Demokratiefeindlichen Strömungen auf der Spur
Studientag der Gruppe „Frauen wagen Frieden“
Gerechtigkeit, Gleichwertigkeit und Gleichwürdigkeit aller Menschen, egal, welchen Geschlechts oder welcher Hautfarbe, egal ob gesund oder behindert. Das macht in den Augen von Claudia Kettering Demokratie aus. Die Referentin in der Evangelischen Frauenarbeit eröffnete mit einer kurzen Andacht, in der der Segensauftrag, ein in der Bibel zu findender urdemokratischer Auftrag im Mittelpunkt stand, die ökumenische Veranstaltung „Demokratie in Gefahr?!“. Dazu hatte die Gruppe „Frauen wagen Frieden“ in das Martin-Butzer-Haus in Bad Dürkheim eingeladen. Knapp 50 Frauen und Männer waren gekommen.
Eine weitere Definition von Demokratie stellte Uwe Albrecht, Referent beim Alfred-Bender-Zentrum, St. Wendel vor. Er verdeutlichte, dass Demokratie etwas Großes ist, auf jeden Fall mehr, als alle vier Jahre wählen zu gehen. Das Demokratieprinzip, erläuterte er, fuße auf der Anerkennung von Wahlen und Mehrheitsentscheidungen bei gleichzeitigem Minderheitenschutz. Die Grundlage dafür bildet der Artikel 1 des Grundgesetzes, nach dem die Würde des Menschen unantastbar ist. „Und die Menschenwürde gehört zur DNA unseres Landes.“ Sie werde dann verletzt, wenn einer den anderen beschäme.
Der Referent konstatierte, dass Demokratie funktioniert, wenn gute Kommunikation gelingt, wenn Menschen eingebunden und nach ihren Bedürfnissen befragt werden. Mitbestimmung zulassen, Entscheidungskompetenz akzeptieren, Entscheidungsmacht übertragen - das sind wesentliche Faktoren der Demokratie, die bereits in der Schule eingeübt werden können. „Demokratie ist tatsächlich anstrengend und aufwendig.“
Obwohl Demokratie zu den besten Regierungsformen zählt, ist sie auch hierzulande nicht mehr sicher. Mehrheitsentscheidungen, bekräftigte Albrecht, werden immer weniger anerkannt, Kompromisse lassen sich kaum noch schließen. Dafür verbreiten sich demokratiefeindliche Einstellungen. Gerade vom rechten Rand gehe eine zunehmende Bedrohung aus. Worin liegt diese begründet? Die rechte Ideologie strebt ein homogenes Volk an mit einheitlicher Abstammung, Herkunft und Kultur. „Kulturen dürfen sich nicht vermischen“, lautet deren Devise. Ansonsten komme es zu Konflikten.
Rechtspopulisten und - in gesteigerter Form - die Rechtsextremisten arbeiten mit Feindbildern: „Wir gegen die – Muslime, Juden, Migranten“; seit der Pandemie zählen auch Wissenschaftler und Journalisten dazu. Die liberale Gesellschaft ist ihnen ein Dorn im Auge. Der Referent stellte klar, dass nicht nur die rechten Parteien, die übrigens selbst recht unterschiedliche Denkansätze vertreten, dieses Gedankengut pflegten und verbreiteten. Nein, auch Burschenschaften, ein Teil der Querdenker, Verlage, Reichsbürger, die Pius-Brüder, Think Tanks, Kampfsportgruppen, Vereinigungen oder Medien.
Vom Rechtsextremismus ist der Weg nicht allzu weit zum rechtsextremen Terror. Darunter fielen Verschwörungstheorien wie die vom „Großen Austausch“ oder der „Großen Transformation“, führte Albrecht aus. Sie besagen, dass die Eliten schalten und walten werden, wenn das Ziel erreicht ist. Die Eliten wiederum sind vor allem die Juden, „die Wurzel allen Übels“. Gern würden Untergangsszenarien gemalt: In Verantwortung ist die aktuelle Politik, die als Feind des Volkes gesehen wird. Dagegen wehren sich die „Guten“; das sind die Rechten, die sich, so sagen sie, auf der Seite der sogenannten kleinen Leute stehen. Die AfD und ähnliche Parteien oder Gruppierungen, unterstrich der Referent, arbeiteten nicht mit Logik, sondern mit Emotionen. Sie verstünden es perfekt, die Menschen anzusprechen.
