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Hofgeismar (Kreis
Kassel)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Hofgeismar
(interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Bereits 1695 wurde von der jüdischen Gemeinde ein Grundstück für einen
Friedhof erworben "auf den Schanzen vor dem Sälber Tor". Nach dem
1937 angelegten Gräberverzeichnis (siehe unten über Link von
"Quellen") waren damals etwa 300 Gräber vorhanden; der
älteste Grabstein von 1737. In der NS-Zeit wurde auf Veranlassung des damaligen
Bürgermeisters ein Teil der ältesten Grabsteine zur Ausmauerung eines Teiches
verwendet. Die auf den deutsch beschrifteten Grabsteinen lesbaren Datierungen
reichen heute von 1875 (Grab von Aron Barlewin) bis 1935 (Hermann Heilbronn).
Auf dem Friedhof findet sich ein von Überlebenden der Shoa (Displaced Persons)
aufgestellter Gedenkstein zur Erinnerung an die in der NS-Zeit ermordeten
Juden. Er trägt die Inschrift "Zur ewigen Erinnerung! Hier liegt verborgen
ein Stück Seife aus dem Fett von 6 Millionen unserer Brüder, der Söhne
Israels, welche zur Heiligung des göttlichen Namens als Märtyrer unter den
Nazis von 1940-1945 ums Leben kamen. Möge deren Seele verbunden sein mit dem
Buche des ewigen Lebens". Mehrere der Displaced Persons wurden auf dem
Friedhof beigesetzt.
1965 wurde von Schülern in Ferienarbeit ein hölzerner Zaun um den Friedhof
errichtet. Die Friedhofsfläche umfasst 60,85 ar.
Hinweis auf eine Dokumentation des Friedhofes
Hinweis: Nach dem Verzeichnis der
durch die "Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen"
bearbeiteten hessischen Friedhöfe ergibt sich für den Friedhof in
Hofgeismar die Zahl von 125 vorhandenen
Grabsteinen aus der festgestellten Belegzeit
von 1737 bis 1949. Siehe landesgeschichtliches
Informationssystem Hessen - Kommission für die Geschichte der Juden
in Hessen und Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde in
Marburg: Dokumentation
der jüdischen Friedhöfe in Hessen - Online zugänglich |
Lage des Friedhofes
Beim Kreiskrankenhaus Hofgeismar am Schanzenweg. Der Friedhof ist
erreichbar über die Zufahrt zum Krankenhaus.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 16.6.2008)
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Seitliches Eingangstor -
gegenüber dem Krankenhaus |
Oberes Tor -
Haupteingang |
Der hölzerne Zaun um den
Friedhof wurde
1965 von Schülern in Ferienarbeit errichtet |
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Hinweistafeln |
Hinweise zu den Feiertagen, an
denen der
Friedhof nicht besucht werden darf. |
Tafel zur Geschichte
des
Friedhofes |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Grabsteinreihen
auf dem Friedhof |
Grabstein links
für Wilhelmine Wertheim geb.
Flörsheim (gest. 1878), Mitte Röschen
Gotthelf
(1878), rechts für Salomon Oppenheim (1879) |
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Grabstein für Frau Gutroth
(gest. 1751) |
Grabstein für Bela,
Frau des Nathan
(gest. 1758) |
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Grabstein für Aron Bartewin
(1832-1875) |
Grabstein für Isaac
Eisenberg
(1809-1876) |
Grabstein für Veilchen
Weinberg
geb. Goldschmidt (1846-1903) |
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Grabstein für Mathilde Marcus
geb. Neuwahl (1845-1914) und
Moritz Marcus (1848-1915) |
Grabstein für Minna Kleeberg
geb. Stern (1827-1898) |
Gedenkstein für die 6
Millionen
Umgekommenen Juden in der NS-Zeit
(Text siehe oben; Quelle) |
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Grabstein für Ernestine
Heilbrunn
geb. Strauß (1842-1905) |
Gräber von
Displaced Persons nach 1945: Grabstein links für Seew Stizer (gest. 1948)
und rechts für Chajim Retig (gest. 1949) |
Presseartikel zum
Friedhof
August 2013:
Neues Denkmal für im Friedhof |
Artikel in "Deutschland today" vom
August 2013: "Mahnmal für die Zukunft auf jüdischem Friedhof in Hofgeismar errichtet
Hofgeismar (IS) – Gemeinsam mit vielen interessierten Gästen wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Hofgeismar eine
Tafel mit den Namen der Verstorbenen enthüllt, deren Grabsteine während der NS-Zeit bewusst entfernt wurden.
