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Solothurn (Soleure,
Kanton Solothurn, Schweiz)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Mittelalter
In der alten Römerstadt und ehemaligen
Reichsstadt Solothurn lebten Juden bereits im Mittelalter. Erstmals wird
ein jüdische Einwohner namens Jossin 1277 genannt, der ein ihm in Basel
gehöriges Haus verkauft. Die 1366 erstmals genannte "Judengasse"
lag in einem der ältesten Stadtteile (außerhalb der Castrummauern zwischen
Hauptgasse und Friedhofgasse). Bei der Judenverfolgung in der Pestzeit
wurden die Juden der Stadt im November 1348 allesamt verbrannt. Nachdem
die Pest trotzdem nicht aus der Stadt wich, wurden zwei getaufte Juden so lange
gefoltert, bis sie die Brunnenvergiftung gestanden, worauf sie zum Feuertod
verurteilt worden. 1353 verzieh Kaiser Karl IV. der Stadt den Judenmord. In der
zweiten Hälfte des 14. Jahrhundert lebten wieder einige Juden in der Stadt: 1377
wurden zwei jüdische Familien in der Stadt aufgenommen. Sie lebten vom
Geldhandel. 1409 erlaubte König Ruprecht der Stadt Solothurn, 40 Jahre lang
Juden in der Stadt zu halten und zu besteuern. Nach 1456 werden keine
Juden mehr in der Stadt genannt.
19./20. Jahrhundert
Zur Gründung einer neuen jüdischen Gemeinde kam es
in den 1860er-Jahren. Bis um 1860 galten in Solothurn wie im Großteil
der Schweiz die üblichen Niederlassungsverbote. Freilich bemühten sich einige
jüdische Kauf- und Handelsleute bereits seit den 1830er-Jahren darum, sich in
Solothurn niederzulassen, allerdings noch ohne Erfolg.
Die
Zeitschrift "Der Israelit" meldete am 15. März 1838 von einem solch erfolglosen
Versuch der Niederlassung in der Stadt: "Luzern, 17. Februar (1838). In
Solothurn hat die Regierung einem französischen Israeliten das nachgesuchte
Niederlassungsrecht verweigert..." |
In der Mitte des 19. Jahrhunderts (um 1850) wurde das strenge
Niederlassungsverbot offenbar gelockert. 1852 wurden 21 jüdische
Einwohner in Solothurn gezählt. Eine Statistik wurde in der "Allgemeinen
Zeitung des Judentums" vom 22. März 1852 veröffentlicht:
"Die Zahl der Juden in der Schweiz ist folgende: Die Schweiz zählt
3125 Juden, von denen genau die Hälfte mit 1562 auf den Kanton Aargau
fällt. Die übrigen verteilen sich folgendermaßen: Bern 488, Waadt 368,
Neuenburg 231, Genf 170, Basel 122, Zürich 80, St. Gallen 63, Solothurn
21, Schaffhausen 9, Freiburg 5, Thurgau 3, Tessin 2, Graubünden
1."
|
Seit Anfang der 1860er-Jahre wurde
den Israeliten in Solothurn
die Niederlassung gestattet, obgleich hierzu offenbar keine besonderen
gesetzlichen Bestimmungen innerhalb des Kantons und der Stadt Solothurn
verabschiedet wurden, worauf ein Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
25. September 1867 hinweist:
Auszug
aus dem Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25.
September 1867: "Mit Kreisschreiben vom 3. Juni 1867 ersuchte der
hohe Bundesrat die Kantonsregierungen, ihm über folgende Fragen das
Nähere mitzuteilen: 'Wie die Israeliten in Beziehung auf
Religionsausübung in den einzelnen Kantonen gehalten seien, ob es
ihnen namentlich gestattet sei, Tempel zu errichten und überhaupt den
Kultus nach mosaischem Ritus auszuüben,, oder ob sie
diesfalls gewissen Beschränkungen unterliegen und welchen?' Die
Antworten lauten, wie folgt: ...