In Gruppen erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mögliche Gegenmaßnahmen: Kindern demokratisches Verhalten beibringen. Dieser Schritt erfordert, Erzieherinnen, Lehrkräfte und Sozialarbeiter vorzubereiten und zu sensibilisieren. Mahnwachen organisieren, an Demos teilnehmen, Online-Petitionen weiterleiten, Leserbriefe schreiben, Arbeitsgruppen oder Gremien, die sich für Demokratie und Freiheit einsetzen, unterstützen oder gründen. Weiter ist es wichtig, Stammtischparolen entgegenzutreten und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen.
Rechtsextreme Parteien und Gruppierungen unterminieren nicht nur die Demokratie generell. Sie kämpfen gegen Liberalisierung und Emanzipation und für die Beibehaltung des Patriarchats. Unter dem Motto „Antifeministische Strömungen und das alltägliche Unrecht gegen Frauen“ zeigten Annette Heinemeyer, Gleichstellungsbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz, und Torsten Wilhelm, Geschäftsführer von Pro Familia, Kaiserslautern, deren Strategien auf.
„Feminismus geht alle an – alle, die gleiche Rechte, gleiche Freiheit haben wollen, unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität, Aussehen, Herkunft und Fähigkeiten.“ Und „Feminismus ist der strukturelle Gegenentwurf zum Patriarchat.“ Anhand der Zitate von Margarete Stokowski und Kristina Lunz erklärte Heinemeyer, Feminismus. Auch wenn das Streben nach Gleichberechtigung schon viele Früchte gezeitigt hat, wusste die Referentin noch viele Formen „alltäglichen Unrechts gegen Frauen“ zu benenn: So glaubt die Hälfte der Weltbevölkerung, dass Männer die besseren politischen Führer sind, mehr als ein Viertel findet es in Ordnung, wenn ein Mann seine Frau schlägt. Haarschnitte oder manche Produkte für Frauen sind teurer als die für Männer.
Antifeministische Bewegungen kommen massiv daher: Ihnen eigen ist Misogynie und Queerfeindlichkeit, sie sind gegen die sexuelle Selbstbestimmung, vertreten Familismus und Allmachtsvorstellungen. Die geschlechtliche Ordnung ist das Patriarchat, wie die Referentin anhand des Antifeminismus-Baums von Rebekka Blum darlegte. Konkret äußert sich der Antifeminismus in Falschinformationen, Herabwürdigungen, Forderung nach Abschaffung von Gleichstellungsstellen und Genderforschung sowie Verschwörungstheorien.
Von einer „Agenda Europe“, die die angebliche „natürliche Ordnung wiederherstellen“ will, berichtete Torsten Wilhelm. Ziele der religiösen und rechten Extremisten sind, das Gesetz von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften aufzuheben, den Verkauf von Empfängnisverhütungsmitteln und künstliche Befruchtung zu verbieten, die EU-Rechtsvorschriften zur Gleichbehandlung abzuschaffen.
Mit verschiedenen Strategien könnte gegen diese antifeministischen Haltungen vorgegangen werden, wussten Wilhelm und Heinemeyer. Einen Schwerpunkt sahen sie in der Bildungs- und der sozialen Arbeit, im politischen Engagement, im Stärken von Gleichstellungsarbeit, im Vermitteln von Medienkompetenz oder im Nutzen von Meldestellen. Wichtig ist in ihren Augen, dass sich jede und jeder informiert, vernetzt und widerspricht, wo angebracht.
Mit einem Segensgebet beendete Regina Wilhelm, Referentin im Fachbereich Arbeitswelt im Bistum Speyer, den Tag. Für Begrüßung und Moderation zeichnete Bärbel Schäfer, Sprecherin der Gruppe Frauen wagen Frieden“, verantwortlich.
