Im Vorfeld der
Haushaltsberatungen im Kreistag hat der Wirtschafts- und Verkehrsausschuss
Empfehlungen zum Kreisstraßenbau ab 2018 gegeben. Es wurde festgelegt, welche
Projekte vorrangig verwirklicht werden sollen. Mit Restzahlungen für „Altmaßnahmen“
sind fürs kommende Jahr Ausbaukosten in Höhe von 1,2 Mio. € ausgewiesen, für
2019 sind es 1,4 Mio. €.
Im Maßnahmenkatalog für 2018
stehen Restzahlungen für die K 75 (Ostring Steinborn) und die K 39 zwischen
Langmeil und Sippersfeld. Mehrkosten für den letztgenannten Straßenabschnitt
hätten dazu geführt, dass sich die schon für 2017 geplante Errichtung eines Rad-
und Fußweges an der K 10 zwischen Langmeil und Ziegelhütte verzögert hat. Weiterhin
auf der Liste steht die Sanierung einer Stützmauer an der K 24 zwischen
Münsterappel und Kalkofen, die Erneuerung der Lehrbachbrücke an der K 9 bei
Bisterschied und die Erneuerung eines Ölabscheiders an der K 76/78 bei
Kerzenheim.
Abweichend von der
Beschlussvorlage der Verwaltung lautete ein Antrag im Fachausschuss, mit
Bereitstellung einer zusätzlichen Million für 2018 möge das Tempo im Straßenbau
erhöht werden. Der daraufhin von Landrat Guth formulierte Vorschlag fand
mehrheitliche Zustimmung. Demnach sollen die eigentlich erst für 2019
vorgesehenen Projekte noch in den Haushalt 2018 einfließen - „sofern es sich
finanzieren lässt“. Schneller ausgebaut werden könnten in diesem Fall zwei Kreisstraßen,
für die (zunächst für 2019) je 700.000 € veranschlagt sind. Es betrifft die K 5
von der Kreisgrenze Kreuzhof bis zur L 387 und die K 19 zwischen Leithof und
Orbis.
„Wir können vieles nicht in dem Zeitrahmen bauen, wie es wünschenswert
wäre“, bedauerte der Landrat angesichts einer Auflistung von rund 40 Projekten,
die ab 2020 realisiert werden sollen und in der Summe fast 30 Mio. € kosten
werden. In welchem Umfang Straßenausbauten nötig sind, geht aus einer Bewertung
nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen hervor, die der Landesbetrieb
Mobilität (LBM) für 2016 beauftragt hatte. Ihr Leiter Bernhard Knoop stellte im Verkehrsausschuss
Methodik und Ergebnis der Untersuchung vor. Demnach sind 43 % der knapp 200 km
umfassenden Kreisstraßen mit 4,5, also ungenügend, bewertet worden. Dass die
schlechte Note, die objektiven Hinweis auf Sanierungsbedarf gibt, auf alle im
mittelfristigen Ausbauprogramm benannten Straßenabschnitte zutrifft, war zu
erfahren.