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Friedhöfe in der Region"
Zusammenstellung:
Jüdische KZ-Friedhöfe in Baden-Württemberg
Zur Übersicht: Jüdische Friedhöfe
in Baden-Württemberg
Neuenbürg (Stadt Kraichtal,
Landkreis Karlsruhe)
Jüdischer Friedhof
Jewish Cemetery - Cimetière juif
Zur Geschichte des Friedhofes
Nach Neuenbürg wurden nach der Besetzung durch französische
Truppen 1945 etwa 600 typhuskranke KZ-Häftlinge aus dem KZ-Außenkommando Vaihingen an
der Enz zur Genesung gebracht Unter ihnen waren zahlreiche polnische
Juden. Von den in der Folgezeit verstorbenen Häftlingen wurden 28 auf dem
Neuenbürger Friedhof beigesetzt, dazu kam ein Kleinkind einer Zwangsarbeiterin. Sieben der
Verstorbenen waren jüdisch und wurden unmittelbar
neben dem (heute: im) allgemeinen Ortsfriedhof beigesetzt (jüdisches Grabfeld,
Fläche 0,30 a).
Das jüdische Grabfeld lag 1945 noch außerhalb des allgemeinen
Friedhofes und gehörte zum Feld eines Neuenbürger Landwirtes. Zunächst gab es
nur auf zwei Gräbern Grabsteine. 1965 wurden auch auf den restlichen fünf Gräbern
durch die Gemeinde Grabplatten aufgestellt. Daraus entstand im wesentlichen die
Anlage des jüdischen Grabfeldes in ihrer bis heute bestehenden Form.
Anmerkung: von den nichtjüdischen Gräbern wurde drei inzwischen aufgelöst:
die sterblichen Überreste von zwei Militärinternierten aus Italien wurden auf
einen Ehrenfriedhof in München umgebettet; das Einzelgrab des Kleinkindes wurde
gleichfalls aufgelöst.
Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
März
1985:
Presseartikel zur Geschichte des
Friedhofes
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Artikel
von Udo Theobald in den "Badischen Neuesten Nachrichten" vom 19.
März 1985:
"Jüdische Friedhöfe im Landkreis. KZ-Häftlinge starben im
evakuierten Dorf. Judengräber im Kraichtaler Stadtteil Neuenbürg, der nie
jüdische Gemeinde hatte..."
Zum Lesen des Artikels bitte Abbildung anklicken |
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Februar 2020:
Dokumentation zu den Gräbern der KZ-Häftlingen ist
erstellt |
Werner
Banghard: Dokumentation: KZ-Friedhof vor der Haustüre. Erschienen im
Februar 2020.
Hinweis: die Dokumentation kann auch online eingesehen werden und ist
als pdf-Datei eingestellt. |
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April
2020: Ein weiteres
Gefangenen-Schicksal konnte geklärt werden |
Artikel
von Michael Hahn im "Schwäbischen Tagblatt" (Rottenburg) vom 21. April 2020:
"Tod kurz nach der Befreiung. Heimatgeschichte. Der Hailfinger
KZ-Gedenkstättenverein hat bei den Recherchen für eine Gedenktafel ein
weiteres Gefangenen-Schicksal klären können..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken
Website der KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen e.V.:
https://www.kz-gedenkstaette-hailfingen-tailfingen.de/ |
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März / September 2020:
Neue Hinweistafeln werden am
"Tag des offenen Denkmals" der
Öffentlichkeit vorgestellt |
Pressemitteilung der Stadt Kraichtal vom
März 2020: "Offizielle Einweihung aufgrund der aktuellen Situation erst
im September geplant
Das Gemeinschaftsprojekt der Stadtverwaltung Kraichtal, des
Heimatvereins Neuenbürg, des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal, des
Vereins für Jüdisches Leben im Kraichgau und der KZ-Gedenkstätte
Vaihingen/Enz ist nun auf dem Friedhof in Kraichtal-Neuenbürg aufgestellt
worden. Endlich haben es die Außentemperaturen zugelassen, dass der
Steinmetz die Gedenktafeln für KZ-Häftlinge an ihrem vorgesehenen Platz
aufstellt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und die Stadt Kraichtal ist
sehr zufrieden mit der wertigen Ausführung. Nichts desto trotz kann –aus
gegebenem Anlass der aktuellen Corona-Krise- derzeit leider keine
öffentliche Übergabe dieses wichtigen Denkmals durchgeführt werden. Das
Verständnis aller Beteiligten vorausgesetzt, wird - unter Vorbehalt - eine
'Einweihung' im Rahmen des 'Tag des offenen Denkmals', am 13. September
2020, anvisiert. Schon jetzt geht der Dank an alle am Projekt beteiligten
Vereine, Organisationen und Institutionen.
Redaktion: Carmen Krüger / Stadt Kraichtal" |
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Artikel
von Monika Eisele in der "Bruchsaler Zeitung" (Badische Neueste Nachrichten)
vom 11. März 2020: "Gedenkstein soll an Zwangsarbeiter erinnern.
Werner Banghard hat Informationen zu KZ-Opfern auf dem Neuenbürger Friedhof
zusammengetragen..."