(RWI)
Konflikte überwinden
Arbeitswelt gestaltet Workshop für die Landjugend RLP
Konflikte erkennen, aufarbeiten, lösen. Mit diesen Fragen beschäftigten sich zehn junge Erwachsene, Mitglieder von verschiedenen Landjugend-Gruppen. Sie nahmen teil am Workshop Kommunikation/Konflikte, den Andreas Welte und Regina Wilhelm, Referenten im Fachbereich Arbeitswelt, leiteten. Dieser Workshop war ein Bestandteil des zweitägigen Weiterbildungswochendes, zu dem die Landjugend Rheinhessen-Pfalz in die Jugendherberge in Worms eingeladen hatte. Insgesamt 40 junge Männer und Frauen aus dem Süden und Westen der Pfalz sowie Rheinhessen hatten sich angemeldet.
Eine praktische Übung eröffnete den Workshop. Zunächst sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam einen Turm aus Bauklötzen errichten. Alle hielten je zwei Schnüre, die zusammenliefen. Am Ende war ein Haken, mit dessen Hilfe der Bauklotz aufgegriffen und platziert werden konnte. Nur dank Absprachen, dank des Miteinanders konnte die Aufgabe gelöst werden, hielten die Turmbauerinnen und Turmbauer fest. Es wäre jedoch hilfreich gewesen, meinte eine Frau, wenn eine Person die Führung übernommen hätte.
Absprachen treffen und einhalten, einander zuhören – das sind auch zentrale Elemente im Konfliktmanagement. Wie entstehen Konflikte überhaupt? Andreas Welte verdeutlichte, dass sie aufkeimen, wenn sich eine Person in ihrem Denken, Fühlen oder Handeln bedroht fühlt. Gleiches gilt, wenn sie glaubt, nicht wahrgenommen oder wertgeschätzt zu werden. Welte empfahl, in sich andeutenden Konfliktsituationen unbedingt eigene Bedürfnisse anzusprechen, und zwar in Form von Ich-Botschaften.
Entzündet sich ein Konflikt, weil unterschiedliche Ansichten über einen bestimmten Sachverhalt herrschen, sollten die betroffenen Parteien das Gespräch suchen. Dieses sollte „sachlich und keinesfalls emotional geführt werden“, ergänzte ein Teilnehmer. Auch riet er, auf Augenhöhe zu kommunizieren und mit einer positiven inneren Haltung zu starten. Keinesfalls dürfe eine Partei eine „von-oben-herab-Position“ einnehmen. Ausreden lassen, zuhören, nicht ins Wort fallen, die Aussagen des anderen nicht be- oder abwerten oder sofort in einen Diskussionsmodus verfallen, nannte der Referent als weitere bedeutende Punkte.
Gemeinsam sollten die Parteien Lösungswege erarbeiten, mit denen alle leben könnten, betonte Welte. Am Ende sollten sich alle Beteiligten auf einen verständigen, der zunächst für einen bestimmten Zeitraum umgesetzt wird. Nach einem bestimmten Zeitraum sei ein weiteres Treffen anzuberaumen, bei dem es gilt, die Entscheidung zu überprüfen. „Stellt sich heraus, dass sie für einige doch nicht tragbar ist, muss der Prozess nochmals aufgerollt werden.“
Begonnen hatte der Vormittag mit einer Meditation. Ein Segensgebet zum Neuen Jahr sprach im Rahmen einer kleinen Andacht Regina Wilhelm. Andreas Welte ergänzte, dass alle, die sich hier engagieren, „ein Segen für andere sind“, dass die Treffpunkte mit Kindern Jugendlichen „zu wahren Segensorten werden“.
(RWi)
Rente reicht nicht
Frauen besonders betroffen
Armut im Alter. Es ist gut und wichtig, dass immer wieder auf dieses Faktum hingewiesen. Denn es ist beschämend für ein reiches Land, dass ältere Menschen nicht genug zum Leben haben, dass viele sogar Pfandflaschen sammeln müssen, um über die Runden zu kommen.
