Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia
Judaica
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und
bestehende) Synagogen
Übersicht:
Jüdische Kulturdenkmale in der Region
Bestehende
jüdische Gemeinden in der Region
Jüdische
Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur
und Presseartikel
Adressliste
Digitale
Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
Zurück zur Übersicht "Synagogen in
Thüringen"
Zurück zur Übersicht "Jüdische
Friedhöfe in Thüringen"
Vacha (Wartburgkreis)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in
Vacha (interner Link)
Zur Geschichte des jüdischen Friedhofes
In einer Urkunde vom 23. Juni 1425 wird ein "Judenhauck" als
Grundstück genannt. Dabei könnte es sich um das Grundstück eines
mittelalterlichen Friedhofes gehandelt haben. Auch 1647 wird ein Feld am "Judenhauck"
genannt, das im Bereich des späteren jüdischen Friedhof lag. Dennoch gibt es sichere Hinweise auf die
Existenz eines jüdischen
Friedhofes erst aus dem 18. Jahrhundert. Der älteste erhaltene Grabstein ist
von 1718 für Isaak, Sohn des Jehuda Abraham. 1732 wird der Friedhof erstmals in
einer Urkunde genannt. 1771 wird ein Feldweg am "Judenkirchhof"
instandgesetzt. 1778 kaufte die jüdische Gemeinde zur Vergrößerung des
Friedhofes von der Stadt ein angrenzendes Grundstück. Um 1830 war der Friedhof
wiederum zu klein und wurde wiederum um ein angrenzendes Wiesenstück erweitert.
Der Friedhof wurde auch von den in Völkershausen und
Heringen (Werra) lebenden
jüdischen Familien genutzt, die sich an der Finanzierung beteiligten. Letztmals
wurde im Juni 1882 der Friedhof vergrößert.
Zu schweren Schändungen des
Friedhofes kam
es im Dezember 1929 und im Mai 1932. 1929 wurden durch Steinwürfe die
Schriftplatten der Grabsteine zerstört, 1932 wurde auf einem Grab ein totes Schwein gefunden.
Der Friedhof
ging in der NS-Zeit in den Besitz der Stadt über. Unmittelbar nach Kriegsende
wurde der Friedhof wieder hergerichtet, doch wurde er in den folgenden Jahren
erneut mehrmals geschändet.
Aus der Geschichte des
jüdischen Friedhofes
Schändung des Friedhofes (1929)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Dezember 1929:
"Fulda. In dem kleinen Rhönstädtchen Vacha wurde auf dem
Sammelfriedhof der umliegenden jüdischen Gemeinden eine Anzahl von
Grabsteinen durch Steinwürfe von außen stark beschädigt. Die Schriftplatten
wurden völlig zertrümmert, sodass der Friedhof einen traurigen Anblick
bietet." |
Schändung des Friedhofes (1932)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Juni 1932: "Weimar. Auf dem
jüdischen Friedhof in Vacha (Thüringen), der abseits der Stadt auf einer
Anhöhe liegt und der seit Jahrhundert außer von der Gemeinde Vacha auch
noch von den Gemeinden Völkershausen und
Heringen benutzt wird, wurden jüdische
Gräber in unerhörter Weise geschändet." |
Die Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt am südöstlichen Ortsausgang in Richtung Völkershausen,
links der Völkershäuser Straße auf einer kleinen Anhöhe. Der Friedhof ist
von einem Holzzaun umgeben. Er umfasst etwa 50 ar. Auf dem Friedhof stehen noch
64, zum größten Teil stark verwitterte Grabsteine. Die letzte Beisetzung fand
1934 statt (Meier Baumgardt, 1855-1934).
