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Friedhöfe im Kreis Waldeck-Frankenberg"
Waldeck (Stadt
Waldeck, Kreis Waldeck-Frankenberg)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Einwohner
In Waldeck gab es im 19./20. Jahrhundert keine
selbständige jüdische Gemeinde. Hier lebten zwei jüdische Familien Levy
/ Levi und Simon, die zur jüdischen Gemeinde in Sachsenhausen
gehörten. Möglicherweise hatten sie am Ort einen privaten Betraum. Nach den
Erinnerungen am Ort gab es ein rituelles Bad. Es lag unterhalb der Straße "Am alten Weinberg", doch sind
keine Reste mehr erhalten. Um 1900 lebten in Waldeck 10, 1905 noch acht
jüdische Personen; 1925 wohnten keine Juden mehr in Waldeck.
Die beiden Familien hatten sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in
Waldeck niedergelassen. Simon war arm und ernährte sich und seine Frau
mit kleinen Handelsgeschäften (Felle) und Gelegenheitsarbeiten (auch Schlachten
von Ziegenlämmern.). Das Ehepaar starb kinderlos vor 1900. Die Familie Levy
betrieb in Waldeck ein gutgehendes Geschäft (Lebensmittel- und Kolonialwaren,
Eisenwaren, Textilien) und betrieb daneben eine kleine Landwirtschaft. Die
Familie siedelte im Jahr 1912 nach Bad Wildungen über (acht Personen); Söhne
dieser Familie lebten später in den USA.
Zur Geschichte des Friedhofes
Von der Familie Levi wurde die Anlage eines Friedhofes veranlasst; der älteste Beigesetzte war
Samuel Levi (1740-1832). Insgesamt wurden auf dem Friedhof im Laufe der
Jahrzehnte 17 Beisetzungen vorgenommen (in der Dokumentation 1941/43 siehe unten
werden 17 Beigesetzte genannt, davon 9 ohne Stein, 6 mit Stein). Heute sind noch fünf Grabsteine
erhalten, alle von Angehörigen der Familie Levy / Levi, die in den Jahren zwischen
1890 und 1913 hier beigesetzt wurden. Die Friedhofsfläche umfasst 0,82 ar.
Der Schlüssel zum Friedhof ist bei der Stadtverwaltung erhältlich.
Kurzdokumentation des
Friedhofes 1941 / 43 |
1941/43 werden folgende Personen genannt, die auf dem Friedhof beigesetzt
wurden: Samuel Levi (ohne Stein nach Aufzeichnung) gestorben am 31. August
1832 im Alter von 92 Jahren, 11 Monaten; dessen Ehefrau (ohne Stein nach
mündlicher Überlieferung), Abraham Levi (ohne Stein nach mündlicher
Überlieferung); Frau Abraham Levi I geb. Schettmar (ohne Stein), Frau
Abraham Levi II geb. Lieberberg (ohne Stein); Eva Levi, Kind (ohne Stein),
geboren 9. Januar 1827; ein Sohn, geboren 1827, vor der Beschneidung
gestorben (ohne Stein); Sophie Levi (mit Stein), gestorben 17. Mai 1890;
Simon Levi (ohne Stein), geboren 19. April 1813; Sarah Levi (mit Stein),
gestorben 1902; Isak Levi (mit Stein), gestorben 3. Juli 1906; Levi Levi
(mit Stein), gestorben Oktober 1906; Röschen Levi (mit Stein), gestorben
17. Februar 1913; Jette Levi (mit Stein) geb. Feist; Feist Kornemann (?)
(ohne Stein) gestorben etwa 1860; Bine Feist (ohne Stein), Seim Feist
(ohne Stein). |
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt an der zum Ederstausee
hinabführenden Straße im Bereich der "Nußbaumkurve".
Link zu den Google-Maps
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Fotos
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Waldeck |
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs
(innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus
hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar:
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41
Zu Waldeck sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur
Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):
HHStAW 365,878 Gräberverzeichnis des jüdischen Friedhofs
in Waldeck (Schloss Waldeck), aufgenommen um 1941 durch Salomon Levi,
ehemals aus Waldeck, und zusammengestellt im Mai 1943 durch Hans Oppenheim
aus Kassel; Laufzeit 1813 - 1913; enthält u.a. den Verweis auf 17
Verstorbene, darunter 6 mit Grabstein, darin auch ein Hinweis auf den
Verlust der Synagogenbücher aus Waldeck https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v5319782
HHStAW 365,877 Trauregister der Juden von Waldeck 1859 -
1875 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3031410
das Trauregister ist ohne Inhalt: vermeldet wird jährlich, dass keine
israelitische Trauung stattgefunden hat.
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Literatur:
| Arnsberg II,335. |
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