Neue Fakten hat jetzt die Saarbrücker Zeitung zur Altersarmut dargelegt. Zu lesen ist dort, dass als arm gilt, wer 1000 Euro und weniger Rente im Monat bezieht. Im Saarland liegt der Anteil der Senioren, die diese geringe Rente beziehen, höher als im Rest Deutschlands. Offiziell: Die Armutsgefährdungsquote liegt bundeweit bei 17,5%, im Saarland bei 20,6%. Als Grund wird zum einen genannt, dass viele Saarländerinnen und Saarländer im Niedriglohnsektor arbeiten. Dazu gehören Handel oder Gastgewerbe. Zum anderen liegen Gehälter und Löhne auch in anderen Bereichen unter dem Bundesdurchschnitt. Und: Wer wenig verdient, erhält im Alter eine geringe Rente.
Nicht neu: Besonders von der Altersarmut betroffen sind Frauen. Auch hier belegt das Saarland mit 24,3% einen negativen Spitzenplatz. Bundesweit wird die Quote mit 19,4% angegeben. Begründet wird diese hohe Quote mit den lange vorherrschenden familiären Strukturen: Die Männer arbeiteten im Bergbau oder in den Hütten, die Frauen blieben zu Hause, sorgten sich um die Kinder. Und wenn sie arbeiteten, dann meist in Teilzeit oder als geringfügig Beschäftigte.
Geringe Einnahmen stehen hohen Ausgaben gegenüber. Zahlreiche Rentner leben in Eigenheimen. Die alten und sehr alten Häuser haben oft einen enormen Sanierungsbedarf. Und sie sind meist nicht barrierefrei. Hinzu kommen die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten, vor allem die Preise für Nahrungsmittel. Der Weg zur Tafel ist für die Senioren offen. Doch viele meiden ihn aus Scham.
Hilfe und Unterstützung erhalten Rentnerinnen und Rentner bei der Deutschen Rentenversicherung, bei den Sozialämtern der Kommunen und bei der Kranken- und Pflegeversicherung.
(RW)
Einsatz für die Mitbestimmung
Johannistaler Erklärung
Die Bundeskommission Betriebsseelsorge hat bei ihrer Zusammenkunft im Sommer eine Stellungnahme zur Arbeit der Zukunft verfasst.
Vor dem Hintergrund, dass die Arbeitswelt vor großen Veränderungen steht, ergeben sich die Betriebsräte ganz neue Herausforderungen.
Wichtigster Punkt: die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen nicht auf der Strecke bleiben:
Mitbestimmung ist notwendiger denn je!
KI und die Folgen
Vor- und Nachteile bedenken
ChatGPT ist in aller Munde. Das Tool generiert Texte. Und im Großen und Ganzen nicht einmal schlecht. Doch nicht alle finden es gut. Es ist wohl Fluch und Segen zugleich.
Klar, Künstliche Intelligenz (KI) wird immer mehr eingesetzt. Und sie wird die Arbeitswelt verändern. Denn: Die Unternehmen werden sie nutzen, um
- Prozesse zu beschleunigen
- Kosten zu senken
- Personal einzusparen.
Das schreibt Michael Seemann in seinem Arbeitspapier - im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung - „Künstliche Intelligenz, Large Language Models, ChatGPT und die Arbeitswelt der Zukunft“.
Gerade die Large Language Models (LLM) könnten „eine Vielzahl von Aufgaben automatisieren, die bisher von Menschen durchgeführt wurden“. Was nun ist LLM? Ein Large Language Model ist ein Sprachmodell, das auf KI basiert. Es kann Sprache verstehen, verarbeiten und selbst Texte erzeugen. Die Modelle werden mit Unmengen von Texten gefüttert: das heißt, sie werden trainiert. Am Ende sind sie in der Lage, „große Datenmengen auszuwerten und daraus ein Verständnis für die Strukturen, Muster und Zusammenhänge von Sprache zu entwickeln“, hält Seemann fest. Sie sind schließlich fähig, auf komplexe Konversationen zu reagieren, Anweisungen auszuführen und „gut lesbare“ Texte zu schreiben.