Solothurn. 8.Juni (1867). Dass über Religionsausübung
der Israeliten in hierseitigem Kanton keine gesetzlichen Bestimmungen bestehen,
denselben jedoch gestattet ist, Tempel zu errichten und den Kultus nach
mosaischem Ritus unbeschränkt auszuüben, welch’ letzteres in Solothurn auch
geschieht."
|
1862 konnte die jüdische
Gemeinde ("Israelitische Kultusgenossenschaft Solothurn")
offiziell gegründet werden.
Über
die ersten 20 Jahre der jüdischen Gemeinde in Solothurn wird in einem
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" (oder "Der Israelit"?) vom 8.
Februar 1882 berichtet: "Solothurn (Schweiz), eine kleine Stadt
von 7-8.000 Einwohner, hielt vor ungefähr 22 Jahren noch am alten Zopfe fest.
Es war noch so großes Rischus (= Antijudaismus) da, dass keinem
Israeliten die Niederlassung gestattet wurde, und folglich auch nicht geduldet,
dass einer in der Stadt wohnen durfte. Seit 20 Jahren ist aber eine andere
Wendung eingetreten. Es wurde den Israeliten gestattet, sich hier frei
niederzulassen, in Folge dessen hat sich hier eine kleine Gemeinde gebildet, die
keine Kosten gescheut, Einrichtungen zu treffen, wie in den größten jüdischen
Gemeinden; nämlich: ein Gebetlokal, eine Mikwa, eine Armenkasse, um an
durchreisende Arme eine milde Gabe verabfolgen zu können. Von Rischus ist
Gottlob nichts zu sehen. Am 8. Januar letzthin wurde einem hiesigen jungen
Israeliten, dem Herrn Simon Braunschweig das Staatsbürgerrecht – und zwar auf
Antrag der Kommission vom Gemeinderat einstimmig – erteilt. Welcher
Unterschied von früher und jetzt! Gegenüber den traurigen Verfolgungen, die
unsere unglücklichen Brüder in Russland zu erdulden haben, ist das Benehmen
der hiesigen Behörde sehr lobenswert." |
1909 wurden in Solothurn
insgesamt 159 jüdische Einwohner gezählt, wobei 85 die schweizerische
Staatsangehörige hatten, 74 als "Ausländer" zählten (Quelle: Zeitschrift
für Demographie 1909 Heft 1 S. 159).
Links:
Ausschnitt aus der in der "Zeitschrift für Demographie 1909 Heft 1
S. 159 veröffentlichten Statistik. |
Ein eigener Rabbiner wird 1899
genannt: Dr. E. Struck (siehe im Bericht von 1899 zur Geschichte der Synagoge).
Neben dem Rabbiner hatte die Gemeinde einen Kantor (Vorbeter), der
zugleich als Lehrer und Schochet tätig war (vgl. unten Ausschreibungen der
Stelle).
Kurze Selbstdarstellungen der Gemeinde im
"Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 1918 und 1921
Abschnitt zu "Solothurn" im Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz
Jahrgang 1918 S. 259: "Solothurn. Eine jüdische Gemeinde besteht
daselbst seit dem Jahre 1862. Die Seelenzahl beträgt 56. Vorstand:
Charles Leval, Präsident; Jules Dreyfuss, Vizepräsident; Edmond Kahn,
Sekretär - Kassier. Beamte: Ein Vorbeter. Instiutionen: Betsaal im
eigenen Gebäude." |
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Abschnitt
zu "Solothurn" im Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz Jahrgang
1921 S. 183: Text wie 1918. |
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Gegenwart. Eine jüdische Gemeinde Solothurn
besteht offiziell bis zur Gegenwart.
Kontaktmöglichkeit: Jüdische Gemeinde Solothurn, Postfach CH-4502
Solothurn. Tel. 0-32-6259999, Fax 0-32-6259995.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen
Gemeinde in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens
Aus der
Geschichte der jüdischen Vorbeter / Schächter
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1904 /
1909
Auf Januar 1905 war die Stelle neu
zu besetzen, wie aus einer Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
24.Oktober 1904 hervorgeht: "Die israelitische Kultusgenossenschaft sucht einen
Kantor auf Januar 1905, mit einem festen Gehalt von 1.200 Frs. Gottesdienst nur
Samstags und Feiertage auch Sonntags einiges Geflügel schlachten und einem die
Woche 4 oder 5 Kindern Unterricht zu erteilen.
