Bienenfreundlicher Pflanzenschutz

Bienenfreundlicher Pflanzenschutz im Hausgarten.

 

Endlich ist der Sommer da! Neben Gemüse und Zierpflanzen gedeihen allerdings auch verschiedene Schadorganismen.

Was viele nicht wissen: Zahlreiche Schädlinge sind auch für bestimmte Organismen wichtig. Vermeintliche Schädlinge gehören wie andere Pflanzen- und Tierarten zum
Ökosystem Garten. Der Wunsch, die sogenannten Schädlinge komplett zu vernichten, ist daher nicht sinnvoll und auch kaum zu erreichen.


Vorsicht bei Pflanzenschutzmitteln
Wenn Sie Schädlinge bekämpfen möchten, ist sicherlich der Griff zu Pflanzenschutzmitteln der einfachste und bequemste Weg. Aber Vorsicht! Viele herkömmliche Mittel, die auch im Hausgarten zugelassen sind, können Bienen und andere Insekten erheblich schädigen. Alle zugelassenen Pflanzenschutzmittel sind amtlich geprüft. Die Bienengefährlichkeit wird in vier Stufen von B1 bis B4 eingeteilt.

Bienengefährliche Mittel
(B1, B2) dürfen nicht auf blühende (auch nicht auf blühende Wildkräuter) sowie auf Pflanzen mit Blattlaushonigtau (wenn diese von Bienen besucht werden) ausgebracht
werden. Aber auch Mittel, die laut Bienenschutzverordnung für besondere Anwendungsbereiche nicht gefährlich sind, können erhebliche Schäden verursachen, sofern sie gemischt werden. Daher sollten diese Mittel nur dann zum Einsatz kommen,
wenn eine chemische Bekämpfung unvermeidbar ist.


Natürliche Alternativen zur Schädlingsbekämpfung
Der Griff zu chemischen Mitteln ist nicht immer notwendig. Vielmehr gibt es auch Möglichkeiten, die unerwünschten Schädlinge auf natürlichem Wege zu bekämpfen.

So hilft z.B.:

  • Bacillus thuringiensis gegen Larvenbefall,
  • Florfliege sowie Mittel auf der Grundlage von Kali-Seife oder Neem gegen Thripse oder Blattläuse,
  • Tee und Brühe aus Rainfarn gegen Mehltau, Rost und Milben,
  • Jauche und Brühe aus Schachtelhalm gegen Mehltau, Rost und Schorf,
  • Jauche aus Adler- und Wurmfarn gegen Blattläuse.


Gestalten Sie Ihren Garten richtig
Damit es erst gar nicht zu einem Befall kommt, können Sie durch geschickte Gartengestaltung und Fördern von Nützlingen vorbeugen. Igel und Wiesel werden durch Laub, Stein- und Reisighaufen angelockt. Darin fühlen sich auch Spitzmäuse, Kröten, Blindschleichen und Eidechsen wohl. Diese sind wichtige Gegenspieler von Schnecken und Schadinsekten. Marienkäfer und ihre Larven sowie Florfliegen und Schwebfliegen fressen massenhaft Blattläuse.


Ein artenreicher Garten mit Gehölzen zieht viele Vögel an, die massenweise Schadinsekten oder auch Weichtiere oder Kleinnager fressen. Ebenfalls hat es sich bewährt, geeignete Mischkulturen im Nutz- und Ziergarten anzulegen. Beispielsweise halten

  • Kapuzinerkresse, Lavendel und Bohnenkraut die Blut- und Blattläuse,
  • Tagetes und Ringelblumen die Fadenwürmer (Nematoden),
  • Wermut, Säulenrost oder Johannisbeerrost,
  • Zwiebeln, Salbei und Kresse
    die Möhrenfliege und
  • Möhren die Zwiebelfliege fern.


Weitere Informationen zur umweltfreundlichen Schädlingsbekämpfung sowie zur umweltfreundlichen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln erhalten Sie bei der Beratungsstelle der Gartenakademie Rheinland-Pfalz (Beratung per Gartentelefon, Tel.: 0180/5053202, 14 Cent/min. aus dem deutschen Festnetz, Montag: 09:00 - 13:00, Donnerstag: 13:00 -16:00 Uhr).


Eine gute und günstige Lektüre ist die „aid-Broschüre Pflanzenschutz im Garten“. Diese können Sie sich auch über das Internet unter www.shop.aid.de/1162/pflanzenschutz-im-garten bestellen.



 

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