Zum Lesen bitte Abbildung anklicken |
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Pressemitteilung der Stadt Kraichtal (Carmen
Krüger) vom 13. September 2020: "Gedenktafeln auf dem Friedhof in
Kraichtal-Neuenbürg der Öffentlichkeit übergeben.
Einweihung pandemiebedingt später als geplant und nur im kleinen Kreis.
Am Tag des offenen Denkmals, 13. September 2020, wurde ein besonderes
Denkmal auf dem städtischen Friedhof in Kraichtals kleinstem Stadtteil
eingeweiht. Bürgermeister Ulrich Hintermayer konnte bei strahlendem
Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen zahlreiche am Projekt Mitwirkende
sowie drei Stadträtinnen in Neuenbürg willkommen heißen. Die Gedenktafeln in
Form eines aufgeschlagenen Buches erzählen 27 Lebensgeschichten und sollen
zum Innehalten, zum Gedenken und zum Erinnern einladen, so Hintermayer in
seiner Ansprache. Der aufgespaltene, abgebrochene Granitstein aus Italien
soll die verletzten Stellen der Betroffenen darstellen, aber auch die
Einheit/Zusammenführung zum Ganzen. Nach der Enthüllung der filigranen,
bedruckten Plexiglastafeln auf denen links die Geschichte beschrieben ist
und rechts die Namen der Verstorbenen aufgeführt sind, gab es eine Minute
der Stille zum Gedenken - bevor weitere Ansprachen folgten. Elisabeth
Hilbert vom Verein 'Jüdisches Leben im Kraichgau' war sehr gerührt bei ihren
Ausführungen. Bewegt berichtete sie, wie damals vor sechs Jahren alles
begann, als ihr Verein eine Exkursion zur Gedenkstätte in Vaihingen a. d.
Enz machte und dort die Verbindung zu Kraichtal klar wurde. Man hat Kontakt
zum damaligen 1. Vorsitzenden des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal,
Karl-Heinz Glaser, aufgenommen, um diese traurige Geschichte zu erzählen -
so ging es damals peu à peu los. Sie bedankte sich bei Bürgermeister
Hintermayer, stellvertretend für die ganze Stadt, für diese einmalige
Integration in einen christlichen Friedhof. Arno Huth von der Gedenkstätte
Neckarelz bedankte sich ebenfalls für diesen wichtigen Baustein in der
Geschichte der Häftlinge und die würdige Gestaltung.
Der Verfasser der interessanten Dokumentation: 'KZ-Friedhof vor der
Haustüre, Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!', Werner Banghard,
dankte der Gemeinde ebenso für die Möglichkeit des würdevollen Gedenkens.
Als Stellvertreter für den örtlichen Heimatverein Neuenbürg kam auch
Matthias Zimmermann zu Wort und berichtete von der Wichtigkeit solcher
Mahnmale als Zeichen gegen das Vergessen, gerade in der heutigen Zeit.
'Friedhöfe erzählen Geschichten und wir vom Heimatverein führen seit Jahren
Interviews mit Betroffenen und Angehörigen, um weiter aufzuarbeiten', so
Zimmermann. Abschließend bedankte sich Bürgermeister Hintermayer noch bei
allen, vom Steinmetz bis zum Bauhofmitarbeiter, von den Autoren bis zu den
Grafikern und nicht zuletzt beim Gemeinderat der Stadt Kraichtal, der die
finanziellen Mittel für dieses wichtige Denkmal bereitgestellt hat. Im März
diesen Jahres wurden die Tafeln aufgestellt und laden seither auf dem
Friedhof in der Kapellenbergstraße zur Einkehr und Stille ein – und zum
Gedenken an das Schicksal der KZ-Häftlinge. Pandemiebedingt konnte die
offizielle Übergabe nicht bereits im Frühjahr stattfinden."
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Artikel
von Monika Eisele in der "Bruchsaler Zeitung" (Badische Neueste Nachrichten)
vom 15. September 2020: "Gedenktafel für KZ-Opfer enthüllt. Besucher
aus der Region begrüßen die Möglichkeit zu angemessenem Gedenken auf dem
Neuenbürger Friedhof..."
Zum Lesen bitte Abbildung anklicken |
Die Lage des Friedhofes
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Lage der Kraichtaler jüdischen Friedhöfe Oberöwisheim und
Neuenbürg
(durch
Pfeile markiert)
(Topographische Karte aus den 1970er-Jahren) |
Fotos
Die Hinweistafel für die
auf dem Friedhof
beigesetzten umgekommenen ehemaligen KZ-Häftlinge
(Fotos: Stadt Kraichtal) |
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Der Friedhof im September
2003
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 15.9.2003) |
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Ansichten des
Friedhofes |
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Einzelgräber |
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Der Friedhof Mitte der
1980er-Jahre
(Fotos: Hahn) |
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Gesamtansicht des Neuenbürger
Friedhofes, vom allgemeinen
Friedhof
durch einen Zaun abgetrennt |
Vor dem Zaun Gräber des
allgemeinen Friedhofes |
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Einzelgräber |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Friedhof nächster Friedhof
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