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Wölfersheim (Wetteraukreis)
Jüdische Friedhöfe
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Wölfersheim (interner
Link)
Zur Geschichte der Friedhöfe
Die erste Beisetzung eines Wölfersheimer Juden namens Joseph ist aus dem Jahr
1661 überliefert. Damals lag ein erster Friedhof der Gemeinde vor der alten Pforte, wo später die
Synagoge erbaut wurde. Auch die Frau von Joseph namens Vogel wurde hier
beigesetzt. Von diesem ersten Friedhof ist nichts mehr erhalten.
Ein neuerer Friedhof wurde wohl Anfang des 18. Jahrhunderts angelegt. Der älteste
Grabstein lautet: "Herr Salomon (?), Sohn des Löser (?), gestorben am 21. April
1711 oder am 8. Mai 1731". 1819 erwarb die jüdische Gemeinde das Friedhofsgrundstück für
28 Gulden. Die letzte Beisetzung fand 1922 statt (Jettchen Rossmann, 1857-1922). Auf den Grabsteinen finden sich die Namen der ehemals
ortsansässigen jüdischen Familien Rossmannn, Sonneborn, Simon, Isenburger und
Wetterhahn. Der Friedhof wurde zeitweise auch von den in
Melbach und Obbornhofen wohnenden jüdischen Familien benutzt (belegt für 1799 und 1849).
Der 36 erhaltenen Grabsteine und -male stehen auf einer Wiesenfläche sind eingefasst
von einer Mauer beziehungsweise einem Zaun. Der Friedhof besteht aus zwei
Grundstücken, das größere umfasst eine Fläche von 15,61 ar, das zweite 2,04 ar
(die beiden Grundstücke sind auf den Google-Maps zu erkennen).
Hinweis: Nach dem Verzeichnis der
durch die "Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen"
bearbeiteten hessischen Friedhöfe ergibt sich für den Friedhof in
Wölfersheim die Zahl von 36 vorhandenen
Grabsteinen aus der festgestellten Belegzeit
von 1729 bis 1922. Siehe landesgeschichtliches
Informationssystem Hessen - Kommission für die Geschichte der Juden
in Hessen und Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde in
Marburg: Dokumentation
der jüdischen Friedhöfe in Hessen - Online zugänglich |
Lage des Friedhofes
An der Hauptstraße 4-6
Link zu den Google-Maps
(der Pfeil weist auf die Lage des Friedhofes hin)
Fotos
Quelle der Fotos: Pressemitteilungen der Singbergschule
Wölfersheim zu den Schulprojekten
Fotos aller Grabsteine finden sich in der Dokumentation von LAGIS (siehe Link
oben)
Schulprojekt der
Singbergschule 2022 |
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Die Gruppe der
Singbergschule mit Schulleiter Olaf Bogusch und dem stellvertretenden
Schulleiter Thorsten Rohde sowie (von links) Prof. Dr. Werner, Christoph
Schindler und Herbert Mayer. |
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Schulprojekt
der Singbergschule 2024 |
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Auf dem Friedhof
beim unten beschriebenen Projekt der Singbergschule Wölfersheim im Juni
2024: von l. n. r.: Bürgermeister Eike See, Christoph Schindler (Steinmetz),
Prof. Dr. Werner (Landesverband der jüdischen Gemeinden in Hessen, LDJGH),
Julian Schönhals, Katrin Feld (HKM), Daniel Neumann (Vors. LVDJGH), Thorsten
Rohde und Schülerinnen und Schüler der Singbergschule. |
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Fotos aus
Wikipedia-Artikel
zum jüdischen Friedhof Wölfersheim |
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Einzelne Presseberichte zum Friedhof
April 2022:
Projekt der Singbergschule zum
jüdischen Friedhof |
Pressemitteilung der Singbergschule vom
April 2022: "Geschichte und Verantwortung - Der jüdische Friedhof von
Wölfersheim.
Der jüdische Friedhof liegt unscheinbar in geringer Entfernung der
Singbergschule Wölfersheim. Nach einem Besuch vor Ort, beschloss Thorsten
Rohde, Lehrer und stellvertretender Schulleiter der Singbergschule, den
Friedhof und seine Geschichte genauer kennenzulernen. Gemeinsam mit Prof.
