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Friedhöfe in Thüringen"
Weimar (Kreisstadt,
Thüringen)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur jüdischen
Geschichte in Weimar (interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof wurde 1774 auf Veranlassung des
Hofjuden Jacob Elkan angelegt. 1775 wurde er erstmals mit einem
verstorbenen "Töchterlein" des Jacob Elkan belegt. 1805 wurde Jacob Elkan beigesetzt.
1808
wurde die Friedhofsfläche durch Gabriel Ulmann (1743-1816) um ein weiteres
Grundstück erweitert. Nach der letzten Beisetzung von Caroline Elkan 1890,
deren Erben nach England verzogen, verfiel der Friedhof. Bereits Anfang der
1930er-Jahre lagen die Grabsteine - teilweise zerschlagen - am Boden.
Außer den Familien Elkan, Ulmann, Löser, Callmann und Lichtenstein wurden die im 19./20. Jahrhundert verstorbenen
jüdischen Einwohner Weimars auf verschiedenen anderen jüdischen Friedhöfen
Thüringens beerdigt, teilweise an den Herkunftsorten der jüdischen Einwohner,
teilweise in Erfurt oder auf dem allgemeinen
Hauptfriedhof in Weimar (Berkaer Straße). Hier befindet sich u.a. das unter
Denkmalschutz stehende Grab des jüdischen Hofkapellmeisters Eduard
Lassen.
Der Friedhof an der Leibnizallee ging in nichtjüdischen Besitz über und
wurde bis Anfang der 1980er-Jahre als Obstgarten genutzt. Einige unter der Erde
verborgene Grabsteine blieben erhalten, die anderen Grabsteine wurden zerstört.
Auf Grund des Engagements der Weimarer Historikerin Eva Schmidt kam es um 1980
zur Rettung der noch erhaltenen Grabsteine und Grabsteinfragmente. 1983 wurde der Friedhof als Mahnmal und Gedenkstätte wieder hergerichtet und am
20. November 1983 neu eingeweiht.
Das Friedhofsgrundstück auf der Flur 38 (Flurstück 244) umfasste ursprünglich 9,26 ar, geblieben ist nur eine
kleine Fläche von 2,35 ar. Nach Beschreibung von Schwierz (s. Lit.) aus den
1980er-Jahren ist der Friedhof "umgeben
... rechts des Eingangs mit einem Lattenzaun, gegenüber dem Eingang mit einem
Maschendrahtzaun (erlaubt den Blick auf den früheren Teil des Friedhofes), auf
der rechten Friedhofsseite mit der Original-Steinmauer, auf der linken mit einer
Garagenmauer; Teil der Ostmauer erhalten; zwei Torpfosten mit originalem
schmiedeeisernem Tor als Eingang zum Friedhof
vorhanden".
1983 wurde eine Holztafel neben dem wieder aufgefundenen
schmiedeeisernen Eingangstor angebracht mit der Inschrift:
"Begräbnisplatz seit 1775. Wiedererrichtung und übergeben am 45.
Jahrestag der faschistischen Pogromnacht, dem Beginn des Leidensweges
unzähliger jüdischer Mitbürger".
Die Holztafel wurde vor einigen Jahren ersetzt durch eine neue Tafel mit
der Inschrift:
"Jüdischer Friedhof - Gedenkstätte. Begräbnisplatz der einstigen
jüdischen Gemeinde seit 1775.
1983 wiederrichtet. Im Gedenken an die Pogromnacht des 9. November 1938.
Jüdische Landesgemeinde Thüringen - Stadt Weimar."
Auf den städtischen Friedhof wurden nach Kriegsende auch einige der noch in
Weimar gestorbenen ehemaligen KZ-Häftlinge aus Buchenwald beigesetzt, darunter
der jüdische Häftling Josef Cygler (gest. 1.8.1945 im städtischen Krankenhaus
Weimar; Grab in der Mitte des Gräberfeldes Abt. 14 Süd).
Lage des Friedhofes
An der
Leibnizallee / Ecke Musäusstraße
Plan
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Lage des jüdischen Friedhofes
in Weimar auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken und unter
"Behörden und öffentl. Einrichtungen" weiterklicken zu
"Friedhof, jüd." |
Link zu den Google-Maps
(der Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 24.8.2010; Weitere Fotos siehe
Fotoseite von Stefan Haas
https://www.blitzlichtkabinett.de/friedhöfe/friedhöfe-in-thüringen/)
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Blick auf den Friedhof |
Das Eingangstor |
Die Hinweistafel |
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Blick über den Friedhof mit
den
erhaltenen Grabsteinen; in der
Mitte der
Grabstein für Julius Elkan |
Grabstein für
"Meir ben
Jaakow"
(nur hebräisch beschriftet; Symbol der
Krone [des guten
Namens]) |
"Hier ruhet August Callmann..."
(1806-1869) |
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Fotos oben in
hoher Auflösung |
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Kaum lesbar: "Hier ruht
in Gott
Lewi Lichtenstein..." (?) |
Gedenkstein:
"Den Lebenden zur Mahnung. Zum Gedenken
an die jüdischen Opfer des
Faschismus 1933-1945.
20. Nov. 1983 - 14. Kislew 5744" |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Eva Schmidt: Jüdische Familien im Weimar der
Klassik und Nachklassik und ihr Friedhof. In: Weimarer Schriften Heft 8/1984
und Heft 48/1993. |
| Israel Schwierz: Zeugnisse jüdischer Vergangenheit
in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes
Mötsch. Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen ( www.lzt.thueringen.de)
2007. Zum Download
der Dokumentation (interner Link). Zu Weimar S. 264-269. |
| Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und
Thüringen. Berlin 1992. S. 290-291. |
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