Der Friedhof wurde vermutlich bereits im 15.
Jahrhundert angelegt. Die ältesten erhaltenen Grabsteine stammen aus dem
Jahr 1559. Mit Isaïe Schwartz (1876-1952) und Ernest
Guggenheim (1916-1977) sind auf dem Friedhof zwei Oberrabbiner beigesetzt.
Bekannt sind auch Grabsteine der Familie des ehemaligen Premiers Michel Debré.
Dessen Sohn, Jean-Louis Debré, war von 2002 bis 2007 Präsident der französischen
Nationalversammlung und danach bis 2016 Präsident des französischen
Verfassungsgerichts.
In der Zeit des Besetzung durch die Deutschen im
2. Weltkrieg wurde der Friedhof teilweise verwüstet. Zahlreiche vor allem
der ältesten Grabsteine wurden zertrümmert und für den Straßenbau verwendet,
andere wurden von Deutschen als Panzersperren eingesetzt.
Zu einer schweren Friedhofschändung kam es im Dezember 2019, als 106 -
und damit etwa ein Drittel - der Grabsteine mit schwarzen Hakenkreuzen
beschmiert wurden (siehe Presseartikel unten). .
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt an der Rue Westerend; vom Ort aus führt die "Rue des Juifs"
("Juddegass") zum Friedhof, der zwischen der Stadtmauer und Streuobstwiesen
liegt.
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Artikel
in der "tagesschau.de" vom 3. Dezember 2019:
"Antisemitismus in Frankreich Jüdische Friedhöfe im Elsass
geschändet Erneut sind Gräber auf jüdischen Friedhöfen mit Hakenkreuzen bemalt
worden. Tatort sind zwei Gemeinden im Elsass unweit der Grenze zu
Deutschland. Die Politik verurteilte die Taten.
Im Elsass haben Unbekannte 107 Gräber auf einem jüdischen Friedhof
geschändet. Nach Polizeiangaben wurden antisemitische Inschriften gefunden.
Der Friedhof liegt in Westhoffen, etwa 25 Kilometer von Straßburg entfernt.
Auch auf einem Friedhof in der Gemeinde Schaffhouse-sur-Zorn seien
antisemitische Inschriften entdeckt worden. Wie viele Gräber dort betroffen
sind, war aber noch unklar. Frankreichs Innenminister Christophe Castaner
bezeichnete die Taten als abscheulich. Sie beleidigten die Werte der
französischen Republik. Der Präfekt der Region Grand Est an der Grenze zu
Deutschland, Jean-Luc Marx, verurteilte die Schändung der Gräber. Er sagte,
die feigen Handlungen des Hasses dürften das Zusammenleben in der
Gesellschaft nicht in Frage stellen. Die Zahl antisemitischer Vorfälle ist
in Frankreich deutlich gestiegen. Immer mehr antisemitische Vorfälle in Frankreich. Seit Jahresbeginn
hat es im Elsass bereits mehrere Fälle von Grabschändungen auf jüdischen
Friedhöfen gegeben. Im Februar wurden in
Quatzenheim Grabsteine mit Hakenkreuzen beschmiert. Im März wurde das
Eingangsportal und eine Seitenwand einer ehemaligen Synagoge in
Mommenheim ebenfalls mit Hakenkreuzen
bemalt. Insgesamt war die Zahl antisemitischer Übergriffe in Frankreich im
vergangenen Jahr um 74 Prozent gestiegen. Präsident Emmanuel Macron kündigte
ein härteres Vorgehen gegen die Täter an. Israels Regierung äußerte sich
sehr besorgt. "
Link zum Artikel