Fast alle Menschen lieben Blumen. In unseren Gärten wird die Blütenvielfalt jedoch immer seltener. Im Vergleich zu einem geordneten, aber leblosen Garten ist eine Blumenwiese ein echter Hingucker. Zudem lockt diese zahlreiche Insekten und Tiere an – so kommt Leben in den Garten.
Eine Blumenwiese hat viele Vorteile:
- Geringerer Pflegeaufwand, da Schnitt, Düngung, Bewässerung reduziert werden bzw, ganz entfallen
- Weniger Grünabfälle
- Optische Auflockerung, insbesondere bei größeren Flächen
- Vermittlung von Naturerlebnis und biologischer Vielfalt
- Förderung der Artenvielfalt. Auf einer artenreichen Wiese kommen wesentlich mehr Bienen, Wildbienen, Käfer und Vogelarten vor als auf einem Vielschnittrasen.
- Förderung von Nützlingen wie Bienen, Wildbienen, Schwebfliegen, Florfliegen, Laufkäfern oder Vögeln
Wie erhält man blumenreiche Wiesen?
Schnitthäufigkeit reduzieren
(geeignet für größere Rasenflächen)
Insbesondere bei älteren, wenig gedüngten Flächen wachsen oftmals gut erhaltene Rosettenpflanzen. Hier ist es sinnvoll die Schnitthäufigkeit auf ein bis zwei Mal im Jahr zu reduzieren und erst nach der Blüte zu mähen. Bei Rasen, der mehrmals im Jahr gemäht wird, sollte die erste Mahd nach der Blüte der Frühjahrsblüher wie Löwenzahn, Wiesenschaumkraut oder Schlüsselblume erfolgen. Nach Abblühen der Sommerblumen im Spätsommer kann erneut gemäht werden. Damit sich mit der Zeit eine artenreiche Wiese entwickelt, muss das Mähgut abtransportiert werden, um die Fläche abzumagern. Bis sich eine artenreiche Wiese entwickelt, kann es mehrere Jahre dauern. Der Vorteil ist, dass sich die Arten dem Standort anpassen und daher sehr beständig sind.
Wiesenkräuter in vorhandenen Rasen pflanzen
(geeignet für kleine Flächen und unter Gehölzen)
Insbesondere bei kleinen Flächen können erwünschte Wiesenpflanzen als vorgezogene
Einzelpflanzen oder Zwiebeln und Knollen gesetzt werden. Damit sich diese weiter ausbreiten, sollten sie ein bis zwei Mal im Jahr zurückgeschnitten werden. Unter Bäumen und Büschen eignen sich beispielsweise Schneeglöckchen, Scharbockskraut, Krokus, Traubenhyazinthe, Buschwindröschen, Milchstern, oder Blaustern. Je nach Standort können auch Arten wie Wiesenschlüsselblume, Margerite, Akelei, Wiesenglockenblume, Wiesenschaumkraut, Kleearten oder Flockenblume gepflanzt werden.
Wiesenpflanzen in vorhandene Rasenflächen säen
(geeignet für große und kleine Flächen)
Auf intensiv gepflegtem Rasen mit geschlossener Decke können Samen kaum aufkeimen. Daher muss hier vor der Einsaat auf den gewünschten Flächen zunächst die oberste Rasenschicht entfernt und der Boden umgegraben werden. Der Fachhandel bietet standortgerechte bienenfreundliche Saatgutmischungen an.
Blumenwiesen neu anlegen
(geeignet für große und kleine Flächen)
Für das Neuanlegen einer Blumenwiese sind besonders sonnige Standorte sowie frische bis mäßig trockene, nährstoffarme Böden vorteilhaft. Vor der Aussaat sollte der Boden frühzeitig umgegraben werden, damit er sich setzen kann. So kann später ungehindert gemäht werden. Das Wurzelwerk stark wachsender Pflanzen wie Goldrute oder Distel sollte vorher entfernt werden. Auf nährstoffreichen Böden kann der Anbau einer stark zehrenden Vorfrucht wie Sonnenblume oder Ackersenf helfen. Ist der Samen ausgebracht, kann dieser leicht eingearbeitet und mittels einer Walze verdichtet werden.
Bildquelle: AID - Die Blumenwiese