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 7.4.2009)
|
|
|
Blick auf Vacha von der
Anhöhe,
auf dem der Friedhof liegt |
Das Eingangstor |
Gedenkstein mit
Inschrift: "Zur Erinnerung
an die ehemalige jüdische Gemeinde der
Stadt Vacha und ihrer Opfer in der Zeit der
Verfolgung in
Deutschland" mit hebräischem
Bibelzitat aus Jesaja 57,2: "Er
gehet ein zum
Frieden, (wo) sie ruhen auf ihren Lagern, der
in seiner
Geradheit wandelt" mit
Widmungsinschrift: "Herr und Frau Louis
B. Schien
und Emilie, Nachkommen der Vachaer Familien
Schön, Gans und
Bachrach" |
|
|
|
|
|
|
|
Teilansichten des
Friedhofes (Blickrichtung Eingangstor) |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Grabstein links der Mitte für
stud.med. Gustav Nußbaum (1891-1911) |
|
|
|
|
|
|
|
Teilansichten
des Friedhofes |
|
|
|
|
|
|
Teilansicht |
Grabstein rechts
für Ferdinand Dörnberg
(1853-1927), links dahinter für
Malchen Katz
geb. Selig (1847-1927) |
|
|
|
|
|
|
|
|
Nebeneinander: zwei
verschiedene Herren mit Namen
"Salomon Katz" |
Grabstein für Kaufmann Jakob
Nussbaum,
Kultusvorsteher und Mitglied des
Gemeinderats und der
Handelskammer (gest. 1915) |
|
|
|
|
|
|
|
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und
Thüringen. Projektleitung: Kathrin Wolff. Gesamtredaktion: Cordula Führer.
Berlin 1992. S. 289-290. |
| Michael Brocke/Eckehart Ruthenberg/Kai
Uwe Schulenburg: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in
Ostdeutschland. Reihe: Veröffentlichungen aus dem Institut Kirche und
Judentum Bd. 22 Berlin 1994 S. 648-649. |
| Hans Nothnagel (Hg.): Juden in Südthüringen
- geschützt und gejagt. Bd. 5: Jüdische Gemeinden in der Vorderröhn. Suhl
1999 S. 206-242.
|
| Israel Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit
in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes
Mötsch. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen ( www.lzt.thueringen.de)
2007. Zum Download
der Dokumentation (interner Link). |
|
Gerhild
Elisabeth Birmann-Dähne: Jüdische Friedhöfe in der Rhön. Haus des
ewigen Lebens. 132 S. 166 Abb. ISBN 978-3-7319-0828-9. 19,95 €. Imhof-Verlag.
Fulda 2018.
Information auf Verlagsseite mit Bestellmöglichkeit. https://www.imhof-verlag.de/juedische-friedhoefe-in-der-rhoen.html
Das Buch ist ein Führer zu den interessantesten jüdischen Friedhöfen in der
Rhön, dokumentiert durch Bild und Text. Ausführlich behandelt sind die
Friedhöfe in Altengronau (Hessen), Aschenhausen (Thüringen), Barchfeld an
der Werra (Thüringen), Bauerbach (Thüringen), Berkach (Thüringen), Burghaun
(Hessen), Dreißigacker (Thüringen), Gehaus (Thüringen), Geisa (Thüringen),
Kleinbardorf (Bayern), Marisfeld (Thüringen), Mellrichstadt (Bayern),
Neustädtles (Bayern), Pfaffenhausen (Bayern), Schmalkalden (Thüringen),
Schwarza (Thüringen), Stadtlengsfeld (Thüringen), Suhl-Heinrichs
(Thüringen), Tann (Hessen), Unsleben (Bayern), Vacha (Thüringen),
Weimarschmieden (Bayern) und Weyhers (Hessen).
Presseartikel zur Buchvorstellung:
Artikel
in der "Fuldaer Zeitung" vom 3. November 2018 zu einer Ausstellung mit Fotos
von jüdischen Friedhöfen in der Rhön;
Artikel zur Vorstellung des Buches in "Fulda Aktuell" vom 29. Dezember 2018;
Artikel zur Buchvorstellung in der Zeitschrift "Marktkorb" vom 2. Januar
2019. |
vorheriger Friedhof zum ersten
Friedhof nächster Friedhof
|