H. Guggenheim, Solothurn
(Schweiz)".
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Ausschreibung der Stelle im "Frankfurter Israelitischen
Familienblatt" am 4. November 1904: "Solothurn i. Schweiz.
Kantor per 1. Januar. Gehalt 1.200 Franken. Befähigung, Geflügel zu
schächten. Meldungen an H. Guggenheim." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. November 1909:
"Die israelitische Kultusgemeinde Solothurn, Schweiz, ist im Falle
ihre
Kantorstelle
neu zu besetzen. Jährliches Gehalt Franken 1.500. Nebst
den religiösen Funktionen bietet sich einem arbeitsamen Mann genügend
Zeit zum Betrieb einer Nebenbeschäftigung. Deutsche oder Elsässer, w.
bevorz. ebenso verheiratete. Anmeldungen an den Vorstand Herrn Charles
Leval, Solothurn, Schweiz." |
Berichte
über Personen aus der Gemeinde
Zum Tod der aus Solothurn stammenden Charlotte Nordmann,
gest. 1933 in Zürich
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Mai 1933: "Zürich,
8. Mai (1933). Eine Frau, die die göttlichen Gebote gewissenhaft und
genau beobachtete und bestrebt war, hier auf Erden nur Gutes und Edles zu
wirken, war Frl. Charlotte Nordmann. In Solothurn, als Tochter von
Salomon Nordmann - seligen Andenkens - geboren, hat sie bereits in
zartester Kindheit eine jüdische, streng fromme Erziehung genossen. Im
Alter von drei Jahren hat sie ihre Mutter verloren, und sie war noch nicht
aus der Schule, als sie den Tod ihres Vaters zu beklagen hatte. So lernte
sie frühzeitig den Ernst des Lebens kennen, jedoch ihr felsenfestes
Gottvertrauen, ihre tiefe Religiosität standen ihr zur Seite und halfen
ihr die schwersten Schicksalsschläge geduldig zu ertragen. Sie lebte nur
für ihre Angehörigen und Mitmenschen. Keine Mühe war ihr zu groß, kein
Opfer zu bedeutend, wenn es sich um das Wohl ihrer Angehörigen oder
Mitmenschen handelte. Dank der aufopfernden Liebe und Hingebung ihres
einzigen Bruders, Charles Nordmann, Basel, und ihrer Schwestern, die mit
besonderer Anhänglichkeit und Liebe an ihr hingen und ihr die
sorgfältigste Pflege angedeihen ließen, konnte einiges Licht auf ihr
düsteres Leben geleitet werden.
Auf dem Friedhofe der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich ehrte
Herr Rabbiner Kornfein in warmen Worten das Andenken der Verblichenen und
hob ihre Verdienste und 'Tugenden hervor. Herr Dr. Donath, Yverdon,
schilderte den schweren Verlust der Familie und nahm in bewegten Worten
Abschied von der Heimgegangenen. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund
des Lebens." |
Sonstiges
Rabbiner Struck aus Solothurn weiht einen neuen Verein in
Mülhausen (Mulhouse, Alsace) ein
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Oktober 1899:
"Mülhausen i. E., 28. Oktober. Am Sabbat Parschot Chjesara
(das meint den Schabbat mit der Toralesung Chaje Sara, d.i. 1. Mose 23,1
-25,18, das war am 28. Oktober 1899) wurde durch Seiner Ehrwürden Herrn
Rabbiner Struck aus Solothurn die hiesige Chewra machsike hadaß eingeweiht.
Herr Benedikt Weill überließ zu diesem Zwecke dem Vereine sein Betlokal.
Ein ausführlicher Bericht wird später folgen." |
Zur Geschichte der Synagoge
Bereits im Mittelalter gab es eine Synagoge oder einen Betsaal. Das
Haus "zu der Juden schul" wurde nach der Ausweisung der Juden als
Herberge verwendet (1477 genannt).