Was bedeutet das mittel- oder langfristig für die Berufswelt? Wenn die LLMs Texte verfassen, Kundenanfragen beantworten, Software programmieren usw. werden die Menschen nicht mehr gebraucht, die zurzeit diese Jobs erledigen. Außerdem: Mit Hilfe der KI können auch Beschäftigte besser überwacht und ihre Leistung bewertet werden, wie Seemann unterstreicht. Aber nicht nur in zeitlicher Hinsicht. Nein, künftig kann auch gemessen werden, wie „sorgfältig E-Mails geschrieben werden“ oder „wie intensiv Kontakte zu Kundinnen und Kunden gepflegt werden“. Schöne neue Welt, oder?.
Berufe selbst werden sich ebenfalls grundlegend verändern. Seemann nennt als Beispiele die Bereiche Medien, Lehre, Verwaltung, Management, Beratung. Weniger verändern werden sich die Berufe in den Bereichen Bauen, Medizin, Handwerk, Reinigen. Dort werde die KI eher in den Arbeitsalltag integriert.
Wie mit der Situation umgehen? Wichtig ist, zunächst einmal die Vorteile der KI zu sehen und sie zu nutzen. Gleichzeitig gilt es darauf zu achten, guten und gleichwertigen Ersatz für die Berufe und die Arbeiten zu finden, die künftig wegbrechen. Und: Menschen, die begrenzte Kompetenzen oder eingeschränkte Fähigkeiten haben, dürfen nicht auf der Strecke bleiben. Denn Arbeit – ganz gleich welche - verleiht dem Menschen Würde.
(RWI)
Schere zwischen Arm und Reich klafft immer stärker auseinander
Großer Zulauf bei Tafeln und Sozialberatung der Caritas
„Etwa 160.000 Menschen im Saarland sind von Armut betroffen.“ Diese Zahl geht aus dem 2021 erschienen Armuts- und Reichtumsbericht für das Saarland hervor (Bericht in der Saarbrücker Zeitung vom 18. Januar).Steigende Energie- und Lebensmittelpreise verschärfen die Situation zusätzlich.
Das im Januar eingeführte neue Bürgergeld helfe da nicht viel, weiß Antonius Daschner, Koordinator der Tafel in Homburg. Der Betrag müsste seines Erachtens wesentlich höher sein, damit Menschen würdig leben können. Wie andere Tafeln verzeichnet Daschner eine hohe Nachfrage. An den zwei Öffnungstagen in der Woche kommen 100 bis 150 Kunden. Diese nehmen in der Regel auch Lebensmittel und Hygieneartikel für ihre Angehörigen mit. „Wir gehen davon aus, dass im Durchschnitt drei weitere Personen versorgt werden, sodass wir pro Ausgabe etwa 450 Menschen erreichen.“
Die Tafel in Homburg ist mittlerweile an ihre Grenzen gestoßen, sowohl was die Anzahl der ehrenamtlichen Helfer betrifft als auch die der Spenden. „Wir haben inzwischen eine Warteliste angelegt, weil wir nicht mehr alle aufnehme können“, bedauert Daschner. Stark gestiegen sei die Nachfrage vor allem im vergangenen Jahr, als immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine ankamen. Die Situation habe sich für die Einheimischen nicht verbessert – im Gegenteil.
Ein ähnliches Lied weiß die Caritas im Saarpfalz-Kreis zu singen. „Wir haben in St. Ingbert in den Räumlichkeiten des Treff em Gässje ein Wintercafé am Nachmittag eröffnet. In der ersten Woche waren 56 Menschen zu Gast“, berichtet Leiter Andreas Heinz. Daneben sei die Allgemeine Sozialberatung um 0,6 Stellen für drei Monate erhöht worden – aus Mitteln der Winterhilfe des Saarlandes und des Bistums Speyer –, um der gestiegenen Nachfrage nachzukommen.
