Geistliche Impulse zur offenen Tür

Zu den Heiligen Jahren gehört traditionell auch die Öffnung der sog. Heiligen Pforte. Dieser Brauch wurde erstmals zum Heiligen Jahr 1400 im Zusammenhang mit der Lateranbasilika erwähnt und später auf die anderen Papstkirchen ausgeweitet. In einem überlieferten Brief aus Rom vom 28. März 1400 heißt es:
„Wer dreimal durch diese Pforte schreitet, dem werden die Schuld und Sündenstrafen nachgelassen. Es ist ein Wunder, das die Menschen erleben... Wenn du also in das Paradies gelangen willst, dann gelingt das.”

Auch unter Martin V. ist die Pforte im Heiligen Jahr 1423 dokumentiert, erst Alexander VI. ließ ein eigenes liturgisches Zeremoniell etablieren. Durch diese Pforte sollen die Pilger die „Schwelle” überschreiten, um sich mit Gott zu versöhnen. Der Gedanke wird später besonders auf das Überschreiten der „Schwelle zu den Apostelgräbern”, ad limina apostolorum, ausgeweitet. Beim dreifachen Hammerschlag zur Öffnung der Pforte wird der Psalmvers Ps118, 19 f., „Aperite mihi portas justitiae. Haec porta Domini, justi intrabunt in eam. Introibo ad domum tuam“ („Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit, damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken. Das ist das Tor zum Herrn, nur Gerechte treten hier ein.“), gesungen.

Mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom beginnt das Heilige Jahr am 24. Dezember 2024. Die Schließung der Pforte kennzeichnet das offizielle Ende. Die Öffnung der Heiligen Pforten an den anderen Patriarchalbasiliken erfolgt mit kurzer zeitlicher Verzögerung.

Das Bild der geöffneten Pforte/Tür findet sich auch in der Bistumsvision wieder. Dort heißt es: "Mit einem Segensort ist es wie mit einer offenen Tür"

Sie steht für Begegnung und Gastfreundschaft. Aus der Erfahrung heraus, dass uns bei Gott jederzeit eine Tür offensteht, halten wir es ebenso. Wir laden Gäste ein und gehen selbst in Freiheit durch die offene Tür hinaus, um an anderen Orten zu Gast zu sein, zu lernen und Erfahrungen einzubringen. Wir suchen Begegnung und Austausch in den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten und bringen uns in gesellschaftliche Prozesse aktiv ein. Wir sind offen für Kritik. Wir sind uns der Verantwortung unserer Sendung bewusst und gestalten die Türschwelle deshalb barrierefrei, um allen den Ein- und Ausgang zu ermöglichen.

 

Zum Motiv der offenen Tür wurden im Bistum verschiedene Geistliche Impulse entwickelt:

Impuls – Begrüssung
Der Text der Schülerinnen und Schüler der BBS Haus Nazareth und Nikolaus-von-Weis Schule in Landstuhl wurde als Begrüßungstext bei der Visitation und im Schulanfangsgottesdienst der beiden Schulen vorgetragen.

Impuls –  Ein sprechendes Bild
Angela Steiger (ehemalige Krankenhausseelsorgerin) erzählt in ihrem biographisch inspirierten Impuls von der offenen Tür als einem sprechenden Bild: „Komm rein, fühl dich wie zu Hause und teil ein wenig deiner Zeit und deines Lebens mit uns!“
Zum Download: Tür-Foto

Religionspädagogische Einheit KITA – Sinnesübungen
Jutta Schwarzmüller (Seelsorge in Kindertagesstätten) schlägt in ihrer religionspädagogischen Einheit Sinnesübungen vor, um mit Kita-Kindern das Symbol der offenen Tür zu erschließen.

Impuls – Offenes Tür, offenes Herz
Das Leitmotiv der Zisterzienser „Die Tür steht offen, das Herz noch mehr“ (Porta patet, cor magis) stellt Gabriele Dreßing (ehemalige Leiterin der Büchereifachstelle Speyer) ins Zentrum ihres Impulses.

Predigtvorschlag – Blick auf Türen
Thomas Diener (Pfarrei Hlg. Theresia vom Kinder Jesu, Bad Dürkheim) bietet in seinem Predigtvorschlag den Blick auf viele verschiedene Türen an: Solche, die geöffnet, aber auch solche, die krachend ins Schloss gefallen sind.
Zum Download: Türen-Foto

Impuls und Gebet – Tür ohne Schloss
Thomas Bauer (Bischöfliches Ordinariat) erzählt in seinem Impuls und Gebetstext von einer Tür ohne Schloss und Schlüssel, die nur von innen zu öffnen ist.

Impuls/ Predigtanregung – Der Traum von der offenen Tür
Mit Manfred Heitz (Gefängnisseelsorge, Frankenthal) träumen wir von der offenen Tür: von Freiheit, Vertrauen und herzlichen Einladungen.

Innere Betrachtung – Offene Türen, offene Herzen
Sr. Sabine Voigt (ehemalige Schulseelsorgerin) öffnet uns die Tür zu ihrem Schulalltag und den vielen Begegnungen in einer ungewöhnlichen Zeit.