Im 19. Jahrhundert wurde ein jüdischer Betsaal wurde bei der Gründung
der Gemeinde 1862 oder kurz danach eingerichtet. Dieser Betsaal befand
sich in einem der jüdischen Gemeinde gehörenden Haus. Auch die Solothurner jüdische
Gemeinde feierte ihre Gottesdienste nicht nur an Werktagen, Sabbat und den jüdischen
Feiertagen. Es gab auch besondere Anlässe zu Gottesdiensten und feierlichen
Veranstaltungen, über die einzelne Berichte vorliegen, wie das Fest und der
Gottesdienst in der Solothurner Synagoge zum 400. Jahrestag der Schlacht
bei Dornach:
Wie sehr sich die jüdischen Solothurner
als Schweizer fühlten, geht unter anderem aus einem Bericht in der Zeitschrift "Der
Israelit" vom 17. August 1899 hervor, wonach auch die jüdische Gemeinde
Solothurn ein "herrliches Fest" zum 400. Jahrestag der Schlacht bei Dornach
feierte: "Solothurn, im August. Die vergangenen Tage brachten uns ein herrliches
Fest, für das bereits seit Monaten Vorbereitungen getroffen wurden. Es galt dem
Andenken der Schlacht bei Dornach, in der vor 400 Jahren sich die Schweiz von
den Schwaben befreit hatte. Auch unsere Glaubensgenossen feierten das Fest in würdiger
Weise. Auf Veranlassung des Vorstands unserer Gemeinde, des Herrn J. Guggenheim,
wurde beim Gottesdienste am Sabbath Paraschat Ekeb (= 29. Juli 1899)
ein besonderes Gebet für den hohen Bundesrat Amman und die gesamte
schweizerische Behörde auf hebräisch und auf deutsch in erhebend
andachtsvoller Weise verrichtet. Hierauf hielt unser Rabbiner Herr Dr. E.
Struck, eine anziehende Festpredigt. Es begann mit einem Verse aus dem Hohen
Liede: ‚Ich gehöre meinem Freunde, und mein Freunde gehört mir’, und
schilderte hieran anknüpfend, wie sich die Israeliten der Eidgenossenschaft
voll und ganz als schweizerische Bürger fühlten und auch heute zur Zeit des rosenbekränzten
Festes beschoschanim soll daran erinnert sein, dass die Juden stets Leid
und Freud, solange sie in diesem Lande wohnen, mit dessen Einwohnern geteilt
haben. ‚Ich gehöre meinem Freund...’ Es ist deshalb auch gleichgültig, und
die Geschichte sagt uns darüber nichts, ob unsere Glaubensgenossen sich an dem
damaligen Kampfe beteiligt haben. Es war ein heißer Kampf damals und trotzdem
die Schweizer in der Minderzahl waren, ist ihnen ein glänzender Sieg verliehen
worden. Woran lag das? Das lag daran, dass sie sich nicht auf ihre Schwerter und
Schilder, sondern auf die Gnade des Herrn allein verließen. Es ist bekannt, wie
damals die Frauen der wackeren Streiter während der ganzen Dauer der Schlacht
in heißem Flehen vor ihrem Gotte lagen Gewiss kannte auch das schweizerische
Volk schon damals den Talisman, den der Psalmist uns zeigt und der da lautet:
‚Diese mit Reitwagen und jene mit Rossen, wir aber mit dem Namen unseres
Gottes’. ‚Jene sinken und fallen, wir aber stehen und bleiben aufrecht.’
Und um was kämpften die damaligen Schweizer? Um die Freiheit! Sie wollten nicht
unterjocht sein und das Fehdegesetz anerkennen. Ja, die Freiheit, sie ist ein
kostbares Gut! Wenn man liest, wie in anderen Ländern unsere Brüder verfolgt
und misshandelt werden, ihr Vermögen, ja oft ihr Leben in Gefahr steht, so können
wir uns glücklich schätzen, dass wir in einem Lande leben, in dem man keinen
Unterschied der Konfessionen kennt. Hier kann ein Jude die höchsten
Ehrenstellen erreichen und ungestört und ungehindert seine Religionsgebräuche
üben. ‚In der Schweiz?’, höre ich den erstaunten Leser fragen, ‚in der
Schweiz, in der die Schechita (rituelle Schlachtung) durch
Volksabstimmung verboten worden ist? Und doch muss ich bei dem bleiben, was ich
gesagt habe. Wohl haben wir mit dem Schechitaverbot einen harten Kampf
durchzuführen gehabt, aber man bedenke, dass das Verbot nicht aus der Stimmung
des Volkes heraus, sondern nur durch agitatorisches Hetzen entstanden ist und
wir glauben bestimmt, dass die Zeit nicht mehr fern ist, in der dies Verbot
wieder aufgehoben werden wird. Auch bedenke man, dass in einer ganzen Reihe von
Kantonen nicht die geringste Spur von Rischus zu finden ist, wie dies ja
auch die Abstimmung über die Schechita seiner Zeit bewiesen hat. Auch
wir hier in Solothurn kennen keinen Antisemitismus, wofür wir dem Allgütigen
zu besonderem Danke verpflichtet sind.