Eine Veränderung stellt Heinz bei der Herkunft der Caritas-Kunden fest. „Es kommen vermehrt Menschen, die im unteren Einkommensbereich liegen. Sie bekommen keine SGB II Leistungen, schöpfen aber auch nicht alle Unterstützungsmöglichkeiten aus, da die kommunale Verwaltung nicht hinterherkommt.“ Genau diese Klientel sei momentan in Not. Hinzu komme, dass die Kommunen teilweise ihre eigene Sozialberatung gekürzt hätten und durch die Ukraine-Krise stark ausgelastet seien. „Sie verweisen dann die Menschen zur Caritas.“
Und nichtsdestotrotz driftet die Schere zwischen Arm und Reich immer stärker auseinander. Wie Oxfam Deutschland ermittelt hat, gingen von dem „gesamten Vermögenszuwachs, der zwischen 2020 und 2021 in Deutschland erwirtschaftet wurde, 81 Prozent an das reichste Prozent Bevölkerung“. Die übrigen 99 Prozent erhielten gerade einmal 19 Prozent.
Zurecht fordert Oxfam ein Umdenken in der Politik. Die Bundesregierung sollte eine systematische und weitreichende Besteuerung von Krisengewinnen und reichen Menschen einleiten, um mit diesen Einnahmen Armut und Ungleichheit zu bekämpfen. „Konzerne und Superreiche müssen endlich ihren fairen Beitrag zum Gemeinwohl leisten.“
Konzerne und ihre superreichen Haupteigentümer*innen müssen endlich ihren fairen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Wir fordern von der Bundesregierung eine systematische und weitreichende Besteuerung von Krisengewinnen und eine höhere Besteuerung reicher Menschen, um mit den Einnahmen Armut und Ungleichheit weltweit zu bekämpfen.
(RWI)
Welche Eigenschaften brauchen Führungskräfte?
Landwirtschaftliche Familienberatung gibt angehenden Meistern Tipps
Welche Kompetenzen braucht eine Führungskraft? Mit diesen Fragen beschäftigten sich knapp 30 angehende Gartenbaumeisterinnen und Gartenbaumeister. Sie absolvieren derzeit einen der Theorieteile in der Schule auf dem Gelände des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) in Neustadt-Mußbach.
In dem Workshop, den Diakon und Betriebsseelsorger Andreas Welte zusammen mit seiner Kollegin Regina Wilhelm, leitete, diskutierten die jungen Leute in Gruppen die sozialen Fähigkeiten und Eigenschaften, die Geschäftsführer oder Vorarbeiter aufweisen sollten. Sie hatten auch den Betrieb, in dem sie ihre Ausbildung absolvieren, im Auge, überlegten, was dort stimmig oder weniger stimmig ist.
In einem Turmbau-Spiel sowie beim Ballwerfen und Ballfangen wurde klar, dass nur gemeinsam und in Absprache eine Aufgabe mit Erfolg gemeistert werden kann. Auch Rücksichtnahme, Eingehen auf den Schwächeren, Motivation und Flexibilität sind wesentliche Komponenten.
Am Ende reflektierte jeder und jede für sich, welche Herausforderungen sie oder ihn persönlich erwarten. Welchen wohlwollenden Rat oder Tipp gibt sich jeder und jede? Und wie sehen die ersten kleinen Schritte in die gewünschte Richtung aus? Die Schüler gerieten ins Grübeln. Die Bilanz am Ende zeigte, dass die künftigen Gartenbaumeisterinnen und –meister einige neue Denkansätze erhielten.
Fazit: Kirche, in diesem Fall die Landwirtschaftliche Familienberatung der Kirchen in der Pfalz (LFBK), ist gefragt, wenn es um Fragen des sozialen Umfelds geht.
