Die Toten der jüdischen Gemeinde Meckesheim wurden zunächst in Wiesloch
beigesetzt. 1896 wurde unmittelbar neben dem allgemeinen Friedhof ein jüdischer Friedhof
angelegt (Flurstück 6837/1, Fläche 4,56 a; direkt oberhalb des jüdischen
Friedhofes wurde vor wenigen Jahren eine neue Friedhofshalle des allgemeinen
Friedhofes erbaut). Die erste Beisetzung war im Februar 1897 Salomon Eisemann). Ein Gedenkstein für die aus Meckenheim ermordeten Juden
wurde 1985 aufgestellt.
Dokumentation des jüdischen Friedhofes von Berthold Rosenthal, Mannheim
(1937)
(Quelle: Guide to the papers of
Berthold Rosenthal in the Leo Baeck Institute New York)
Kindergräber
Die Lage des Friedhofes
Unmittelbar beim allgemeinen kommunalen Friedhof am
Friedhofweg
Lage des jüdischen Friedhofes Meckesheim
(durch
Pfeil markiert) (Topographische Karte aus den 1970er-Jahren)
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Der Friedhof im Frühjahr
2011 (Foto: Michael Ohmsen, Aufnahme vom März 2011; das Foto in höherer
Auflösung auf der Fotoseite von M. Ohmsen: http://www.panoramio.com/photo/50206767)
Blick über den Friedhof
Der Friedhof im Herbst 2003 (Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 14.10.2003)
Eingangstor
Teilansichten des
Friedhofes
Kindergräber
Gedenkstein von 1985
Ältere Fotos (Fotos: Hahn, entstanden Mitte der 1980er-Jahre)
Eingangstür
Teilansicht des Friedhofes
Grabstein in Buchform
Kindergräber
Video-Dokumentation des jüdischen Friedhofes von Michael
Ohmsen - eingestellt auf youtube.com:
Edith Wolber: Jüdisches Leben in Meckesheim bis 1940. Die vergessene
Geschichte eines Kraichgaudorfes. verlag regionalkultur Ubstadt-Weiher. 384
S. mit 249 Abb. ISBN 978-3-89735-909-3. € 27,80. Informationen
auf Verlagsseite.
Zu diesem Buch: Um 1700 ließen sich erstmals jüdische Familien in Meckesheim nieder. Die jüdische Landgemeinde bestand in den folgenden 200 Jahren aus wenigen Haushalten und zählte nie mehr als 63 Mitglieder. Die jüdische und die christliche Dorfbevölkerung lebten bis ins 20. Jahrhundert in relativ friedlicher Nachbarschaft: Die einen betrieben Handel, die anderen lebten von der Landwirtschaft und dem Handwerk. Das Zusammenleben änderte sich radikal, als 1930 ein NSDAP-Stützpunkt und die Hitlerjugend gegründet wurden. Einschüchterungen und Ausgrenzungen häuften sich. Die junge jüdische Bevölkerung suchte Schutz in der Anonymität der Großstädte. Einigen gelang die Emigration nach Übersee.
Am 22. Oktober 1940 erfolgte die Deportation der Zurückgebliebenen von Meckesheim nach Gurs. Insgesamt fanden sechzehn Kinder, Frauen und Männer, die entweder in Meckesheim geboren worden waren, gelebt oder eingeheiratet hatten, einen gewaltsamen Tod in den Vernichtungslagern...
Mit dem Buch soll daran erinnert werden, dass es eine Zeit gab, in der die Menschen im Dorf trotz unterschiedlicher Religionen und Überzeugungen relativ respektvoll und einvernehmlich miteinander lebten. Die vergessene Geschichte der christlich-jüdischen Nachbarschaften zeigt aber auch, wie fragil und instabil soziale Beziehungen sein können, wenn demokratische und christlich-humanistische Werte mit Füßen getreten
werden..
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