunerbande aus dem
Elsass angehört, aus dem hiesigen Gefängnisse ausgebrochen und
entflohen, weshalb wir sämtliche Polizeibehörden ersuchen, auf diese
beiden fahnden und sie im Betretungsfalle wohlverwahrt hierher abliefern
zu lassen.
Überlingen, den 2. Oktober 1842. Großherzogliches
Bezirksamt ...
Beschreibung des David Meyer (vulgo Gabriel Levol): Alter 42 Jahre;
Größe 5' 3"; Statur gering; Gesichtsform länglich; Gesichtsfarbe
blass; Haare schwarz und kraus; Stirne hoch; Augen braun; Augenbrauen
schwarz; Nase spitz und gebogen; Mund mittler; Kinn spitz; Zähne gut, vorne
fehlt einer; Bart schwarz und geht unter dem Kinn herum; besondere
Kennzeichen: hat auf dem rechten Arm ein Herz und die Buchstaben D M H L
rot ein...
Kleidung: Runder schwarzer Hut, langer Überrock mit Seitentaschen, lange
Hosen und Stiefel." |
Sonstiges
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: Grabstein in New York für Isaac
Bloch aus Oberhagenthal (gest. 1887?)
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn.
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Grabstein für
"Our beloved Husband and father
Isaac Bloch, Native of Oberhagenthal, Elsass,
Died April 30th 1887 (?) Aged 68 years" |
Zur Geschichte der Synagoge
Die Synagoge wurde in den
1890er-Jahren geschlossen und 1903 abgebrochen.
Adresse/Standort der Synagoge:
unbekannt
Fotos
Es sind - außer
zum Friedhof - keine Fotos
zur jüdischen Geschichte in Hagenthal-le-Haut vorhanden. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 47.163.
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n.e.
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