(RWI)
Podcast zum Mindestlohn
Die Zukunft der Arbeit denken. Täglich hören wir Nachrichten von politischen Entwicklungen aus der Arbeitswelt. Das Team "Kirche in der Arbeitswelt" denkt diese weiter. Welche Wege könnten die jeweiligen Ideen nehmen und was sagen Fachleuten aus verschiedenen Richtungen dazu? Heute beschäftigen wir uns mit dem Thema "Mindestlohn". Viel Spaß beim Zuhören! 03:33 Dave Koch, Gewerkschaftssekretär zuständig für den Handel im ver.di Bezirk Pfalz 11:35 Schussgedanken
Podcast "Konflikte am Arbeitsplatz“
Josef, der Mann aus der zweiten Reihe
Josef der Gerechte
Josef der Familienvater
Josef der Bauhandwerker
Solidarität ist Zukunft
Gottesdienst: Josef der Mann aus der zweiten Reihe
Podcast – Wege in die Arbeit
Die Zukunft der Arbeit denkenTäglich hören wir Nachrichten von politischen Entwicklungen aus der Arbeitswelt. Das Team "Kiche in der Arbeitswelt" denkt diese weiter. Welche Wege könnten die jeweiligen Ideen nehmen und was sagen Fachleuten aus verschiedenen Richtungen dazu? Heute beschäftigen wir uns mit dem Thema "Wege in die Arbeit".
In dem gut 25-minütigen Podcast befragen Dagmar Eck von der evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft und Stefanie Minges vom Fachbereich Arbeitswelt Fachleute zu diesem Thema.
Viel Spaß beim Zuhören!
https://www.youtube.com/watch?v=zcsDlDjjEUg
2:10 Rita Fuchs-Herbach, Arbeitsvermittlerin Jobcenter Landkreis Kaiserslautern
11:35 Rüdiger Stein, Regionsgeschäftsführer DGB-Region Vorder - und Südpfalz
17:17 Mabel Krumke, Ehrenamtliche Arbeitsmarktmentorin sowie European HR Manager, FOL International GmbH
23:34 Wege in die Arbeit - Zusammenfassung
Was gibt Hoffnung? Was gibt Kraft
Auch dieses Jahr können wir das Osterfest nicht in der gewohnten Form feiern. Wir waren auf Spurensuche für euch, nach einer Antworten auf die Frage "Was gibt Hoffnung?" "Was gibt Kraft?" in einer so langen Zeit der Einschränkungen im beruflichen und im privaten Umfeld.
Kirchen danken Personalräten für ihr Engagement
Persönliches Schreiben von Kirchenpräsidentin und Generalvikar – Neuwahlen der Personalräte zwischen März und Juni 2021
https://www.bistum-speyer.de/news/nachrichtenansicht/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=22672&cHash=8d6b1b96796fedae31da8363c3ae4bef
Gottesdienstvorlage
Verrückte Zeit vom Fachbereich Arbeitswelt
Podcast – Homeoffice
Die Zukunft der Arbeit denken. Täglich hören wir Nachrichten von politischen Entwicklungen aus der Arbeitswelt. Das Team "Kirche in der Arbeitswelt" denkt diese weiter. Welche Wege könnten die jeweiligen Ideen nehmen und was sagen Fachleuten aus verschiedenen Richtungen dazu?
Heute beschäftigen wir uns mit dem Thema "Homeoffice".
In dem ersten 50-minütigen Podcast befragen Dagmar Eck von der evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft und Stefanie Minges vom Fachbereich Arbeitswelt Betriebsräte und andere Fachleute über die Veränderungen.
Viele Spaß beim Zuhören!
https://www.youtube.com/watch?v=42ATlOQ8mfA&feature=youtu.be
0:00 Fakten rund um Homeoffice
5:39 Özcan Acar, Personalrat Sparkasse SÜW
18:30 Katja Neumann, Teamleitung Betriebliche Sozialberatung BASF Stiftung
34:50 Brian Cronauer, Senior Embedded Software Engineer John Deere GmbH & Co. KG und Vater im Homeoffice
48:39 Die Zukunft der Menschen im Homeoffice denken
Weihnachtsgruß vom Fachbereich Arbeitswelt:
Weihnachten findet Trotzdem statt https://www.youtube.com/watch?v=ZRoK7jAga9c&feature=youtu.be