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Dienstag, 30. Oktober 2018

Chawwerusch Theater zu Gast im niederbayerischen Kloster Mallersdorf

Das Theaterstück "Wer die Wahrheit tut" verdeutlicht, wie Bischof Nikolaus Weis (dargestellt von Ben Hergl, mitte) in Begegnungen mit Pfarrer Franz Tafel (Thomas Kölsch, rechts) und dem caritativ engagierten Pfarrer Paul Josef Nardini (Stephan Wriecz, links) in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts um eine Antwort auf die aufkommende soziale Frage ringt. 

Wirken des Ordensgründers Paul Josef Nardini dargestellt – Aufführung war ein Geschenk des Bistums Speyer anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Neugründung des Bistums

Mallersdorf. Das Chawwerusch-Theater aus Herxheim gastierte mit dem Stück „Wer die Wahrheit tut – Scheidewege des neuen Bistums“ im niederbayerischen Kloster Mallersdorf, dem Mutterhaus der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie, auch „Mallersdorfer Schwestern“ genannt. Der Orden wurde 1855 vom Seligen Paul Josef Nardini gegründet, der in dem Theaterstück eine der zentralen Figuren darstellt. So lag es nahe, das Theaterstück auch an der heutigen Wirkungsstätte des Ordens zu zeigen. Die zwei Aufführungen waren ein Geschenk des Bistums Speyer an den Orden.

Am Freitagvormittag verfolgten rund 350 Schülerinnen und das Lehrerkollegium der Nardini-Realschule das Geschehen auf der Bühne. Sie erlebten mit, wie der damalige Bischof Nikolaus Weis (dargestellt von Ben Hergl) in Begegnungen mit Pfarrer Franz Tafel (Thomas Kölsch) und dem caritativ engagierten Pfarrer Paul Josef Nardini (Stephan Wriecz) um eine Antwort auf die aufkommende soziale Frage ringt. Die Figuren verkörpern dabei unterschiedliche Visionen von einem christlichen Leben und der richtigen Gesellschaftsordnung. Mit ihren Widersprüchlichkeiten, ihrem beharrlichen Verfolgen von Zielen und ihrer Komik schufen sie einen direkten Zugang zur Vergangenheit. Die Schülerinnen tauchten konzentriert in die Handlung ein. Schuldirektor Thomas Dambacher dankte dem Bistum Speyer, vertreten durch Kanzleidirektor Wolfgang Jochim, und der Ordensleitung für die Ermöglichung der Schulaufführung.

Am Samstagnachmittag folgte eine zweite Aufführung des Theaterstücks für die Ordensschwestern, die – ebenso wie die Schulaufführung – in der Paul-Josef-Nardini-Halle stattfand. Die rund 200 Schwestern wurden von Kanzleidirektor Wolfgang Jochim begrüßt und waren begeistert von der Aufführung, die sie mit den Lebens- und Zeitumständen ihres Ordensgründers Paul Josef Nardini in unmittelbaren Kontakt brachte. Nach der Aufführung drückte Generaloberin Schwester Jakobe den Dank des Ordens an die Speyerer Bistumsleitung aus, insbesondere an den damaligen Generalvikar und jetzigen Würzburger Bischof Dr. Franz Jung, auf dessen Initiative die Aufführung in Mallersdorf zustande kam. Worte des Dankes richtete sie auch an das Ensemble des Chawwerusch Theaters für „die hervorragende Darbietung“. Alle Schauspieler erhielten als Dank ein Exemplar der von Schwester Radegund Bauer verfassten Biographie des Seligen Paul Josef Nardini.

Insgesamt drei Tage konnte die Mitglieder des Theaterensembles und Kanzleidirektor Wolfgang Jochim die herzliche Gastfreundschaft der Ordensschwestern erfahren. Zu dem Aufenthalt gehörte auch eine Führung durch das Kloster, bei der Schwester Cäcilie der Gruppe die wechselhafte Geschichte des Klosters Mallersdorf erläuterte.

Letzte Aufführung:

Die letzte Aufführung des Theaterstücks „Wer die Wahrheit tut“, die sogenannte „Dernière“, findet am Sonntag, den 9. Dezember 2018, um 17 Uhr im Theatersaal des Chawwerusch Theaters in Herxheim statt.

Weitere Informationen:

www.chawwerusch.de