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Friedhöfe in der Region"
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Kreis Ahrweiler"
Sinzig (Kreis
Ahrweiler)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Sinzig
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
In Sinzig bestehen zwei jüdische
Friedhöfe.
Der alte Friedhof wurde bis 1873 belegt. Über seine Geschichte liegen
keine weiteren Informationen vor. Der weite Weg (2 km vom Stadtzentrum) zu dem
auf dem Mühlenberg liegenden Friedhof wurde jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts
als eine Zumutung. In einem Schreiben an die Behörden zur Beschleunigung des
Genehmigungsverfahrens des neuen Friedhofes schrieb der Gemeindevorsteher Isaac
Hirsch: "Vorgestern wurde nämlich eine mir verstorbene Schwester auf dem
alten Friedhof beerdigt. Hierzu musste ich eine Fuhre requirieren, die noch
einen Vorspann notwendig hatte, womit die Leiche auf dem fast ganz zerfallenen
Weg, welcher trotz der zwei Pferde unpassierbar und nur durch Umwege über
Felder mit vieler Mühe und Gefahr hingebracht werden konnte."
1873 konnte ein
neuer
Friedhof eingeweiht werden, der bis in die NS-Zeit belegt wurde. Am 12.
Dezember 1870 hatte der Kaufmann Leo Hirsch jun. der israelitischen Gemeinde ein
Feld zur Anlegung eines Friedhofes geschenkt. Das Genehmigungsverfahren zur
Anlage eines Friedhofes auf diesem Grundstück dauerte zwei Jahre. Zu einer
ersten Schändung kam es bereits im Mai 1877, als drei Grabsteine umgeworfen
wurden. Auch in der NS-Zeit kam es zu Schändungen. Die letzte Beisetzung war
1940 (Abraham und Emma Meyer). In der NS-Zeit wurde offenbar ein großer Teil
der Grabsteine abgeräumt, da von den mindestens 80 Grabstätten nur noch 44 mit
Grabsteinen bezeichnet sind.
Im November 1942
wurde er zum Preis von 0,25 RM pro m² durch die Stadt Sinzig gekauft. Im August
1949 wurde der Friedhof der jüdischen Vermögensverwaltung zurückgegeben. Am
30. August 1958 ging die nördliche (unbelegte) Hälfte des Friedhofes wieder in der Besitz
der Stadt über und wurde in die Belegung des allgemeinen Friedhofes einbezogen. Für die Opfer der NS-Zeit
gibt es seit 1950 eine steinerne
Gedenktafel mit der Inschrift "Den jüdischen Opfern
1933-1945". Die Friedhofsfläche umfasst 4,96 ar.
Lage der Friedhöfe
Der alte Friedhof
befindet sich auf dem Mühlenberg im Sinziger Stadtteil; der neue Friedhof
innerhalb des kommunalen
Friedhofes.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 31.8.2007)
Der alte Friedhof auf
dem
Mühlenberg |
Vom alten Friedhof
sind noch keine Fotos vorhanden; über Zusendungen freut sich der
Webmaster von "Alemannia Judaica", Adresse siehe Eingangsseite. |
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Der neue
Friedhof innerhalb des kommunalen Friedhofes |
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Teilansichten des
inmitten des kommunalen (christlichen) Friedhofes gelegenen jüdischen
Friedhofes |
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Grabstein rechts für
Albert
Wolff (1894-1935)
und Adelheid geb. Cahn (1862-1923) |
Teilansicht |
Grabstein für Karl Hirsch
(1873-1938) |
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Grabstein für Daniel Meyer
(1818-1890)
mit "segnenden Händen" der Kohanim
(Ausschnitt
unten) |
Grabstein für Henriette
Salomon
(1883-1898)
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Grabstein für Moses Friesem
(1851-1909)
und Johanna geb. Freiberg (1851-1929)
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"Segnende Hände"
der Kohanim
(Grabstein für Daniel Meyer, s.o.)
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Grabstein für Josef Friedsam
(1834-1905)
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Grabstein für Gottschalk
Wolff (Eljakum
bar Aharon Halevi) aus Löhndorf
(1863-1930) mit
Levitenkanne |
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Grabplatte für Abraham Meyer
und
Emma geb. Moses (gest. 1940) |
Gedenkplatte "Den
jüdischen Opfern
1933 - 1945" |
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