Dr. Werner vom Landesverband der jüdischen Gemeinden in Hessen wurde die
Idee geboren, den Friedhof mit Schülerinnen und Schülern zu besuchen, um
aktive Erinnerungsarbeit zu leisten. So machte sich eine Gruppe angehender
Abiturienten auf den Weg, um den Friedhof, seine Geschichte sowie die damit
verbundene Geschichte Wölfersheims kennenzulernen.
'Die Pflege des Friedhofs zeigt eindrücklich die Verbundenheit der Stadt mit
der jüdischen Geschichte und der Geschichte der Juden in Wölfersheim',
stellte Prof. Dr. Werner vor Ort fest.
Steinmetz und Bildhauer Christoph Schindler begutachtete die Grabsteine, die
überwiegend aus weichem Sandstein beschaffen sind und informierte über
einige Details. Herbert Mayer, Heimatforscher aus Wölfersheim, führte die
Gäste über das Areal des Friedhofes und wusste die Geschichte zu zahlreichen
Grabsteinen und zum Friedhof zu berichten.
Schulleiter Olaf Bogusch freut sich sehr, dass die Schülerinnen und Schüler
Interesse zeigten. Er begleitete die Gruppe und rief die Schülerinnen und
Schüler dazu auf, sich auch weiterhin mit der deutsch-jüdischen Geschichte
auseinanderzusetzen. Eine verstärkte Einbindung des Friedhofes in die Arbeit
der Schule ist angedacht."
Link zum Bericht
in der Website der Singbergschule
Artikel in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 22. April 2022
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Juni 2024:
Schuljahresprojekt zum jüdischen
Friedhof Wölfersheim über dessen Artenvielfalt von Moosen und Flechten
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Artikel/Pressemitteilung der
Singbergschule in der "Frankfurter Neuen Presse" vom 28. Juni 2024: "Schuljahresprojekt:
Kulturelles Erbe schützen
Wölfersheim (pm). 'Danke für euer Engagement', sagte Daniel Neumann,
Landesvorsitzender der jüdischen Gemeinden in Hessen, zu den Schülerinnen
und Schülern der Oberstufe der Singbergschule. Diese hatten in einem
Schuljahresprojekt zu schädlichen Umwelteinflüssen auf das Kulturerbe
gemeinsam mit Frau Dr. Killmann aus Koblenz, Lehrer Julian Schönhals und dem
stellvertretenden Schulleiter Thorsten Rohde eine Studie durchgeführt. Sie
erforschten die Artenvielfalt von Moosen und Flechten auf dem jüdischen
Friedhof Wölfersheim. Unter die Lupe nahmen sie dabei die erhaltenen
Grabmale. Einige Schüler stellten nun bei einer Abschlussveranstaltung den
Forschungsbericht vor. Sie berichteten auch, wie sie sich in den vergangenen
Monaten mit der christlich-jüdisch-deutschen Geschichte, die der Friedhof
erzählt, beschäftigt haben. Herbert Mayer, der der Schülergruppe im
vergangenen Sommer den Friedhof erstmals gezeigt hatte, sowie Dr. Götz
Hartmann, der für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge beteiligt war,
wurden von den Schülerinnen und Schülern in ihrem Abschlussbericht dankend
erwähnt. Mit ihrem Forschungsprojekt nimmt die Singbergschule an 'denkmal
aktiv - Kulturerbe macht Schule', dem Schulprogramm der Deutschen Stiftung
Denkmalschutz, teil. Zudem ist es Teil der Bemühungen der Singbergschule,
das Bewusstsein für den Schutz und den Erhalt des kulturellen Erbes zu
stärken. 'Mit der Teilnahme an ›denkmal aktiv‹ und durch die enge
Zusammenarbeit mit Fachleuten wird das Interesse der Schülerinnen und
Schüler für Wert und Bedeutung des jüdischen Friedhofs und an der
Denkmalpflege geweckt', schreibt die Schule in ihrer Pressemitteilung".
Link zum Artikel
Link zum
Bericht über das Projekt in der Website der Singbergschule
Projektbeschreibung (pdf-Datei) |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Literatur: Arnsberg II,412-413 |
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