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"Synagogen im Main-Kinzig-Kreis"
Langen-Bergheim (Gemeinde
Hammersbach, Main-Kinzig-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Langen-Bergheim bestand eine kleine jüdische
Gemeinde bis Anfang des 20. Jahrhunderts, zu der u.a. die Familien Löwenstein
und Sichel gehörten. Die Familien hatten einen Betsaal beziehungsweise eine
Synagoge eingerichtet. Nachdem auf Grund der Abwanderung der meisten jüdischen
Familien der Betsaal aufgelöst wurde, sind 1907 die drei vorhanden Torarollen
zum Verkauf angeboten worden:
Torarollen aus Langen-Bergheim zu verkaufen
(1907)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Mai 1907: "Drei
Torarollen wegen Auflösung der Gemeinde preiswert zu verkaufen.
Näheres durch David Löwenstein, Langenbergheim,
Hessen." |
Ob es im 19. Jahrhundert außer dem Betsaal noch weitere Einrichtungen der Gemeinde
gab (Religionsschule, rituelles Bad), ist unbekannt. Die Toten der Gemeinde
wurden auf dem jüdischen Friedhof in Eckartshausen beigesetzt.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts sind die meisten der in Langen-Bergheim lebenden
jüdischen Familien vom Ort verzogen und ließen sich insbesondere in Frankfurt
am Main, aber auch in Hanau, Berlin und anderen Städten nieder.
Über die Geschichte und das Schicksal der nach Frankfurt verheirateten Kathinka
Levi geb. Sichel siehe eine Seite
zu den Stolpersteinen ihrer Familie in Frankfurt. Kathinka hatte sieben
Geschwister, von denen fünf Opfer der Shoa wurden.
Von den in Langen-Bergheim geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Klara Baum geb.
Sichel (1884), Rosa Hessenberger geb. Hirsch (1860), Betty Kolinski geb. Sichel
(1862), Kathinka Levi geb. Sichel (1891), Berta Löwenstein geb. Strauss (1879),
Dina Löwenstein (1904), Jakob Löwenstein (1879), Moses Löwenstein (1876),
Frieda Rosenbaum geb. Sichel (1890), Abraham Sichel (1866), Gustav Sichel
(1878), Max Sichel (1886), Nathan Sichel (1885), Jenny Stern geb. Sichel (1876),
Eduard Wieseneck (1886).
Kennkarte
aus der NS-Zeit |
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Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
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Kennkarte
des in Langen-Bergheim
geborenen Gustav Sichel |
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Kennkarte (Hanau 1939) für Gustav
Sichel (geb. 15. März 1878 in Langen-Bergheim), wohnhaft in Hanau,
am 25. März 1942 deportiert ab Mainz- Darmstadt in das Ghetto
Piaski, umgekommen |
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Adresse/Standort der Synagoge/ des Betsaales: unbekannt
Fotos
Foto rechts: aus
Langen-Bergheim gebürtig:
Kathinka Levi geb. Sichel (1891-1942)
mit ihrer
Familie in Frankfurt |
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Kathinka Levi mit
ihrem Mann Isaak Levi und den Söhnen Karl und Gerhard (aufgenommen in
Hanau um 1933).
Kathinka, Karl und Isaak Levi wurden im Juni 1942 nach
Majdanek deportiert, wo sie im August 1942 ermordet wurden. Vor ihrer
Erschießung waren
sie gezwungen worden, Massengräber auszuheben. Gerhard
Levi hatte im August 1939 nach Großbritannien emigrieren können. |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 149 (Friedhof für
Langen-Bergheim in Eckartshausen). |
| Gisela Lorenzen (Ronneburg): Die Juden in Himbach/Hainchen,
Langenbergheim, Eckartshausen, Altwiedermus und auf der Ronneburg.
(diese Publikation konnte noch nicht eingesehen werden). |
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