Mit einer geistreichen Erklärung einer Bemerkung Raschi’s zum
Wochenabschnitte schloss die Festrede, die noch lange bei den Zuhörern im Gedächtnis
bleiben wird. Es waren auch viele Touristen und Touristinnen in der Synagoge
erschienen, die dem Festgottesdienste beizuwohnen sich veranlasst sahen. Auch
mit der sonstigen Tätigkeit unseres Herrn Rabbiners können wir in jeder
Beziehung zufrieden sein. Adolph
Finkelstein."
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Über 120 Jahre war die Synagoge Mittelpunkt des jüdischen
Lebens in Solothurn. 1986 wurde der Betsaal aufgehoben, da die Jüdische
Gemeinde Solothurn (JGS) damals das in ihrem Besitz befindliche Haus verkaufte.
Das komplette Inventar (Tische, Bänke, Toraschrank und Kultusgegenstände etc.)
wurde damals als Leibgabe dem Jüdischen Museum in Basel übergeben. Eine der
Torarollen wurde der Jüdischen Gemeinde Bern übergeben. Auch heute noch
(Stand: 2008) wird anlässlich spezieller Gelegenheiten aus dieser Torarolle
vorgelesen.
(Für die Angaben des letzten Abschnittes dankt der Webmaster dem derzeitigen
Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Solothurn, von dem auch die Fotos unten zur
Verfügung gestellt wurden)
Adresse/Standort der Synagoge: Oberer Winkel
3
Fotos
(Quelle: JGS Solothurn)
Der Betsaal der Gemeinde
Solothurn
(1862-1986) |
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Blick in den Betsaal von der
etwas erhöhten
Frauenempore aus gesehen |
Toraschrein mit Torarollen,
darüber Inschrift
"Erkenne, vor wem du stehst" und
Gebotstafeln. |
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"Wo in Solothurn einst gebetet wurde"
Beitrag von Peter Abelin im "JGB-Forum" (Herausgeber: Jüdische
Gemeinde Bern) Nr. 85, März 2009. S. 10-13.
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"Wo in Solothurn einst
gebetet wurde. Bis zum Jahr 1983 verfügte die Jüdische Gemeinde
Solothurn (JGS) am Oberen Winkel in Solothurn über ein eigenes Betlokal -
jetzt steht JGS-Präsident Robert Dreyfus dort vor einem vietnamesischen
Restaurant (Bild links). Die JGS ist eng mit der Jüdischen Gemeinde Bern
(JGB) verbunden, legt aber Wert auf ihre Eigenständigkeit. Geschichte,
Gegenwart und Zukunftsaussicht der kleinen Nachbarsgemeinde sind ein
Schwerpunkt in dieser Ausgabe..."
Zum Lesen des Beitrages - bitte oben jeweilige Seite anklicken. |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Germania Judaica II,2 S. 770-771; III,2 S. 1378-1379. |
| Karin Huser: Vieh- und Textilhändler an der
Aare - Geschichte der Juden im Kanton Solothurn vom Mittelalter bis heute.
Chronos-Verlag. Zürich 2007. 448 Seiten. (Reihe: Beiträge zur Geschichte
und Kultur der Juden in der Schweiz - Schriftenreihe des Schweizerischen
Israelitischen Gemeindebundes SIG). Preis: 48 SFr. bzw. 32 €. Link
zur Verlagsseite |
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