Die Nazis schändeten den Friedhof um ihren Hass auf Juden zu demonstrieren. Dies sollte erst der Anfang sein.
'Verschwundene Namen sollen zurück geholt werden, um den Toten zu
Gedenken', so ist das Anliegen von Julia Drinnenberg, die den Anstoß zu diesem Mahnmal gab.
Mit Angehörigen eines Verstorbenen, der hier seine letzte Ruhe fand, wollte Drinnenberg das Grab auf dem Jüdischen Friedhof in Hofgeismar aufsuchen. Doch gab es dieses nicht mehr. Dieser berührende Moment war für sie Anlass die verschwundenen Namen zu recherchieren und zum Gedenken wieder auf einem Stein sichtbar zu machen.
Die Idee dieser Tafel wurde dann vom Stadtmuseum und dem Geschichtsverein weiterverfolgt und vom Regierungspräsidium sowie der Kasseler Sparkasse je zur Hälfte finanziert.
Eine große Hilfe war ihr dabei Baruch Wormser aus Grebenstein, der in weiser Voraussicht damals die Namen der verschwundenen Grabsteine anhand einer Skizze festgehalten hatte. Und dies nicht nur vom Hofgeismarer Friedhof, sondern von allen, in den umliegenden Gemeinden. Ebenso hilfreich war das Engagement von Madeleine Isenberg, die die hebräischen Inschriften von den Steinen unentgeltlich übersetzte. Als "Mitzwa", im Judentum eine religiöse Pflicht, bezeichnete sie ihre Arbeit für die ausgelöschte jüdische Gemeinde Hofgeismars.
Da nur 34 dieser Namen in den Synagogenregistern und Sterbebüchern der Stadt dokumentiert sind, steht diese Auswahl für alle etwa 100 fehlenden Namen. Die Namen wurden von Steinmetz Markus Weiland in einen Sandstein gemeißelt. Namen von Hofgeismarern die in der damaligen Zeit genauso das gesellschaftliche Leben und Miteinander in ihrer Stadt mitgestaltet haben, wie Nichtjüdische Menschen. So soll dieser Stein ein Zeichen gegen Gewalt und Rassismus sein und gleichzeitig ein Ort an dem man der Verstorbenen gedenken kann."
Link
zum Presseartikel |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
| Umfassende Literaturhinweise siehe bei Michael
Dorhs [Zsst.]: Bibliographie zur Kultur und Sozialgeschichte der
Jüdinnen und Juden im Bereich der alten Landkreise Hofgeismar, Kassel,
Wolfhagen und in der Stadt Kassel. Ausführliche Zusammenstellung. 195 S.
Eingestellt als pdf-Datei (Stand Dezember 2022). |
| Arnsberg I,380-382. |
| Helmut Burmeister/Michael Dorhs: Vertraut
werden mit Fremden. Zeugnisse jüdischer Kultur im Stadtmuseum Hofgeismar
(erstmals 1986 erschienen). In Schriftenreihe: Die Geschichte unserer Heimat
Nr. 35 2. Auflage Hofgeismar 2000. |
| "Suchet der Stadt Bestes". Die jüdische
Gemeinde Hofgeismars zwischen Assimilation und Untergang. Hofgeismar 1990
(Schriftenreihe: Die Geschichte unserer Heimat Nr. 6 1990). |
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